Leopold Trattinnick


Leopold Trattinnick, auch Leopold Trattinick (* 26. Mai 1764 in Klosterneuburg; † 24. Januar 1849 in Wien) war ein österreichischer Botaniker und Mykologe. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Tratt.“.

Leben

Trattinnick wurde 1806 Landes-Phytograph von Niederösterreich.[1] Er war 1809 bis 1835 Kustos des K.k. Hof-Naturalienkabinetts in Wien.[2] Er veröffentlichte mehrere mykologische Werke und gab dazu Sammlungen mit Wachsnachbildungen beschriebener Pilzarten heraus.[1]

Bekannt wurde er auch durch mehrere kostspielige und nur in kleiner Auflage erschienene Tafelwerke, die größtenteils durch die Blumenmaler Franz Reinelli und Ignaz Stremel illustriert wurden.

Die Pflanzengattung Trattinnickia aus der Familie der Balsambaumgewächse wurde von Carl Ludwig Willdenow nach ihm benannt.

Werke

  • Anleitung zur Cultur der ächten Baumwolle in Österreich. Wien 1797.
  • Genera plantarum methodo naturali disposita. Vindobonae (Wien) 1802.
  • Fungi austriaci, iconibus illustrati. Wien 1804–1806.
  • Die eßbaren Schwämme des Oesterreichischen Kaiserstaates. 1809, 2. Aufl. 1830.
  • Archiv der Gewächskunde. Wien 1811–1818.
  • Auswahl ... sehr merkwürdiger Gartenpflanzen. 1812–1822.
  • Flora des Oesterreichischen Kaiserthumes. 1816–1822.
  • Thesaurus botanicus… Wien 1805, 2. Aufl. 1819.
  • Rosacearum monographia. 1823–1824.
  • Genera nova plantarum iconibus observationesque illustrata. Selbstverlag, 1825 (24 Kupfertafeln).[3]
  • Neue Arten von Pelargonien deutschen Ursprunges. 1825–1843.

Namensschreibung: „Trattinick“ oder „Trattinnick“

Er veröffentlichte seine botanischen Werke zumindest teilweise unter dem Namen „Leopold Trattinick“ (mit einfachem „n“).[4] Auch die von Karl Ludwig Willdenow nach ihm benannte Gattung Trattinnickia Willd., von Willdenow mit doppeltem „n“ eingeführt, wurde in der botanischen Literatur früher mit einfachem „n“ geschrieben.[5]

Aktuell hat sich die zutreffendere Schreibweise „Trattinnick“ mit doppeltem „n“ (wieder) durchgesetzt. So findet sich in der 17. Auflage des „Zander Handwörterbuchs der Pflanzennamen“[6] die Schreibweise „Trattinnick“, und auch die nach ihm benannte Gattung ist in die Variante mit doppeltem „n“ übergegangen.[7]

Einzelreferenzen

  1. 1,0 1,1 Über die Pilzsammlung aus Wachs von Leopold Trattinnick
  2. [1] sowie [2]
  3. http://www.antiquare.at/rte/upload/kataloge/katalog_wiener_buecherboerse.pdf, dort Eintrag Nr. 51 auf S. 22-23 (kommerzielle Seite!)
  4. Zitat aus P. V. Heath: Two Early Usages of the Rank Series. In: Taxon. Band 39, Nr. 4, November 1990, S. 657–658, doi:10.2307/1223384.: “{{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)
  5. Robert Zander: Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13. Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
  6. Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (Hrsg.): Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. 17. Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3573-6.
  7. Eintrag der Gattung Trattinnickia bei GRIN Taxonomy for Plants (engl.)

Literatur

  • Ernst Wunschmann: Trattinick, Leopold. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 498 f.

Weblinks