Klingnauer Stausee
Klingnauer Stausee | ||
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Klingnauer Stausee | ||
Geographische Lage | Kanton Aargau | |
Zuflüsse | Aare | |
Abfluss | Aare | |
Orte am Ufer | Döttingen, Kleindöttingen, Klingnau | |
Daten | ||
Koordinaten | 660035 / 270691 | |
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Höhe über Meeresspiegel | 318 m ü. M. | |
Fläche | 1,16 km² | |
Maximale Tiefe | 8,5 m |
Der Klingnauer Stausee ist ein künstlich gestauter See im Schweizer Kanton Aargau. Er liegt im Wasserschloss der Schweiz, am Unterlauf der Aare zwischen Klingnau und Koblenz, kurz vor deren Mündung in den Rhein. Der Stausee entstand beim Bau eines Elektrizitätswerks in den 1930er Jahren, ist heute ein Naturschutzgebiet und ein wichtiger Lebensraum für bedrohte Vogelarten. Er ist rund drei Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle 500 Meter breit.
Die Bevölkerung des unteren Aaretals war in vergangenen Jahrhunderten immer wieder durch Überschwemmungen geschädigt worden. Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf beiden Seiten des Flusses ein Hochwasserschutzdamm errichtet, der von Böttstein bis fast nach Koblenz reichte. Beim Bau des Dammes wurde ein grosser Wasserlauf am Westufer abgeschnitten; dadurch entstand ein Altwasserlauf (stilles Gewässer, das lediglich durch Sickerwasser gespeist wird).
Um 1900 erfolgte der Bau des Flusskraftwerks Beznau südlich des heutigen Sees. Der Altwasserlauf wurde mit dem Aushubmaterial des Oberwasserkanals teilweise aufgefüllt. Auf der so entstandenen Fläche wurden Fichten angepflanzt. Etwa die Hälfte des Altwasserlaufs (Fläche ca. 23 Hektaren) blieb als Auenwald erhalten und steht heute unter Naturschutz.
Während des Ersten Weltkrieges sollte nördlich von Klingnau ein weiteres Elektrizitätswerk errichtet werden. Es wurde eine Zubringerbrücke gebaut. Doch dann fürchteten die Investoren, den Strom nicht verkaufen zu können und liessen das Projekt fallen. Die halb fertiggestellte Brücke blieb als Bauruine übrig. Diese sogenannte Halbbrücke wurde im Herbst 2005 aus Sicherheitsgründen abgebrochen.
Von 1931 bis 1935 wurde dann doch noch ein zweites Kraftwerk bei Klingnau gebaut, allerdings etwa zwei Kilometer weiter nördlich (und etwa einen Kilometer vor der Aaremündung). Die Aare wurde aufgestaut und die Fliessgeschwindigkeit stark reduziert. Es bildete sich ein durch die Hochwasserdämme begrenzter See. Innert weniger Jahre entwickelte sich der neue See zu einem Überwinterungsgebiet nordischer Zugvogelarten bzw. Brutstätte und Lebensraum für einheimische Vögel. Auch der Biber ist in den letzten Jahren wieder heimisch geworden.
Der Klingnauer Stausee ist heute ein Auengebiet von nationaler Bedeutung, welches in den nächsten Jahren erweitert werden soll.