Lecanorchis
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lecanorchis | ||||||||||||
Bl. |
Lecanorchis ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie enthält 18 Arten krautiger Pflanzen, die in Ost- und Südostasien beheimatet sind.
Beschreibung
Die Arten der Gattung Lecanorchis sind terrestrisch wachsende, krautige Pflanzen. Sie sind blattlos und ernähren sich mykoheterotroph. Unterirdisch befinden sich zahlreiche fleischige, horizontal ausgebreitete Wurzeln an einem kurzen, aufsteigenden Rhizom.[1] Oberirdisch erscheint ein dünner, dunkelbrauner, gelegentlich verzweigter Spross. Die Blätter sind zu kleinen Schuppen reduziert. [2]
Der lockere, traubige Blütenstand enthält einige bräunliche, gelbliche oder grünliche, resupinierte Blüten. Der Fruchtknoten ist dünn, an der Spitze mit einer schüsselförmigen, gezähnten, kelchblattähnlichen Aufweitung (Calyculus) versehen, der später noch an der Frucht zu sehen ist. Zwischen Fruchtknoten und Blütenblättern befindet sich ein Trenngewebe. Die Sepalen und Petalen sind länglich-oval und nicht miteinander verwachsen. Die Lippe ist dreilappig oder ganzrandig, an der Basis ist der Rand mit der Säule zu einer Röhre verwachsen. Die Spreite der Lippe ist behaart. Die Säule ist schlank, am vorderen Ende mit zwei seitlichen Anhängseln. Das Staubblatt ist zweikammrig, der Pollen liegt als einzelne Pollenkörner vor (Monaden), die aber lose zu zwei krümeligen Pollinien geformt sind. Die Kapselfrucht enthält zahlreiche Samen, die zwei charakteristische, fadenförmige, bis 0,9 Millimeter lange Anhängsel besitzen.[2] Die verblühten Stängel von Lecanorchis-Pflanzen bleiben noch bis zu einem Jahr nach der Blüte aufrecht stehen.[1]
Verbreitung
Lecanorchis ist von Japan und Korea im Norden über China, Hinterindien, die Philippinen, die indonesischen Inseln bis nach Neuguinea verbreitet.[3] Die Pflanzen wachsen in der Laubstreu immergrüner Wälder. Sie besiedeln Höhenlagen bis 1500 Meter.[2]
Systematik und botanische Geschichte
Lecanorchis wird innerhalb der Unterfamilie Vanilloideae in die Tribus Vanilleae eingeordnet. Nach genetischen Studien ist Lecanorchis wahrscheinlich das Schwestertaxon der Gattung Vanille (Vanilla), eventuell auch nah verwandt mit Epistephium. Da die Pflanzen kein Blattgrün produzieren, kann die DNA der Chloroplasten, die häufig für Studien verwendet wird, nicht für die Untersuchung der Verwandtschaftsbeziehungen genutzt werden.[2]
Lecanorchis wurde 1856 von Carl Ludwig Blume erstbeschrieben.[4] Der Name Lecanorchis kommt vom griechischen λεκάνη lecane, „Topf“, und bezieht sich auf das schüsselförmige Ende des Fruchtknotens. Typusart ist Lecanorchis javanica,[2]
Folgende Arten werden zur Gattung Lecanorchis gezählt:[3]
- Lecanorchis amethystea Y.Sawa, Fukunaga & S.Sawa
- Lecanorchis bicarinata Schltr.
- Lecanorchis brachycarpa Ohwi
- Lecanorchis ciliolata J.J.Sm.
- Lecanorchis flavicans Fukuy.
- Lecanorchis japonica Blume
- Lecanorchis javanica Blume
- Lecanorchis kiusiana Tuyama
- Lecanorchis malaccensis Ridl.
- Lecanorchis multiflora J.J.Sm.
- Lecanorchis neglecta Schltr.
- Lecanorchis nigricans Honda
- Lecanorchis seidenfadenii Szlach. & Mytnik
- Lecanorchis sikkimensis N.Pearce & P.J.Cribb
- Lecanorchis suginoana (Tuyama) Seriz.
- Lecanorchis thalassica T.P.Lin
- Lecanorchis vietnamica Aver.
- Lecanorchis virella T.Hashim.
Belege
- ↑ 1,0 1,1 Jim B. Comber: Orchids of Java. Bentham-Moxon Trust, Kew 1990, ISBN 0-947643-21-4, S. 76.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Bd 3/2. Oxford University Press, New York und Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9, S. 316–318.
- ↑ 3,0 3,1 World Checklist of Lecanorchis. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.
- ↑ In: Mus. Bot. Lugd. Bat. Bd. 2, 1856, S. 188.