Kölner Zoo


Kölner Zoo
Vollständiger Name Zoologischer Garten Köln
Motto Tierisch Kölsch
Ort Riehler Straße 173,
50735 Köln
Fläche 20 Hektar
Eröffnung 22. Juli 1860
Tierarten 745 Arten
Individuen ca. 9.200 Tiere
Besucherzahlen 1,49 Millionen (2008)[1]
Organisation
Leitung Theo Pagel
Christopher Landsberg
Trägerschaft ZOO KÖLN AG
Förderorganisationen Freunde des Kölner Zoos e.V.
Mitglied bei ca. 25 darunter WAZA, EAZA, ZGAP, VDZ, Verband deutschsprachiger Zoopädagogen (VZP) etc.
Kölner Zoo (Flight over Cologne).jpg
Luftaufnahme des Kölner Zoos aus 2010
www.zoo-koeln.de
Lage
Kölner Zoo (Nordrhein-Westfalen)
Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Koordinaten: 50° 57′ 30″ N, 6° 58′ 24″ O

Der Zoologische Garten Köln im nördlichen Stadtteil Köln-Riehl wurde im Jahre 1860 gegründet und gilt unter den heute vorhandenen Tiergärten als drittältester Zoo Deutschlands. Er ist an zahlreichen Erhaltungszuchten von Tierarten beteiligt.

Historische Entwicklung

Statue für den Gründer des Kölner Zoos, Caspar Garthe
Im Zoo 2012 (Video)

1857–1936

Der Zoologische Garten wurde auf Betreiben von Caspar Garthe gegründet, dem ersten Oberlehrer an der Höheren Bürgerschule am Quatermarkt in Köln, der 1857 einen Aufruf zur Errichtung eines Zoologischen Gartens veröffentlichte. 1858 wurde die „Actiengesellschaft Zoologischer Garten zu Cöln“ mit einem Stammkapital von 100.000 Talern gegründet, die den Zoo im Norden der Stadt auf einem nahe dem Rhein gelegenen Gelände in dem damals beliebten Ausflugsvorort Riehl errichtete, der dann bald, 1888, nach Köln eingemeindet wurde. Heinrich Bodinus wurde 1859 zum ersten Direktor des Zoos ernannt. Am 22. Juli 1860 wurde der Zoo eröffnet.

Der Erste Weltkrieg und die darauffolgende Weltwirtschaftskrise führten aufgrund von Geldmangel dazu, dass der Zoo sich baulich nicht weiterentwickelte. Die Stadt Köln bewahrte ihren Zoo vor der Schließung, indem sie die Mehrheit des Aktienkapitals übernahm und damit bis heute für die Verlustabdeckung verantwortlich ist.

Zwischen 1878 und 1932 fanden im Kölner Zoo sieben Völkerschauen statt, bei denen dem Publikum Mitglieder „exotischer“ Völker – Männer, Frauen und Kinder – unter nachgestellten Lebensbedingungen präsentiert wurden. Solche Veranstaltungen konnten reißerisch (und fälschlich) als Ausstellung von „Kannibalen“, wie im Falle einer 1931 ausgestellten Gruppe von Neukaledoniern, aufgemacht sein. Sie wurden aber auch als „exotische Modenschau im Kölner Zoo“ angekündigt, so bei einer Veranstaltung mit Schwarzafrikanern aus dem Volk der Sara-Kaba im gleichen Jahr.

1937–1946

Finanzielle Schwierigkeiten führten nach Verhandlungen mit der Stadtverwaltung Köln in den Jahren 1937 und 1938 zur Übernahme der größtenteils in Privatbesitz befindlichen Aktien. Nach dieser Sanierung betrug das Stammkapital 450.000 Reichsmark. Der Anteil der Stadt belief sich auf etwa 336.000 Reichsmark, der Rest blieb weiterhin in Privatbesitz.

Während des Zweiten Weltkriegs litt der Zoo schwer unter den alliierten Bombenangriffen. Bei Kriegsende war er nahezu völlig zerstört und musste für zwei Jahre geschlossen werden.

1947–1980

1947 wurde der Zoo wieder eröffnet. Nach dem Entwicklungsplan „zur Erweiterung und Neugestaltung des Kölner Zoos“ wurde das Gelände deutlich erweitert. Es umfasst heute 20 Hektar; das Zoogelände ist damit viermal so groß wie bei seiner Gründung. Auf diesem erweiterten Gelände wurden vor allem in den 1960er Jahren eine Reihe neuer Gebäude geschaffen. 1963 wurde die Zooschule eröffnet, die für Schulklassen Anschauungsunterricht ermöglicht, 1973 das Lemurenhaus, eine nach damals modernsten Gesichtspunkten gestaltete Anlage, in der außerordentliche Zuchterfolge bei seltenen Lemurenarten erzielt wurden.

1981 bis heute

Von 1981 bis 2006 wurde der Zoo von Gunther Nogge geleitet. Mit finanzieller Unterstützung des 1982 gegründeten Fördervereins „Freunde des Kölner Zoos e. V.“ gelang es ihm, den Kölner Zoo baulich weiterzuentwickeln: 1985 wurde mit dem Bau des Urwaldhauses für Menschenaffen eine der Hauptattraktionen im heutigen Kölner Zoo realisiert.

Der Zoo lag ursprünglich außerhalb der Stadt. Mittlerweile ist das Gebiet rings um den Zoo dicht bebaut, so dass das Zoogelände nicht mehr erweitert werden kann. Gelegentlich ist es Thema der Kölner Stadtpolitik, den Zoo mit dem defizitären Botanischen Garten, der sogenannten „Flora“ zusammenzulegen, die sich, nur durch eine Straße getrennt, in unmittelbarer Nachbarschaft des Zoogeländes befindet.

2006 wurde Achim Winkler, stellvertretender Leiter des Duisburger Zoos, zum neuen Direktor gewählt. Allerdings hat dieser seine Berufung wieder rückgängig gemacht, weil er kurzfristig die Möglichkeit erhielt, in Duisburg zu bleiben und dort Zoodirektor zu werden.

Trotz der Weltkriege, bei denen auch der Zoo stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, befinden sich noch heute auf dem Zoogelände eine Reihe von Bauten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. In ihnen spiegelt sich der Wandel in der Haltung und Präsentation von Tieren in zoologischen Gärten wider. Diese Gebäude sind allerdings aus tierpflegerischer Sicht unzureichend – der Kölner Zoo hat viele Anstrengungen unternommen, diese zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Gebäude und Einrichtungen den Erfordernissen der modernen Tierhaltung anzupassen. Das älteste Monument ist das 1863 erbaute Elefantenhaus im maurischen Stil. Ferner existieren noch ein Ensemble von drei Rinderhäusern im Schweizer Blockhaus-Stil, der 1887 entstandene Seelöwenfelsen, das Vogelhaus von 1899 (heute: Südamerikahaus) und die Affeninsel von 1914.

Direktoren des Kölner Zoos

Datei:Köln 1.2.JPG
Logo des Zoos bis 2007
  • 1859–1869 Heinrich Bodinus
  • 1870–1886 Nicolas Funck
  • 1886–1888 Ludwig Heck
  • 1888–1928 Ludwig Wunderlich
  • 1929–1938 Friedrich Hauchecorne
  • 1938–1951 Werner Zahn
  • 1952–1975 Wilhelm Windecker
  • 1975–1981 Ernst Josef Kullmann
  • 1981–2006 Gunther Nogge
  • 2007 Theo Pagel; seit Mitte 2007 ergänzt um den kaufmännischen Direktor Christopher Landsberg.

Seit Mitte 2007 hat der Kölner Zoo, wie bereits viele andere zoologische Gärten in Deutschland, eine Doppelspitze. Theo Pagel, Zoodirektor und Vorstandsvorsitzender der Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln, wird von Christopher Landsberg, kaufmännischer Direktor und Vorstandsmitglied, bei der Leitung des Kölner Zoos unterstützt.

Die wichtigsten Anlagen

Historischer Seelöwenfelsen von 1887.

Der Seelöwenfelsen

Auf dem historischen Seelöwenfelsen von 1887, der in seinen Grundfesten bis heute erhalten geblieben ist leben zur Zeit 5 Kalifornischer Seelöwen. Im Jahr 2010 wurde die Anlage umfassen renoviert.

Affen auf dem Affenfelsen

Der Affenfelsen

Zu den ältesten Einrichtungen des Kölner Zoos zählt der Affenfelsen, auf dem eine große Anzahl von Mantelpavianen in mehreren kleineren Haremstrupps lebt. Er wurde im Jahr 1914 errichtet und griff die damals neuen Ideen Carl Hagenbecks zur Tierhaltung auf: Ein Wassergraben umgibt ringsum den Affenfelsen, die Besucher haben eine barrierefreie Sicht auf die Tiere.

Da Mantelpaviane ein vielschichtiges Sozialsystem haben, das sich aus kleinen Familiengruppen, den sogenannten Harems, Clans oder Banden zusammensetzt, ist es aus tierpflegerischer Sicht auch in Zoologischen Gärten sinnvoll, viele Individuen zu halten, so dass die Tiere ihr normales Sozialverhalten ausleben können. Die Anzahl der Mantelpaviane wird im Kölner Zoo seit über zehn Jahren mit Hilfe einer Geburtenkontrollmaßnahme erfolgreich reguliert, so dass der Tierbestand mit geringen Abweichungen immer etwa gleich hoch ist und nicht weiter steigt.

Die tägliche Fütterung der Mantelpaviane ist bei den Zoobesuchern sehr beliebt. In den Sommermonaten steigt ein Tierpfleger in den Wassergraben und wirft von dort aus den Affen Äpfel, Sellerie, hartgekochte Eier, Karotten, Lauch und ähnliches zu. Die Tiere zeigen dabei einen großen Teil ihres Verhaltensrepertoires. Dazu gehören vor allem Auseinandersetzungen unter den weiblichen Tieren benachbarter Haremsgruppen, da für diese, wie für alle Säugetierweibchen, die Nahrung eine Schlüsselressource darstellt. Die Haremsführer reagieren auf die Auseinandersetzungen „ihrer“ Weibchen, indem sie versuchen, die Weibchen wegzuführen und so den Frieden wieder herzustellen. Häufig geraten die Männchen dabei ebenfalls aneinander und zeigen durch Drohgebärden wie Backenpumpen oder Drohgähnen und Scheinangriffe ihre Wehrhaftigkeit.

Mantelpaviane gehören zu den weniger stark gefährdeten Tierarten, weshalb keine Notwendigkeit besteht, diese Tierart aus Gründen der Erhaltungszucht im Zoo zu pflegen. Mantelpaviane zählen jedoch zu den Tierarten, die für die Zoobesucher wegen ihres lebhaften Verhaltens attraktiv sind, und so ist der Affenfelsen einer der Hauptanziehungspunkte des Zoos.

In den letzten Jahren kam es des Öfteren zu Fluchtversuchen der Paviane, die, von Natur aus wasserscheu, beim Fischen nach in den Wassergraben gefallenen Futterstückchen, ihre Scheu vor dem Wasser teilweise verloren haben. Dies wurde durch über den Wassergraben gespannte Drähte unterbunden.

Chamäleon im Kölner Zoo

Das Aquarium

Das große Aquarium wurde 1971 außerhalb des eigentlichen Zoogeländes errichtet. Neben Fischen werden hier Echsen, Krokodile und Schlangen gehalten. Auch ein Insektarium zählt zu den Einrichtungen des Aquariums.

Fische werden in einer Reihe kleiner Becken gezeigt. Zu den Besonderheiten zählt ein großes Riffaquarium, das das Leben an einem Korallenriff zeigt und wo zahlreiche Doktor- und Kaninchenfische gepflegt werden. Im großen Tanganjikabecken werden die typischen Buntbarsche gezeigt, die in diesem großen Süßwassersee vorkommen. Zu den Besonderheiten zählt auch das sogenannte „Rheinpanorama“, in dem die Fischarten gezeigt werden, die in den unterschiedlichen Flussabschnitten des Rheins zu Hause sind.

Das Urwaldhaus

Im Jahre 1984 wurde das Urwaldhaus des Kölner Zoos fertiggestellt. Es ist heute die Heimat von Zuchtgruppen für Bonobos, Gorillas, Orang-Utans und Kleideraffen. Für die drei Menschenaffenarten existieren großzügige Innen- und Außenanlagen, die den Tieren großen Bewegungsfreiraum gewähren.

Sperbereule im „Eulenkloster“

Das „Eulenkloster“

Etwas versteckt liegt das im Mai 1997 eingeweihte „Eulenkloster“ – eine Mischung aus Freifluganlage und einzelnen Gehegen, in denen Schwarzstörche, Bartkäuze, Sperbereulen, Waldohreulen, Turmfalken, Sperlingskäuze sowie Schleiereulen leben.

Die Tiere werden nach Möglichkeit vergesellschaftet – so teilen sich die Schwarzstörche mit den Bartkäuzen ein Gehege. In der Freifluganlage leben neben Turmfalken auch die Sperber- und die Waldohreulen. Zu Beginn des Jahres 2005 zeigten sowohl die Schwarzstörche als auch die Sperbereulen Balzverhalten und Brutvorbereitungen. Aus diesem Grund werden die Bartkäuze und die Turmfalken im Moment hinter den Kulissen gepflegt, um die zur Brut schreitenden Tiere weitgehend ungestört zu lassen.

Im angebotenen Brutkasten für die Sperbereulen wurde außerdem eine Kamera installiert, so dass Besucher hier die Brut und später die Aufzucht der Nestlinge beobachten können. Jetzt schon gut zu beobachten ist das Balzverhalten der Vögel, das mit einer Fülle unterschiedlichster Lautäußerungen einhergeht. Das Nest der Schwarzstörche ist für Besucher dagegen verhältnismäßig gut einsehbar.

Das Eulenkloster entspricht insbesondere mit der Freiflughalle modernen tierpflegerischen Erfordernissen. Die Tiere werden nicht präsentiert, sondern leben in einer ihrer natürlichen Umwelt entsprechenden Umgebung. Für Besucher macht dies das Entdecken der Tiere mitunter schwer – insbesondere an Tagen mit hohem Besucheraufkommen verharren die Eulen unauffällig an ihren Ruheplätzen und werden von den Besuchern leicht übersehen.

Kragentaube im Regenwaldhaus des Kölner Zoos

Das Regenwaldhaus

Auf dem letzten ungenutzten Gelände des Zoos entstand Der Regenwald, ein den Urwäldern Südostasiens gewidmetes Tropen- und Vogelhaus. Neben den dort seit Frühjahr 2000 zu sehenden Tieren und Pflanzen beherbergt es auch eine Ausstellungshalle sowie einen Veranstaltungsraum. Das Bauwerk wurde zum größten Teil aus Spendengeldern finanziert, so wie alle derzeitigen Erweiterungen und Bauvorhaben, die nicht nur der reinen Instandhaltung dienen, aus Spenden und mit der Hilfe von Sponsoren finanziert werden müssen.

Das Regenwaldhaus besteht aus einer großen Freiflughalle sowie einzelnen, auf einer Galerie befindlichen Gehegen. Es enthält diverse Vogelarten, Flughunde und Reptilien. Die hier gehaltenen flugfähigen Vögel halten sich überwiegend im oberen Bereich der Halle auf. Die am Boden lebenden Vögel sind mit den Besuchern vergesellschaftet, ebenso wie die großen Maronenbrust-Krontauben, die feste Aufenthaltsreviere haben und erfolgreich Nachwuchs aufgezogen haben. Weitere Tiere im Tropenwaldhaus sind die Zwergottern, die ebenfalls mehrfach Nachwuchs hatten, eine große weiße Python sowie die Weißhandgibbons.

Das 2004 erbaute neue Elefantenhaus
Ming Jung und drei Kühe

Der Elefantenpark

Als Ersatz für das unter Denkmalschutz stehende Elefantenhaus wurde am 19. September 2004 der „Elefantenpark Köln“ eingeweiht. Auf der Fläche des ehemaligen großen Weihers im Zentrum des Zoos entstand ein etwa 2 Hektar großes Gehege für Asiatische Elefanten. Die in der Zooarchitektur bedeutende Anlage berücksichtigt die neuesten Erkenntnisse der Elefantenhaltung und ist so errichtet worden, dass auch eine Bullenhaltung möglich ist.

Der Bau hat insgesamt rund 15 Millionen Euro gekostet. Verbaut wurden dabei in zwei Jahren mehr als 7000 m³ Beton und 1000 Tonnen Stahl. Gestaltet wurde der Park vom Architekturbüro Oxen+Römer aus Hürth. Im Innengehege wurde ein vorhandener Trümmerberg mit in die Planung einbezogen, so dass es sich teilweise in Hanglage befindet. Überspannt wird es von einem rund 3000 m² großen begrünten Holzdach. Durch Öffnungen in der Decke und in den Wänden gelangt Tageslicht in den Innenbereich. Dieser Teil besitzt zum Wohl der Elefanten eine Bodenheizung. Im Außenbereich werden die Besucher durch Wasserbecken und künstliche Felsen von den Tieren getrennt. Um die Gelenke der Elefanten zu schonen, wurde trittdämpfender Sand aus der Sahara importiert.

Im Verbindungsbereich zwischen den beiden Gehegen befindet sich ein sogenannter "Crush-Cage". Hierbei handelt es sich um eine Box deren Seitenwände zusammen gefahren werden können, um bei medizinischen Eingriffen die nicht in Narkose stattfinden eine einfachere Handhabung des Tieres zu ermöglichen und den Tierpflegern größere Sicherheit bieten. Außerdem ist diese Box mit einer Waage versehen.

Am 2. Mai 2012 starb die im September 2006 aus Thailand importierte asiatische Elefantenkuh Chumpol nach einer Auseinandersetzung mit anderen Herdenmitgliedern, bei der sie schwer verletzt worden war.[2]

Die Herde besteht zurzeit aus adulten 2 Bullen, 7 Kühen und 5 Jungtieren.

Marlar mit ihrer Mutter Kaingh Lwin Htoo
Marlar kurz nach ihrem ersten Geburtstag

Zuchterfolge

In den letzten Jahren konnte der Kölner Zoo einige Zuchterfolge verzeichnen:

  • Marlar (♀), (Bedeutung: Blüte oder Blume), das erste asiatische Elefantenkalb, das im Kölner Zoo geboren wurde, kam am 30. März 2006 zur Welt. Die Herde konnte während der Schwangerschaft via Webcam weltweit beobachtet werden. Die Geburt von Marlar war aber auch von den Zoomitarbeitern nicht zu sehen, weil sich die Elefantenkuh in einen toten Winkel zurückgezogen hatte. Marlars Vater Radza lebt im Zoo im niederländischen Emmen. Wegen gesundheitlicher Probleme musste Marlars Mutter, Kaingh Lwin Htoo, am 13. Dezember 2006 eingeschläfert werden. Die ersten Probleme traten bereits vor der Geburt von Marlar auf. Die Einschläferung wurde zunächst hinausgezögert, um Marlar ein möglichst normales Aufwachsen zu ermöglichen.
  • Am 16. September 2006 kamen fünf weitere Elefantenkühe aus Thailand in den Kölner Zoo . Davon war die Kuh Tonk Koon bereits hoch tragend. Die Geburt von Ming Jung (♂) folgte am 16. April 2007. Der kleine Bulle verdankt seinen Namen einer Aktion der Boulevardzeitung EXPRESS Köln, in der die Leser aufgerufen wurden, einen Namen für das Elefantenbaby auszusuchen. Die Jury aus Mitarbeitern des EXPRESS und des Kölner Zoos entschied sich für Ming Jung (Mein Junge). Der kölsche Ausdruck hat einen asiatischen Klang. Am 12. Juli 2012 kam Ming Jung in den Zoo von Antwerpen, wo er zusammen mit zwei weiteren männlichen Jungtieren aufwachsen soll.[3]
  • 9. Mai 2007 Maha Kumari (♀) (=Große Prinzessin) Mutter: Thi Ha Phyu; Vater: Bindu
  • 27. Juli 2009 Khin Yadanar Min (♂) (=Siegreiches Juwel) Mutter: Aye Chan May; Vater: Bindu [4]
  • 8. April 2011 Rajendra (♂) (=König der Götter). Mutter: Tong Koon; Vater: Sang Raja [5]
  • 25. Juli 2012 Bindi (♀) (=Pünktchen) Mutter: Shu Tu Zar; Vater: Bindu [6]

Alle Geburten fanden innerhalb der Herde ohne menschliche Eingriffe statt.

Eine junge Giraffe im Freigehege

Der Hippodom

Der Hippodom ist das dritte Großprojekt im Kölner Zoo, das im Zeichen des neuen Erlebnis- und Artenschutzkonzepts steht. Er wurde im April 2010 eröffnet und ist eine begehbare Nachbildung einer afrikanischen Flusslandschaft in einem 3.500 m² großem Gebäude.

Der Hippodom beherbergt zurzeit vier Flusspferde, vier Nilkrokodile, Sitatunga-Antilopen und weitere Bewohner einer afrikanischen Flusslandschaft, darunter verschiedene Vogelarten, Fische und Kleinsäugetiere, wie Stare, Webervögel, Hagedasch, Nilbarsche, Rüsselspringer und Sonnenhörnchen.

Glasscheiben ermöglichen Unterwasser-Einblicke. Einblicke in die Anlagen sind aber auch von oben und der Seite möglich.

Wildlebende Tiere im Kölner Zoo

Datei:Rosa Flamingos im Schnee.jpg
Flamingowiese des Kölner Zoos im Winter

Die Lebensbedingungen, die der Kölner Zoo bietet, sind der Grund, warum sich hier auch eine Reihe wildlebender Tiere regelmäßig einfindet. Neben Stockenten auf den Ententeichen sind die auffälligsten Tiere eine große Wildpopulation von Graureihern, die mittlerweile in einer Kolonie auf den Kronen der alten Bäume auf dem Zoogelände leben. Besucher haben hier die Gelegenheit, aus unmittelbarer Nähe die spektakulären Landemanöver auf den Baumkronen sowie die Aufzucht von Graureiherjungen zu beobachten.

Ebenfalls regelmäßige Gäste im Zoogelände sind Rabenkrähen, die vor allem in Bärengehegen und in der Waschbäranlage auf die Fütterung der Zootiere warten. Rabenkrähen vergreifen sich allerdings auch an der Brut der Flamingos und der Enten, so dass hier die Aufzucht wesentlich schwieriger geworden ist.

Zum Verjagen der Lachmöwen wurde eigens eine Seilbahn installiert, an der eine Greifvogel-Attrappe entlang des Ententeichs bewegt werden konnte. Dies zeigte allerdings keine Wirkung.

Füchse, die im Zoo frei leben, sind verantwortlich für den Tod der äußerst seltenen weiblichen Saiga-Antilopen im Jahr 2006.

Im Aquarium hat sich die Springspinnenart Hasarius adansoni angesiedelt, die zum Beispiel bei den Fauchschaben beobachtet werden kann.

Die Forschungsprojekte des Kölner Zoos

Kölner Przewalski-Pferde im Schneetreiben

Der Kölner Zoo unterstützt eine Reihe von Naturschutzprojekten und begleitet diese wissenschaftlich:

  • Unterstützung der sambischen Naturschutzbehörde zur Eindämmung der Wilderei am Luangwe River in Sambia
  • Brillenbär-Projekt in Peru
  • Regenwaldschutzprojekt in Vietnam
Der Kölner Zoo unterstützt seit 1999 das Naturschutzgebiet Phong Nha-Ke Bang in Zentral-Vietnam und arbeitet dabei mit der Naturschutzbehörde der Universität von Hanoi zusammen.
  • Auswilderungsprojekte von Przewalskipferden in der Hortobágy-Puszta in Ungarn und in Xinjiang (China)
  • Schutz der letzten Sclaters Makis in Madagaskar.

Veranstaltungen

Sommernacht in Zoo und Flora, 2007
  • Am 2. Samstag im August fanden jährlich von 1997 bis 2009 die Sommernacht in Zoo und Flora mit ca. 15.000 Besuchern statt. Der gesamte Zoo ist dann mit Scheinwerfern erleuchtet und es finden u.a. auch Bühnenprogramme statt. Im Jahr 2010 fanden die langen Nächte im Kölner Zoo an allen vier Samstagen im August statt, der Zoo hatte an diesen Tagen durchgehend bis 22 Uhr geöffnet.[7]

Tierpatenschaften

Damit der Zoo kostendeckend arbeitet, kann man ab 50 Euro auch Tierpate werden. Beispielsweise kann man für 50 Euro Pate eines Pfeilgiftfrosches und für 5000 Euro Tierpate eines Elefanten werden.

Vorfälle

  • Am 10. November 1975 entkamen drei Jaguare aus ihrem Gehege. Ein Pfleger wurde angegriffen, woraufhin das Tier von der Polizei erschossen wurde, die beiden anderen konnten eingefangen werden.[8]
  • Am 10. Oktober 1985 brach der Schimpanse Petermann aus seinem Gehege aus und verletzte den damaligen Direktor Gunther Nogge lebensgefährlich. Das Tier wurde daraufhin von der Polizei erschossen.[9]
  • Im August 1988 konnte ein Grizzly aus seinem Gehege entkommen. Nachdem er einen Baum ausriss und mit dessen Hilfe einen ansonsten unüberwindlichen Wassergraben überquerte, wurde er durch einen Pfleger erschossen.[8]
  • In den 80er Jahren wurde ein Mann durch einen Löwen getötet, ein anderer durch einen Tiger schwer verletzt. Beide Männer waren über Absperrungen geklettert.[8]
  • Am 25. August 2012 attackierte der Sibirische Tiger Altai seine Pflegerin und verletzte sie tödlich. Das Tier war durch eine offen gelassene Sicherheitsschleuse in einen überdachten Teil seines Geheges eingedrungen, den die Tierpflegerin gerade säuberte. Der Kater wurde von Direktor Theo Pagel mit einem Gewehr erschossen, um Rettungskräften Zugang zu der Pflegerin zu ermöglichen.[9]

Aktien

Für 750 Euro kann eine besonders aufwendig gestaltete Namensaktie des Kölner Zoos erworben werden.[10]

Siehe auch

  • Tierisch Kölsch

Quellen

Einzelnachweise

Literatur

  • seit 1958: Zeitschrift des Kölner Zoos (früher: „Freunde des Kölner Zoo“), erscheint viermal jährlich, 2012 mit dem 55. Jahrgang, ISSN 0375-5290.
  • Henriette Meynen, Theo Pagel: Der Zoologische Garten in Köln, Reihe Rheinische Kunststätten, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hg.) Heft Nr. 533, 2012, ISBN 978-3-86526-073-4 (Bau und Gartengeschichte)
  • Theo Pagel, Marcus Reckewitz und Wilhelm Spieß, mit Fotografien von Rolf Schlosser: Der Kölner Zoo. Begeistert für Tiere, J.P. Bachem Verlag, Bachem, Köln 2010, ISBN 978-3-7616-2339-8 (zum 150-jährigen Jubiläum).
  • Iris Benner: Geschichten aus dem Kölner Zoo. Köln 2007. ISBN 978-3-89705-527-8
  • Johann Jakob Häßlin, Gunther Nogge: Der Kölner Zoo - Geschichte des Zoos. Greven, Köln 1985
  • Ernst Kullmann: 120 Jahre Kölner Zoo. Zoologischer Garten AG, Köln 1980
  • Christiane Rath: Die Elefanten zu Köln, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, ISBN 978-3-462-03810-1
  • Helmut Signon: Tiere in Köln – in Zoo und Museum. Verlag J.P. Bachem, Köln 1967

Weblinks

Commons: Kölner Zoo – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien