Knotige Braunwurz
Knotige Braunwurz | ||||||||||||
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Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Scrophularia nodosa | ||||||||||||
L. |
Die Knotige Braunwurz oder Knoten-Braunwurz (Scrophularia nodosa) ist der in Mitteleuropa häufigste Vertreter der Pflanzengattung der Braunwurzen (Scrophularia).
Merkmale
Es handelt sich um eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 50 und 100 Zentimeter erreicht. Der Name Knotige Braunwurz bezieht sich zum einen auf die an der Oberfläche knotigen Anschwellungen des Rhizoms, zum anderen auf die braunen Blüten der Pflanze.[1]
Die Pflanze hat einen aufrechten Stängel, der sich meist erst im Blütenstand verzweigt. Er ist scharf vierkantig, in der Höhe des Blütenstandes auch mit ausgeprägteren Kanten, ist jedoch nicht geflügelt.
Die Laubblätter sind ungeteilt oder höchstens am Grund mit ein oder zwei kleinen Seitenlappen. Ihr Rand ist doppelt gesägt.
Die Blüten stehen in endständigen rispenähnlichen Thyrsen. Die Krone ist vorne braunrot, am Grunde eher grünlich. Die Kelchblätter sind vorne abgerundet und oft schmal häutig berandet. Ansonsten entspricht der Blütenaufbau genau dem im Artikel über die Braunwurzen beschriebenen Schema.
Ökologie
Die Knotige Braunwurz ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze.
Die Blüten sind vorweibliche „Rachenblumen“. Zuerst erscheint die Narbe am Kroneneingang, dann sieht man an derselben Stelle die 4 nacheinander reifenden Staubbeutel. Die weibliche und die männliche Phase dauern je 2 Tage. Bestäuber sind Bienen und Wespen, besonders Falterwespen; es handelt sich also um eine Wespenblume. Die Bestäubung erfolgt bauchseitig. Zum Schluss ist Selbstbestäubung möglich. In Nordamerika, der Heimat der Art, wurden auch Kolibris als Bestäuber beobachtet. Die Blütezeit ist von Juni bis Juli.
Die Kapselfrucht wird aus 2 Fruchtblättern gebildet; sie öffnet sich bei Trockenheit wandspaltig. Die kleinen Samen sind bis 1 mm lang und nur 0,08 mg schwer. Sie breiten sich als Körnchenflieger aus. Da der Fruchtstängel elastisch ist und verholzt, ist auch eine Samenausbreitung als Wind- und Tierstreuer sowie Bearbeitungsverbreitung möglich. Die Samen sind Kältekeimer. Fruchtreife ist von August bis Oktober.
Vegetative Vermehrung nach der Blüte erfolgt durch unterirdische Ausläufer.
Verbreitung
Die Knotige Braunwurz kommt in Europa und im westlichen Asien bis zum Kaukasus und dem westlichen Sibirien vor. Ins östliche Nordamerika wurde sie eingeschleppt.
Sie wächst an mäßig nährstoffreichen, feuchten Stellen in Wäldern, an Waldrändern, in Gebüschen oder an Flussufern.
Sonstiges
Die Pflanze wurde in der Volksheilkunde gegen eine Vielzahl von Leiden verwendet, beispielsweise gegen Lymphdrüsenschwellungen, gegen Hautleiden und zur Wundheilung, bei Halskrankheiten oder als harntreibendes Mittel.
Bilder
Quellen
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Werner Rauh, Karlheinz Senghas: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. 84. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1968.
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1
Einzelnachweise
- ↑ Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6. völlig neu bearb. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.
Weblinks
- Knotige Braunwurz. FloraWeb.de