Mauerseglerlausfliege



Mauerseglerlausfliege

Mauerseglerlausfliege (Crataerina pallida)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Unterordnung: Fliegen (Brachycera)
Familie: Lausfliegen (Hippoboscidae)
Gattung: Crataerina
Art: Mauerseglerlausfliege
Wissenschaftlicher Name
Crataerina pallida
(Latreille, 1811)

Die Mauerseglerlausfliege (Crataerina pallida) ist ein Zweiflügler aus der Familie der Lausfliegen (Hippoboscidae).

Merkmale

Hungernde Mauerseglerlausfliegen sind 6,3 bis 8,1 Millimeter lang, wobei davon etwa drei Millimeter auf Kopf und Thorax fallen. Mit Blut voll gesogen erreichen sie Längen von 7,4 bis 9,9 Millimetern, wobei die Männchen etwas kleiner als die Weibchen sind. Ihr Körper ist abgeplattet und schmutzig graubraun gefärbt, wobei der Kopf und Thorax dunkler gefärbt sind als die Beine. Der Hinterleib ist durchscheinend, sodass ihn die durchscheinende Hämolymphe grün färbt. Die Flügel sind dreieckig, dreimal so lang wie breit und am Ende zugespitzt. Sie sind 4 bis 4,5 Millimeter lang, was in etwa der Länge des Hinterleibs entspricht. Mit den Flügeln kann die Lausfliege gesteuert segeln, aber nicht aktiv fliegen.

Vorkommen und Lebensweise

Vollgesogene Lausfliege

Die Mauerseglerlausfliege ist ein Parasit, dessen Wirtstiere vor allem Mauersegler, aber auch Schwalben sind. Sie krallen sich am Körper der Vögel fest und saugen Blut – im Extremfall können sie bei kühlen Temperaturen auch bis zu 20 Tage hungern. Die Lebenszyklen der Fliege und der Wirtstiere sind stark synchronisiert. Die Larven entwickeln sich ausschließlich im Uterus des Weibchens, was als adenotrophe Viviparie bezeichnet wird. Die Larven werden unterhalb oder in einiger Entfernung des Seglernests abgelegt, wenn sie das dritte Stadium erreicht haben, sie verpuppen nahezu unverzüglich.[1]

Wenn die Vögel ihr Brutgeschäft abgeschlossen haben und die auch an Hauswänden gelegenen Nester nicht mehr aufsuchen, ist ein aktives Eindringen in menschliche Wohnräume möglich. Die Bisse sind sehr schmerzhaft und die juckenden Quaddeln halten ungefähr eine Woche an. Die Mauerseglerlausfliege teilt sich vermutlich das Verbreitungsgebiet mit ihren Wirtstieren.

Literatur

  • Joachim und Hiroko Haupt: Fliegen und Mücken: Beobachtung, Lebensweise. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89440-278-4.
  • Udo Sellenschlo: Die Mauerseglerlausfliege und verwandte Arten. In: Der praktische Schädlingsbekämpfer 1/2007, ISSN 0032-6801.

Einzelnachweise

  1. Mark D. Walker, Ian D. Rotherham: The Common Swift Louse Fly, Crataerina pallida: An Ideal Species for Studying Host-Parasite Interactions. In: Journal of Insect Science. 10: 1–15, 2010

Weblinks

Commons: Mauerseglerlausfliege – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien