Koos
Koos | ||
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Nördlicher Teil der Insel Koos (2011) | ||
Gewässer | Greifswalder Bodden | |
Geographische Lage | 54° 10′ 18″ N, 13° 24′ 43″ O | |
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Länge | 2,3 km | |
Breite | 1 km | |
Fläche | 1,49 km² | |
Höchste Erhebung | 3 m ü. NN | |
Einwohner | unbewohnt |
Koos ist die größte Insel im Greifswalder Bodden und gehört zum Naturschutzgebiet Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Die Insel gehört verwaltungsrechtlich zum Stadtgebiet der Hansestadt Greifswald, ist aber eine Exklave. Sie ist (bis auf eine kurze Zufahrtsstraße) für die Öffentlichkeit gesperrt.
Geschichte
Erwähnt wurde die Insel erstmals 1184 als Waldinsel, als eine pommersche Flotte vor der Insel im Greifswalder Bodden durch Dänen und Rüganer vernichtend geschlagen wurde. Anfang des 13. Jahrhunderts war sie im Besitz Barnutas, aus dessen Nachlass sie an das Kloster Eldena gelangte. Dabei wurde die Ostseeinsel 1241 als Chosten urkundlich erwähnt. Der Name ist 1247 als insula, que Chosten lingua patria appellatur belegt, er ist slawischen Ursprungs. Hier befand sich eine slawische Burg, die 1275 urkundlich genannt wurde. Das Kloster ließ den Wald der Insel roden um sie als Weideland zu nutzen. Im 17. Jahrhundert wurden holländische Bauern angesiedelt. 100 Jahre später wohnten keine Bauern mehr auf der Insel.
Ab 1950 wurde die Insel Koos in die Tierseuchen-Forschungsanstalt der Insel Riems eingegliedert. Sie steht seit 1990 unter Naturschutz und ist sowohl Europäisches Vogelschutzgebiet als auch FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) nach EU-Recht.
Geografie
Die Landfläche beträgt 772 Hektar. Der Inselkern besteht aus Geschiebemergel und erreicht bis 3,3 Meter Höhe. Die Insel liegt im Norden von Greifswald im Greifswalder Bodden und besteht aus artenreichen Salz- und Feuchtwiesen, großflächigen Rotstraußgras-Magerrasen, Röhrichten, Spülsäumen und einem Strandsee. Sie wird durch die Beek vom Festland getrennt, das ist eine schmale, flussartig verlaufende Wasserverbindung.
Auf der Insel befindet sich eine Hofstelle mit Wohnhäusern, von wo aus ein Teil der Inselfläche landwirtschaftlich genutzt wird.
Literatur
- Johannes Hinz: Pommern-Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Seite 187. Adam Kraft Verlag, Würzburg 1991, ISBN 3-8083-1195-9.