Mahafalynatter
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Mahafalynatter | ||||||||||||
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Mahafalynatter (Mimophis mahfalensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Mimophis | ||||||||||||
Günther, 1868 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Mimophis mahfalensis | ||||||||||||
(Grandidier, 1867) |
Die Mahafalynatter (Mimophis mahfalensis) ist eine zur Familie Lamprophiidae gehörende Schlange und die einzige Art innerhalb der damit monotypischen Gattung Mimophis. Sie ist nur auf Madagaskar verbreitet und hier vor allem an die Trockengebiete angepasst.
Merkmale
Die Mahafalynatter erreicht eine Körperlänge von durchschnittlich 65 Zentimeter, kann aber maximal bis 75 Zentimeter lang werden. Sie ist in ihrer Färbung sehr variabel und meistens den örtlichem Untergrund angepasst. Die Grundfärbung variiert von graubraun bis rehbraun, die Zeichnung ist geschlechtsspezifisch ausgeprägt. Dabei sind die Weibchen meistens einheitlich braun ohne auffällige Rückenzeichnung während die Männchen eine auffällige dunkelbraune Kopfzeichnung in Form zweier flammenartiger breiter Linien besitzen, die hinter dem Nacken in ein breites Zickzackband übergehen. Dieses zieht sich über den gesamten Körper bis zum Schwanz der Tiere. Die Unterseite ist schachbrettartig rotbraun gefärbt, die Anale ist geteilt.
Der Kopf ist deutlich von Körper abgesetzt und sehr schmal. Die Augen sind mittelgroß und die Pupillen rund. Sie sind durch große Überaugenschilder (Supraocularia) überdeckt und damit vor mechanischen Einflüssen (bsp. Sandeinstreuung) geschützt.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet der Mahafalynatter ist auf Madagaskar beschränkt. Dabei ist sie sowohl in den Dornbusch- und Grassavannen des Südens als auch in den Trockenwäldern des Westens der Insel regelmäßig anzutreffen.
Lebensweise
Die Mahafalynatter ist eine tagaktive Bodenschlange und selbst während der heißen Mittagszeit auf Nahrungssuche. Dabei sucht und jagt sie aktiv, indem sie potentielle Verstecke ihrer Beutetiere aufstöbert. Sie ernährt sich vor allem von Eidechsen und Kleinsäugern
Schlangengift
Wie die meisten anderen natternähnliche Schlangen Madagaskars ist auch die Mahafalynatter giftig. Sie besitzt Giftzähne mit einer Furche (ophistoglyphe Giftzähne) im hinteren Bereich des Oberkiefers. Das Gift tötet die Beutetiere relativ schnell, Bissunfälle bei Menschen sind allerdings nicht bekannt.
Systematik
Die Mahafalynatter ist in der monotypischen Gattung Mimophis die einzige Art, über die Anerkennung der bisher als Unterart gewerteten Mimophis mahfalensis madagascariensis als eigene Art herrscht Uneinigkeit. Sie wird als einzige auf Madagaskar heimische Schlangenart in die Verwandtschaft der afrikanischen Sandrennnattern (Psammophis) und somit in die Unterfamilie der Psammophiinae gestellt, wodurch die Hypothese einer mehrfach erfolgten Besiedelung Madagaskars durch natternähnliche Schlangen unterstützt und erhärtet wird.
Literatur
- Friedrich-Wilhelm Henkel, Wolfgang Schmidt (Hrsg.): Amphibien und Reptilien Madagaskars, der Maskarenen, Seychellen und Komoren. Verlag Eugen Ulmer, 1995; ISBN 3-8001-7323-9
- Gennaro Aprea, Gaetano Odierna, Franco Andreone, Frank Glaw, Miguel Vences: Unusual karyotype in the Malagasy colubrid snake Mimophis mahfalensis. Amphibia-Reptilia 24, 2003; Seiten 215–219. (Volltext, pdf)
- Zoltán Tamás Nagy, Ulrich Joger, Michael Wink, Frank Glaw, Miguel Vences: Multiple colonization of Madagascar and Socotra by colubrid snakes: evidence from nuclear and mitochondrial gene hylogenies. Proceedings of the Royal Society London B 270, 2003; Seiten 2613 bis 2621. (Volltext, pdf)