Lavendel (Gattung)
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Lavendel | ||||||||||||
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Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lavandula | ||||||||||||
L. |
Lavendel (Lavandula) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Wirtschaftlich bedeutend ist der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia).
Merkmale
Die Arten der Gattung sind Halbsträucher, Sträucher oder selten ausdauernde krautige Pflanzen. Junge Zweige sind oft vierkantig. Alle Pflanzenteile enthalten Ätherische Öle. Die aromatisch duftenden, gegenständig bis wirtelig angeordneten, ungestielten Laubblätter sind ganzrandig, selten gezähnt oder fiederschnittig, und häufig dicht behaart.
Die Blüten stehen in meist drei- bis fünf- (ein- bis zehn-)blütigen Halbquirlen in den Achseln von Tragblättern, die sich deutlich von den Laubblättern unterscheiden und die Kelche kaum überragen. Sie sind oft häutig oder bunt. Die Halbquirle stehen in endständigen, lang gestielten Scheinähren.
Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen mit meist 13 (acht bis 15) Nerven; seine Röhre ist walzlich, die Oberlippe ist meist einzähnig, die Unterlippe vierzähnig. Die Kelchzähne sind klein, der obere trägt an der Spitze ein herzförmiges oder verkehrt-eiförmiges Anhängsel. Die fünf Kronblätter sind zu einer zweilippigen Krone verwachsen, die meist eine intensiv blaue bis violette Farbe aufweist. Die Oberlippe hat zwei, die Unterlippe drei rundliche, flache oder leicht zurückgebogene Zipfel. Es gibt zwei längere und zwei kürzere Staubblätter, die alle fruchtbar sind. Sie sind vorne gebogen. Staubblätter und Griffel sind kürzer als die Kronröhre und daher nicht sichtbar. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der durch eine falsche Scheidewand in vier Teile geteilt wird. Der einfache Griffel hat zwei flache, eiförmige Narbenlappen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie) oder Vögel (Ornithophilie).
Die dünnschaligen Klausenfrüchte weisen eine kleine, grund- bis rückenständige Ansatzfläche auf.
Verbreitung
Die Gattung kommt auf den atlantischen Inseln, im Mittelmeergebiet, Afrika, Südwestasien bis Indien und China vor. [1]
Ölgewinnung
Aus den Blütenständen mit Stängel wird Lavendelöl hergestellt. Siehe Hauptartikel → Echter Lavendel
Systematik
Die Gattung steht innerhalb der Familie Lippenblütler (Lamiaceae) in der Unterfamilie Nepetoideae, Tribus Ocimeae, Untertribus Lavandulinae. Die Gattung besteht aus rund 28 bis 37 Arten, von denen sieben in Europa vorkommen. Sie wird in drei Untergattungen und acht Sektionen gegliedert:[2]
- Untergattung Lavandula
- Sektion Lavandula
- Echter Lavendel (Lavandula angustifolia Mill.)
- Wolliger Lavendel (Lavandula lanata Boiss.)
- Breitblättriger Lavendel (Lavandula latifolia Medik.)
- Sektion Dentatae Suarez-Cerv. & Seoane-Camba
- Französischer Lavendel (Lavandula dentata L.)
- Sektion Stoechas Ging.
- Lavandula pedunculata (Mill.) Cav.
- Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas L.)
- Lavandula viridis L'Hér.
- Sektion Lavandula
- Untergattung Fabricia (Adams.) Upson & S. Andrews
- Sektion Pterostoechas Ging.
- Lavandula antineae Maire
- Lavandula bramwellii Upson & S.Andrews
- Lavandula buchii Webb & Berthel.
- Lavandula canariensis (L.) Mill.
- Lavandula citriodora A.G.Mill.
- Lavandula coronopifolia Poir. in J.B.A.M.de Lamarck
- Lavandula mairei Humbert
- Lavandula maroccana Murb.
- Lavandula minutolii Bolle
- Farnblättriger Lavendel (Lavandula multifida L.)
- Lavandula pinnata Lundmark
- Lavandula pubescens Decne.
- Lavandula rejdalii Upson & Jury
- Lavandula rotundifolia Benth.
- Lavandula saharica Upson & Jury
- Lavandula tenuisecta Coss. ex Ball
- Sektion Subnudae Chaytor
- Lavandula aristibracteata A.G.Mill.
- Lavandula dhofarensis A.G.Mill.
- Lavandula galgalloensis A.G.Mill.
- Lavandula macra Baker
- Lavandula nimmoi Benth. in A.P.de Candolle
- Lavandula qishnensis Upson & S.Andrews
- Lavandula samhanensis Upson & S.Andrews
- Lavandula setifera T.Anderson
- Lavandula somaliensis Chaytor
- Lavandula subnuda Benth. in A.P.de Candolle
- Sektion Chaetostachys Benth.
- Lavandula bipinnata (Roth) Kuntze
- Lavandula gibsonii J.Graham
- Sektion Hasikenses Upson & S. Andrews
- Lavandula hasikensis A.G.Mill.
- Lavandula sublepidota Rech.f.
- Sektion Pterostoechas Ging.
- Untergattung Sabaudia (Buscal. & Muschl.) Upson & S. Andrews
- Sektion Sabaudia (Buscal. & Muschl.) Upson & S. Andrews
- Lavandula atriplicifolia Benth. in A.P.de Candolle
- Lavandula erythraeae (Chiov.) Cufod.
- Sektion Sabaudia (Buscal. & Muschl.) Upson & S. Andrews
Einzelnachweise
- ↑ Xi-wen Li & Ian C. Hedge: Lavandula. In Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 103–104. (online). (engl.)
- ↑ Tim Upson, Susyn Andrews, Georita Harriott, Christabel King, Joanna Langhorne: The genus Lavandula. Portland, Oregon: Timber Press, 2004., ISBN 0-88192-642-6
Literatur
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. die umfassende Bestimmungs- und Informationsdatenbank der Pflanzenwelt Deutschlands und angrenzender Länder ; der Schlüssel zur Pflanzenwelt ; mit ausführlicher Begleitbroschüre. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
- Tim Upson, Susyn Andrews, Georita Harriott, Christabel King, Joanna Langhorne: The genus Lavandula. Portland, Oregon: Timber Press, 2004., ISBN 0-88192-642-6