Limonen
- Seiten mit Skriptfehlern
- Seiten, die Referenzierungsfehler enthalten
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:GESTIS
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:ChemID
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Infobox Chemikalie
- Wikipedia:Wikidata-Wartung:PubChem abweichend
- Wikipedia:Wikidata-Wartung:DrugBank fehlt lokal
- Wikipedia:Vom Gesetzgeber eingestufter Gefahrstoff
- Feuergefährlicher Stoff
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 40
- Hautreizender Stoff
- Sensibilisierender Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- Wikipedia:Wikidata-Wartung:CAS-Nummer fehlt lokal
- Terpen
- Dien
- Cyclohexen
- Sekundärer Pflanzenstoff
- Aromastoff
Strukturformel | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
(R)-(+)-Limonen (links) und (S)-(–)-Limonen | ||||||||||
Allgemeines | ||||||||||
Name | Limonen | |||||||||
Andere Namen |
| |||||||||
Summenformel | C10H16 | |||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose, brennbare Flüssigkeit, charakteristischer Geruch nach Zitronen[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
| ||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 136,24 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||||
Dichte |
0,84 g·cm3 (α- und β-Form, 20 °C)[2] | |||||||||
Schmelzpunkt |
−95,5 °C[1] | |||||||||
Siedepunkt |
177,6 °C[1] | |||||||||
Dampfdruck |
2 hPa (20 °C)[1] | |||||||||
Löslichkeit |
| |||||||||
Brechungsindex | ||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
| ||||||||||
MAK |
20 ml·m−3 bzw. 110 mg·m−3 für D-Limonen[1] | |||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Limonen [limoˈneːn] ist ein Naturstoff aus der Gruppe der Terpene (monocyclisches Monoterpen). Es gibt zwei Enantiomere, das (D)-(+)-Limonen (auch als R-(+)-Limonen oder kurz (+)-Limonen bezeichnet) sowie das (S)-(–)-Limonen (auch als L-(–)-Limonen oder kurz (–)-Limonen bezeichnet). Das Racemat der beiden Enantiomere wird auch Dipenten genannt.
Geschichte
Es wurde erstmals 1878 von Gustave Bouchardat durch Erhitzen von Isopren hergestellt.
Vorkommen
Limonen ist das in Pflanzen am häufigsten vorkommende Monoterpen. (D)-(+)-Limonen ist vor allem in Pomeranzenschalenöl, in Kümmelöl, in Dillöl, in Korianderöl, in Zitronenöl (ca. 65 %[5]) und in Orangenöl (meist >90 %[5]) enthalten. Es weist einen orangenartigen Geruch auf. Dagegen ist (S)-(–)-Limonen in Edeltannen- und in Pfefferminzöl enthalten und riecht nach Terpentin. Das racemische Limonen kommt unter anderem im Kienöl, im sibirischen Fichtennadelöl, Neroliöl, Muskatnussöl und Campheröl vor.
Gewinnung/Darstellung
Limonen wird in erster Linie durch Naturstoffextraktion gewonnen. (D)-(+)-Limonen fällt in großen Mengen als Nebenprodukt bei der Orangensaftproduktion an. (S)-(–)-Limonen wird in verhältnismäßig kleinen Mengen aus den entsprechenden Ölen extrahiert. Das racemische Limonen fällt als Nebenprodukt bei der säurekatalysierten Isomerisierung von α- und β-Pinen an.
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Der spezifische Drehwinkel beträgt [α]20D +126,3° [(D)-Limonen] bzw. −126,3° [(S)-Limonen].
Chemische Eigenschaften
Limonen ist licht-, luft-, wärme-, alkali- und säureempfindlich und autoxidiert zu Carvon.
Durch zwei aufeinander folgende Reaktionen mit Sauerstoff und Kohlendioxid entsteht Polylimonencarbonat, ein Stoff mit Polystyrol-ähnlichen Eigenschaften. Es ist Ausgangsstoff zur Synthese des β-Selinen, wobei es im ersten Schritt mit Diboran reagiert und dann mit Wasserstoffperoxid oxidiert wird.
Verwendung
Traditionell wird Limonen als preiswerter Duftstoff eingesetzt.[6] Heute wird es vorwiegend als biogenes Lösungsmittel verwendet und dient als Reiniger und Verdünnungsmittel, beispielsweise in der Lackindustrie.
Das gramnegative Bakterium Pseudomonas putida DSM 12264 vermag (D)-(+)-Limonen regioselektiv zur (D)-(+)-Perillasäure zu oxidieren, einem natürlichen Konservierungsmittel für Kosmetika.[7] Die biotechnologische Herstellung von (D)-(+)-Perillasäure aus (D)-(+)-Limonen im Labormaßstab wurde im Jahr 2010 verbessert. Der entwickelte Bioprozess stellt eine vielversprechende Option für eine industrielle Anwendung dar.[8]
Das (D)-(+)-Limonen wird als pflanzliches Insektizid verwendet.
Auch dient es seit neuestem als Ausgangsstoff für die Synthese von Dronabinol (synthetischem THC).[9]
Biologische Bedeutung
Beim Metabolismus des Limonens entsteht hauptsächlich Perillinsäure, Dihydroperillinsäure, Limonen-1,2-diol und Uroterpenol. Limonen wirkt reizend. Seine Oxidationsprodukte (D)-(–)-Carvon und mehrere Isomere des Limonenoxid, die aus Limonen an der Luft entstehen, sind allergieauslösend.[10]
Sicherheitshinweise
Der Flammpunkt von (D)-(+)-Limonen liegt bei 48 °C, die Zündtemperatur bei 237 °C. Da (S)-(–)-Limonen ein Enantiomer des (D)-(+)-Limonens ist, gelten diese Angaben auch für das (S)-(–)-Limonen. (D)-(+)-Limonen wurde als für den Menschen nicht karzinogen eingestuft.[11]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu Dipenten in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich) .
- ↑ 2,0 2,1 2,2 R. T. O'Connor, L. A. Goldblatt: Correlation of Ultraviolet and Infrared Spectra of Terpene Hydrocarbons, in: Anal. Chem., 1954, 26, S. 1726–1737; doi:10.1021/ac60095a014.
- ↑ 3,0 3,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
<ref>
-Tag vorhanden: Für die Referenz namensESIS
wurde kein Text angegeben. - ↑ Eintrag zu Limonen in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) .
- ↑ 5,0 5,1 Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006.
- ↑ Juliane Daphi-Weber, Heike Raddatz, Rainer Müller: Untersuchung von Riechstoffen – Kontrollierte Düfte, S. 94–95, in Band V der Reihe HighChem hautnah – Aktuelles aus der Lebensmittelchemie (Herausgegeben von der Gesellschaft Deutscher Chemiker) 2010, ISBN 978-3-936028-64-5.
- ↑ Ruben Eckermann: Mit Bakterien gegen Bakterien. In: Nachrichten aus der Chemie. Band 59, 2011, S. 619–620.
Für die biotechnologische Herstellung von Perillasäure verlieh die Allianz Industrie Forschung (AiF) den Otto von Guericke-Preis 2011 an Jens Schrader vom Karl-Winnacker-Institut der DECHEMA. - ↑ M. A. Mirata et al.: Integrierte Bioproduktion und selektive Aufreinigung von Perillasäure, Chemie Ingenieur Technik, 82 (2010) S. 101–109.
- ↑ ApSimon: "The Total Synthesis of Natural Products" Vol. 4 John Wiley & Sons, New York Chichester Brisbane Toronto, S. 233.
- ↑ A.T. Karlberg et al. (1992): Air oxidation of d-limonene (the citrus solvent) creates potent allergens. In: Contact Dermatitis. Bd. 26, S. 332–340, PMID 1395597.
- ↑ Limonen in der Hazardous Substances Data Bank, abgerufen am 3. März 2010.