Leuchtmoos
Leuchtmoos | ||||||||||||
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Leuchtmoos (Schistostega pennata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Schistostegaceae | ||||||||||||
Schimp. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Schistostega | ||||||||||||
D.Mohr | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Schistostega pennata | ||||||||||||
(Hedw.) Web. & Mohr |
Das Leuchtmoos (Schistostega pennata) ist ein 0,5 bis 1 cm großes akrokarpes (gipfelfrüchtiges) Moos. Es wird alleine in eine Familie Schistostegaceae innerhalb der Ordnung Dicranales gestellt.
Seinen Namen hat das an schattigen Standorten wachsende Moos, da es Licht reflektieren kann (s.u.).
Beschreibung
Die Pflanzen besitzen ein ausdauerndes Protonema, welches linsenförmige oder rundliche Zellen enthält, deren Vakuolen einfallendes Licht ähnlich einer Sammellinse auf die Chloroplasten fokussiert. Dies stellt wohl eine Anpassung an sehr dunkle Standorte dar. Ein Teil des Lichtes wird allerdings von der gekrümmten Zellrückwand reflektiert und, ähnlich wie bei einem Katzenauge, zurückgeworfen. Hierdurch scheinen die Moose bei bestimmten Lichtverhältnissen goldgrün zu leuchten. Es handelt sich dabei also um einen rein physikalischen Effekt.
Der Gametophyt selber ist bei sterilen und fertilen Pflanzen unterschiedlich ausgebildet. Die Pflanzen sind unter einem Zentimeter groß. Stets ist aber der untere Teil der Stämmchen unbeblättert. Darüber sind die sterilen Pflanzen verflacht beblättert, d. h. die Blätter sind zweizeilig gestellt, und die Blattflächen liegen alle auf einer Ebene. Die Blätter fließen an der Blattbasis leicht zusammen. Die lanzettlichen Blätter sind rippenlos, und die Zellen der Blattspreite sind rhombisch. Die Pflanze ist aufgrund einer Wachsauflage bläulichgrün überlaufen.
Die fertilen Pflanzen dagegen sind zumindest an der Stämmchenspitze fünfzeilig beblättert. Die Blätter sind normalerweise etwas schmaler als bei den sterilen Pflanzen.
Die Kapseln stehen auf einer ca. 4cm langen Seta und sind eiförmig. Ein Peristom fehlt.
Verbreitung
Die Pflanzen wachsen in vor allem waagerechten sehr schattigen Spalten in kalkfreiem Gestein, besonders auf Schiefer. Seltener findet man die Art auch auf Erdböschungen.
Die Art ist in den gemäßigten Breiten im westlichen Nord- und Mitteleuropa sowie Nordamerika zu finden. In Mitteleuropa kommt sie sehr zerstreut vor, und ist nur stellenweise häufiger zu finden. Sehr verbreitet ist die Art auf den Kreidesandsteinfelsen, in Schichtfugen und Höhlen des Elbsandsteingebirges und des Zittauer Gebirges.
Quellen
- Urania Pflanzenreich. Band 2: Moose, Farne, Nacktsamer, 1. Auflage 1992, Urania-Verlag, Leipzig 1992, ISBN 3-332-00495-6
- Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X.
- Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: Moosflora. 3., überarb. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8252-1250-5.
- Wolfgang Frey, Jan-Peter Frahm, Eberhard Fischer, Wolfram Lobin: Kleine Kryptogamenflora Band IV: Die Moos- und Farnpflanzen Europas. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, New York 1995, ISBN 3-437-30756-8