Kokzidioidomykose


Klassifikation nach ICD-10
B38 Kokzidioidomykose
B38.0 Akute Kokzidioidomykose der Lunge
B38.1 Chronische Kokzidioidomykose der Lunge
B38.2 Kokzidioidomykose der Lunge, nicht näher bezeichnet
B38.3 Kokzidioidomykose der Haut
B38.4 + G02.1 Kokzidioidomykose der Meningen
B38.7 Disseminierte Kokzidioidomykose
Generalisierte Kokzidioidomykose
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Kokzidioidomykose, die auch als Talfieber, Wüstenfieber oder Wüstenrheumatismus bezeichnet wird, ist eine Infektion, welche durch den Pilz Coccidioides immitis hervorgerufen wird.

Der Erreger wird meist aerogen aufgenommen. Da bei trockenem Klima viele Sporen aufgewirbelt werden und so eine aerogene Infektion über die Luftwege eher möglich ist, kommt die Kokzidioidomykose gehäuft in wüstenartigen Regionen wie Arizona oder Texas vor. Dementsprechend ist die häufigste Manifestation die Lungenentzündung (Pneumonie). Die Inkubationszeit beträgt etwa 3 Wochen. Durch die Vermehrung des Erregers innerhalb der Lunge kommt es bei immunkompetenten Patienten zu einem Krankheitsbild, das einer Grippe ähnelt (Entzündung der Atemwege, Abgeschlagenheit und erhöhte Körpertemperatur). Zusätzlich können Hauterscheinungen (multifomartiges Exanthem, Erythema nodosum) auftreten. Verrukös-ulzerös-vegetierende Herde der Haut können auch primär auftreten, wenn die Haut die Eintrittspforte des Erregers ist.

Es kann – insbesondere bei immunsupprimierten Patienten – zu einer hämatogenen Streuung kommen. Dabei entstehen granulomatöse Läsionen in den Gelenken oder auch in den Meningen, was in letzterem Fall häufig einen tödlichen (letalen) Ausgang nimmt.

Therapie der Wahl sind orale Azol-Antimykotika.

Weblinks

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Quellen

  • Hoffmann-La Roche AG, Urban & Schwarzenberg (Hrsg.): Roche Lexikon Medizin. 4. Auflage. Urban & Schwarzenberg 1998. ISBN 3-541-17114-6.
  • W. Köhler et al.: Medizinische Mikrobiologie. Urban & Fischer-Verlag München/Jena 2001, 8. Auflage, S. 695. ISBN 3-437-41640-5
  • Ernst G. Jung (Hrsg.): Dermatologie. Hippokrates-Verlag Stuttgart 1991, 2. Auflage, S. 117. ISBN 3-7773-1021-2