Maltodextrin


Strukturformel
Struktur von Maltodextrin
Allgemeines
Name Maltodextrin
CAS-Nummer 9050-36-6
Eigenschaften
Schmelzpunkt

240 °C (Zersetzung)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung {{{GHS-Piktogramme}}}
H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Maltodextrin (Warenzeichen Maltrin) ist ein wasserlösliches Kohlenhydratgemisch, das durch Hydrolyse von Stärke (Poly-α-glucose) hergestellt wird (siehe modifizierte Stärke). Die Hydrolyse erfolgt teilweise durch Säure, teilweise auf enzymatischem Wege. Es ist ein Gemisch aus Monomeren, Dimeren, Oligomeren und Polymeren der Glucose. Je nach Hydrolysegrad unterscheidet sich die prozentuale Zusammensetzung. Diese wird durch das Dextrose-Äquivalent beschrieben, das bei Maltodextrin zwischen 3 und 20 liegt. Hierzu werden ME-Einheiten benutzt. ME 1 hat den Süßegrad von Stärke und der theoretische ME 100 hat den Süßegrad von reinem Zucker.

Das Wort Maltodextrin leitet sich von Maltose und Dextrose ab: Maltose (= Malzzucker) ist das Dimer zweier Glucose-Moleküle, während Dextrose (= Glucose = Traubenzucker) ein Monomer darstellt.

Maltodextrin ist kaum süß und beinahe geschmacksneutral. Da es gerade noch wasserlöslich ist, wird es in der Diätetik eingesetzt, um Mahlzeiten mit Kohlenhydraten anzureichern. In Wasser bildet es eine klebende, trübe und viskose Masse.

Resistentes Maltodextrin ist hingegen weitgehend unverdaulich.

Verwendung

Maltodextrin wird sowohl als Energieträger als auch aufgrund seiner Sekundäreigenschaften wie beispielsweise Schaumstabilität als Stabilisator, Füllstoff, Konservierungsmittel sowie als Zutat in der Lebensmittelproduktion verwendet.

Es dient dort vor allem

  • als Füllstoff und Verdickungsmittel in einer Vielzahl von Produkten wie etwa: Fertigsuppen, Fleisch- und Wurstwaren, Süßwaren und Kindernahrung,
  • als Fettaustauschstoff in kalorienreduzierten Lebensmitteln,
  • als Hauptenergieträger in medizinischer Trink- und Sondennahrung (enterale Ernährung),
  • als leicht verfügbare Kohlenhydrate Bestandteil von Sportnahrung und -getränken,
  • als Streckmittel bei verschiedenen Kaffeeröstern
  • zur Vermeidung unerwünschter Beigeschmäcke (sogenannte Fehl-Aromen, Off-Flavours),
  • als Trägersubstanz für empfindliche oder flüchtige Stoffe wie Aromen, Vitamine oder Gewürze,
  • als Nährstoff für Bakterien in Fermentationsprozessen in der Biotechnologie.

Maltodextrin im Ausdauersport

Maltodextrin wird aufgrund seiner für die Sporternährung vorteilhaften Eigenschaften häufig zur Herstellung von isotonischen Getränken oder hochkalorischen Gels verwendet, meist in Kombination mit dem Fruchtzucker.

Das Polysaccharid Maltodextrin hat zwar einen hohen glykämischen Index, bietet jedoch im Vergleich zu kürzerkettigen Kohlenhydraten wie Rohr-, Malz- oder Traubenzucker folgende Vorteile:

  • Maltodextrin besitzt bei Zufuhr der gleichen Energie (Kalorienzahl) eine viel niedrigere Osmolarität, bindet also weniger Wasser an sich. Dadurch lässt es sich auch im Zustand der körperlichen Dehydratation leichter trinken („es klebt nicht so“). Im Darm spielt die geringere Osmolarität allerdings keine wesentliche Rolle mehr, da längerkettige Kohlenhydrate zur Resorption im Verdauungstrakt gespalten und somit zu kürzerkettigen werden.
  • Maltodextrin ist geschmacksneutral. Kürzerkettige Kohlenhydrate werden bei Zufuhr größerer Mengen meist als unangenehm süß empfunden.
  • Insbesondere aufgrund der letzten beiden Punkte kann durch Maltodextrin eine höhere Kalorienzahl zugeführt werden als durch kürzerkettige Kohlenhydrate.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Maltodextrin bei ChemBlink, abgerufen am 25. Februar 2011.

Weblinks

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