Lilioideae
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- Liliengewächse
- Liliaceae
Lilioideae | ||||||||||||
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Lilium ledebourii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lilioideae | ||||||||||||
Eaton |
Die Lilioideae sind eine Unterfamilie der einkeimblättrigen Pflanzen (Liliopsida) in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Sie ist in der nördlichen gemäßigten Zone verbreitet, besonders in Ostasien und Nordamerika. Zur Unterfamilie gehören elf Gattungen mit etwa 535 Arten.
Beschreibung
Mitglieder der Unterfamilie Lilioideae sind in hohem Maße einheitlich und heben sich scharf von den übrigen Liliaceae ab. Sie sind immer mehrjährige krautige Pflanzen mit Zwiebeln als Überdauerungsorganen. Die Zwiebeln bestehen nur aus einem geschlossenen Nährblatt, dem ersten Blatt der Nebenachse.
Der Griffel ist bei den Lilioideae einheitlich gebaut. Er besteht aus einem dreistrahligen Griffelkanal, der sich an der Griffelbasis verengt. Allen echten Lilioideae fehlen Septalnektarien, die bei den anderen Liliaceae häufig sind. Dagegen besitzen sie Nektarien an der Basis der Tepale, die aber stark variieren können.
Sehr bezeichnend für die Lilioideae ist das Fehlen von Schlauchgefäßen und Raphidien.
Die Chromosomenzahl hält immer an der Grundzahl 12 fest. Polyploidie kommt vor, Aneuploidie ist selten.
Systematik
Die Erythroniaceae, Fritillariaceae, Liriaceae und Tulipaceae waren früher eigenständige Familien, die Gattungen der Familien werden jetzt den Liliengewächsen in der Unterfamilie Lilioidae zugeordnet. Krause zählte 1930 nur die Gattungen Lilium, Nomocharis, Fritillaria, Tulipa, Erythronium, Lloydia und Calochortus zur Unterfamilie.[1]
1937 stellte Buxbaum die Gattungen Gagea und Giradiella (heute zu Lloydia gestellt[2]) zur Unterfamilie, trennte aber Calochortus ab. Inzwischen war auch Notholirion als eigene Gattung anerkannt worden.
Er teilt die Unterfamilie in drei Tribus:[3]
- Lloydieae: mit Gagea, Szechenya und Giradiella (beide heute Lloydia), und Lloydia
- Tulipeae: mit Erythronium, Eduardoregalia (heute Tulipa) und Tulipa
- Lilieae: mit Korolkowia, Fritillaria, Notholirion, Cardiocrinum, Nomocharis und Lilium
Heute werden auch die Gattungen Medeola und Clintonia zur Unterfamilie gezählt. Neuere phylogenetische Untersuchungen haben diese Verwandtschaft gezeigt.[4]
Aktuell zählen elf Gattungen mit etwa 535 Arten zu den Lilioideae:
- Lilioideae:
- Riesenlilien (Cardiocrinum) mit 3 Arten
- Clintonia mit 3 Arten
- Zahnlilien (Erythronium) etwa 27 Arten, unter anderem mit der Hunds-Zahnlilie
- Fritillaria zirka 130 Arten, unter anderem mit der Schachbrettblume
- Gelbsterne (Gagea) etwa 90 Arten
- Korolkowia mit einer Art
- Lilien (Lilium) ungefähr 110 Arten
- Faltenlilien (Lloydia) etwa 12 Arten, unter anderem mit der Späten Faltenlilie
- Medeola mit einer Art
- Nomocharis zirka 7 Arten
- Notholirion etwa 4 Arten
- Tulpen (Tulipa) zirka 150 Arten
Literatur
- Karl Schnarf: Der Umfang der Lilioideae im natürlichen System. In: Österreichische Botanische Zeitschrift. Band 95, Nr. 3. Springer, September 1948, ISSN 0378-2697, S. 257–269, doi:10.1007/BF01249968.
Einzelnachweise
- ↑ K. Krause: Liliaceae. In: A. Engler (Hrsg.): Die natürlichen Pflanzenfamilien. 2. Auflage. Band 15. Leipzig 1930.
- ↑ Lloydia. In: Flora Of China. Band 24, S. 121 (online [abgerufen am 10. Dezember 2007]).
- ↑ F. Buxbaum: Die Entwicklungslinien der Lilioideae. II. Die systematische Stellung der gattung Gagea. In: Botanisches Archiv. Band 38, 1937, S. 305 ff.
- ↑ Thomas J. Givnish: How a better understanding of adaptations can yield better use of morphology in plant systematics: toward Eco-Evo-Devo. In: Taxon. 2003 (pdf).