Max Johann Sigismund Schultze
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- Anatom
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Zoologe
- Hochschullehrer (Halle (Saale))
- Hochschullehrer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1825
- Gestorben 1874
- Mann
Max Johann Sigismund Schultze (* 25. März 1825 in Freiburg im Breisgau; † 16. Januar 1874 in Bonn) war ein deutscher Anatom und Zoologe.
Leben
Schultze stammte aus einer Gelehrten- und Beamtenfamilie. Sein Vater Karl August Sigismund Schultze war Arzt und Professor für Anatomie und Physiologie in Freiburg und ab 1830 in Greifswald, seine Brüder Bernhard Sigmund Schultze, Gynäkologe und von 1858 bis 1903 Professor an der Universität Jena, und August Sigismund Schultze (1833–1918), Jurist und Hochschullehrer an der Universität Straßburg. Sein Sohn Oskar Max Sigismund Schultze (1859-1920) wurde an der Universität Würzburg ebenfalls Professor für Anatomie
1845 begann Max Schultze mit dem Medizinstudium an der Universität Greifswald. Das Wintersemester 1845/46 verbrachte er bei Johannes Peter Müller in Berlin. 1849 wurde er bei seinem Vater promoviert. 1850 wurde er Privatdozent und Prosektor am Anatomischen Institut in Greifswald. Schultze war ab 1854 Professor an der Universität Halle und ab 1859 an der Universität Bonn. 1872 wurde er Direktor des Anatomischen Instituts in Bonn. 1865 gründete er die Zeitschrift Archiv für mikroskopische Anatomie, deren Herausgeber er bis zu seinem Tode war.
Er war Mitbegründer der Zellenlehre (Zytologie; er erkannte erstmals Zytoplasma und Kern als notwendige Bestandteile einer lebenden Zelle), Protoplasma-Theorie (unterschied bei der Zelle 1861 das Protoplasma und den Kern und zeigte, dass das Protoplasma unabhängig von der Art der Zelle immer nahezu die gleichen physikalischen Eigenschaften aufweist) und Begründer der Keimblattlehre. Er unterschied Stäbchen und Zapfen in der Retina. Außerdem beschrieb als erster die Thrombozyten. Weitere Arbeiten betrafen Nervenendigungen in Sinnesorganen, Komplexaugen und Strudelwürmer (Turbellarien). Er arbeitete als erster in der präparativen Technik mit Osmiumsäure und führte die physiologischen Lösungen (Blutersatzflüssigkeiten) ein.
Max Schultze wurde 1871 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Werke
- De arteriarum notione, structura, constitutione chemica et vita. (Gryphiae, 1849) Diss.
- Beiträge zur Naturgeschichte der Turbellarien (1851)
- Über den Organismus der Polythalamien (Foraminiferen) nebst Bemerkungen über die Rhizipoden im Allgemeinen. Leipzig, Engelmann, 1854
- Beiträge zur Kenntnis der Landplanarien (1857)
- Zur Kenntnis der elektrischen Organe der Fische (1858)
- Die Hyalonemen (1860)
- Über Muskelkörperchen und das, was man eine Zelle zu nennen habe (1861)[1]
- Das Protoplasma der Rhizopoden und der Pflanzenzellen (1863)
- De ovorum ranarum segmentatione (1863)
- Ein heizbarer Objecttisch und seine Verwendung bei Untersuchungen des Blutes (1865)
- Zur Anatomie und Physiologie der Retina (1866)
- Ueber den gelben Fleck der Retina, seinen Einfluss auf normales Sehen und auf Farbenblindheit. Bonn: M. Cohen u. Sohn, 1866
- Über die zusammengesetzten Augen der Krebse und Insekten (1868)
- Observationes de structura cellularum fibrarumque nervearum (1868)
Literatur
- Brewer DB.: Max Schultze and the living, moving, phagocytosing leucocytes: 1865. Med Hist. 1994 Jan;38(1):91-101. PMID 8145610 (Artikel als PDF)
- Pagel J: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Verlag Urban und Schwarzenberg, Berlin/Wien 1901, 1550–1551, (online)
- Julius Pagel: Schultze, Max. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 256 f.
Einzelnachweise
- ↑ In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin, 1861, S. 1–27
Personendaten | |
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NAME | Schultze, Max Johann Sigismund |
ALTERNATIVNAMEN | Schultze, Max |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Anatom und Zoologe |
GEBURTSDATUM | 25. März 1825 |
GEBURTSORT | Freiburg im Breisgau |
STERBEDATUM | 16. Januar 1874 |
STERBEORT | Bonn |