Krauskopfpelikan
Krauskopfpelikan | ||||||||||
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Krauskopfpelikan (Pelecanus crispus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Pelecanus crispus | ||||||||||
Bruch, 1832 |
Der Krauskopfpelikan (Pelecanus crispus) gehört zu der Familie der Pelikane (Pelecanidae). Er ist ein Brutvogel in Südosteuropa, sowie in Mittelasien bis in die Mongolei. Nur als Ausnahmeerscheinung ist diese Art im Jahr 2006 in Deutschland nachgewiesen worden.[1] Während des nacheiszeitlichen Temperaturoptimums vor etwa 8000 Jahren lebten Krauskopfpelikane für einige Jahrhunderte auch in Südskandinavien. Dies belegen Knochenfunde von steinzeitlichen Siedlungsplätzen.[2]
Erscheinungsbild
Der Krauskopfpelikan erreicht ausgewachsen 1,6 bis 1,8 Meter Länge und ein Körpergewicht von 10 bis 13 Kilogramm. Er ist der größte Pelikan, der in Europa vorkommt. Sein Körpergefieder ist ein silbriges Weiß. Lediglich an den Spitzen der Flügel weist er einige schwarze Federn auf. Der Kehlsack ist orangerot und der Schnabel hellgelb mit einer orangefarbenen Spitze. Die Füße und die Beine sind von bleigrauer Farbe.
Verbreitung
Das Brutareal des Krauskopfpelikans reicht lokal von Südeuropa bis in die Mongolei. Zwei Drittel des Bestandes brüten in Russland an dem Nordufer des Schwarzen Meres bis in die Steppengebiete Innerasiens. Einen weiteren Verbreitungsschwerpunkt gibt es in der Mongolei. Die größten Populationen kommen in Europa in Griechenland (500 bis 550 Brutpaare), Rumänien (450 bis 550 Brutpaare), dem europäischen Teil Russlands (350 bis 450 Brutpaare) und der Türkei (220 bis 250 Brutpaare) vor. Kleinere Bestände gibt es außerdem in Bulgarien, der Ukraine, Albanien und Aserbeidschan sowie Armenien.[3] In Ungarn war der Krauskopfpelikan vormals Brutvogel, im 20. Jahrhundert war er allerdings dort nur noch ein seltener Ausnahmegast mit nur zehn anerkannten Nachweisen.[4]
Verhalten
Krauskopfpelikane leben überwiegend von Fischen und benötigen täglich etwa 1 Kilogramm Nahrung. Er erbeutet diese, indem er auf der Wasseroberfläche schwimmt und gelegentlich taucht. Krauskopfpelikane arbeiten gelegentlich beim Beutefang zusammen. Sie schwimmen dann in einem Halbkreis und treiben die Fische ins flache Wasser, wo sie sie leicht tauchend erbeuten können.
Fortpflanzung
Krauskopfpelikane bevorzugen es, in großen Kolonien ihre Jungvögel aufzuziehen. Das Gelege besteht regelmäßig aus lediglich einem Ei. Die Jungvögel leben ab der dritten Lebenswoche von den Elternvögeln weitgehend unbeaufsichtigt. Sie werden in dieser Zeit jedoch noch von ihren Eltern gefüttert. Ab der sechsten Woche sind die Jungvögel in der Lage, selbständig Fische zufangen. Mit 10 Wochen sind sie bereits flugfähig.
Bestand und Gefährdung
Die IUCN beziffert den Gesamtbestand nach Daten von 1993 auf etwa 10.000 bis 20.000 Tiere. Während besonders die europäischen Bestände wieder zunehmen, ist in den meisten asiatischen Populationen ein Rückgang zu verzeichnen. Die Art wird daher als „gefährdet“ eingestuft.
Gründe für die teil dramatischen Bestandsabnahme sind eine direkte Verfolgung vor allem durch Fischer sowie Zerstörung und Beeinträchtigung der Brutgewässer durch Verbauung, Eutrophierung, Verschmutzung und Zerstörung von Auengebiete.
Belege
- Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler (Hrsg): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel, Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2
Weblinks
- Pelecanus crispus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 30. Januar 2009.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Pelecanus crispus in der Internet Bird Collection
Fußnoten
- ↑ Vgl. Wegst, Christian: Der Krauskopfpelikan, eine neue Art für Deutschland. Limicola, Band 22 (2008), Seiten 161-176
- ↑ Pelikane, Schildkröten, Störe und Sattelrobben in Schleswig-Holstein: Exotik an der steinzeitlichen Ostsee, von Ulrich Schmölcke und Aikaterini Glykou. Schriften des naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein 69(2007):41-52. Abgerufen am 8. Januar 2011.
- ↑ Bauer et al., S. 229
- ↑ Bauer et al., S. 229