Laysan


Laysan
Laysan aus der Luft
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Nordwestliche Hawaii-Inseln
Geographische Lage 25° 46′ 14″ N, 171° 44′ 4″ WKoordinaten: 25° 46′ 14″ N, 171° 44′ 4″ W
Laysan (Hawaii gesamt)
Länge 3 km
Breite 2 km
Fläche 4,114 km²
Höchste Erhebung 12 m
Einwohner unbewohnt
Karte der Insel Laysan

Laysan (hawaiisch: Kauō) ist eine kleine, unbewohnte Insel im Pazifischen Ozean, welche geographisch zur Inselkette der Nordwestlichen Hawaiʻi-Inseln und politisch zum US-Bundesstaat Hawaiʻi gehört.

Geographie

Das Inselinnere mit Lagune im Hintergrund

Die Insel Laysan befindet sich geografisch etwa in der Mitte der Nordwestlichen Hawaiʻi-Inseln und ist 215 km von der Nachbarinsel Lisianski im Westen sowie 375 km von den Gardner Pinnacles im Südosten entfernt. Laysan weist eine Fläche von 4,114 km² [1] sowie eine Höhe von bis zu 12 m auf. Sie ist somit nach den Midwayinseln (6,2 km²) die zweitgrößte Insel der Inselkette. Im Inneren der sandigen Insel befindet sich, 2,4 m über dem Meeresspiegel, eine Zentrallagune, deren Salzgehalt etwa dreimal höher ist als der des Ozeans.[2] Umgeben ist Laysan von einem vergleichsweise kleinen Korallenriff.

Wie alle Hawaiʻi-Inseln ist auch Laysan vulkanischen Ursprungs.

Geschichte

Die Insel wurde - aus europäischer Sicht - am 12. März 1828 vom russischen Kapitän Stanikowitch entdeckt und von ihm nach seinem Schiff Moller benannt. Möglicherweise wurde Laysan jedoch schon früher von polynesischen Seefahrern aufgesucht.[3] Im Jahr 1857 wurde die Insel für den hawaiischen König Kamehameha IV. in Besitz genommen.

Gesammelte Albatros-Eier, 1902

1890 wurde Laysan zum Abbau von Guano an die North Pacific Phosphate and Fertilizer Company verpachtet. Vor allem in der Zeit von 1892 bis 1904 wurde dieser intensiv abgebaut und die Insel in dieser Zeit auch besiedelt. Der bekannteste Einwohner Laysans zu jener Zeit war der deutschstämmige Max Schlemmer, der auch als „König von Laysan“ bezeichnet wurde.[4] Er erwarb 1896 die Rechte der North Pacific Phosphate and Fertilizer Company und verkaufte diese wiederum an Genkichi Yamanouchi aus Tokyo mit der Zusage, „Alles“ von der Insel exportieren zu dürfen. Die Japaner führten daher nicht nur Guano sondern vor allem Vogelfedern aus. Einst berühmt für ihren Vogelreichtum, führten das Bejagen der Vögel, das Sammeln ihrer Eier sowie insbesondere die von Max Schlemmer eingeschleppten Kaninchen zum drastischen Rückgang der Vogelbestände. Aus diesem Grund wurden sämtliche Inseln im Nordwesten Hawaiʻis mit Ausnahme Midways am 3. Februar 1909 von Präsident Theodore Roosevelt zum Vogelschutzgebiet Hawaiian Islands Bird Reservation erklärt. Im Jahr 2006 wurde die gesamte Inselkette dann zum Papahānaumokuākea Marine National Monument proklamiert.

Tierwelt (Fauna)

Unter den Hawaiʻi-Inseln ist besonders Laysan für seine Vogelwelt bekannt. Einst gab es auf Laysan fünf endemische Vogelarten, aufgrund der intensiven Ausbeutung der Insel in der Vergangenheit sind drei Arten ausgestorben: Der Laysan-Rohrsänger (Acrocephalus familiaris familiaris), die Laysan-Ralle (Porzana palmeri) sowie die Laysan-Apapane (Himatione sanguinea freethi). Die letzten drei Individuen der Apapane fielen im Jahr 1923 einem Sturm zum Opfer, während sich Forscher der Tanager-Expedition auf der Insel aufhielten.[5] Zwei endemische Vogelarten überlebten, sind jedoch in ihrem Bestand gefährdet: Die Laysanente (Anas laysanensis) sowie der Laysan-Gimpel (Telespiza cantans).[2] Nach der Insel benannt ist auch der vergleichsweise häufige Laysanalbatros (Phoebastria immutabilis).



Daneben ist die Insel ein Rückzugsgebiet unter anderem für die Hawaiʻi-Mönchsrobbe (Monachus schauinslandi) oder die Suppenschildkröte (Chelonia mydas).

Im der Insel vorgelagerten Korallenriff kommen 28 Arten an Steinkorallen (Scleractinia) vor, es beheimatet zudem verschiedene Arten Doktorfische (Acanthuridae).[2]

Weblinks

Commons: Laysan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise