Menarche


Unter Menarche (altgr. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) mên ‚Monat‘ und {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) archê ‚Anfang‘) versteht man das erste Auftreten der Regelblutung in der Pubertät.

Die Menarche findet im Verlauf der pubertären Entwicklung statt, signalisiert jedoch nicht eindeutig die Reproduktionsfähigkeit (ovulatorischer Zyklus), da es sich bei den ersten Regelblutungen meist um anovulatorische, also ohne Eisprung verlaufende Hormonentzugsblutungen handelt. Ein regelmäßiger Ovulationszyklus tritt meist nach anderthalb bis zwei Jahren ein.

Schwankungen im Zeitpunkt des Eintrittes

Die Menarche ist als diskretes Merkmal für die Entwicklungsbeschreibung der Pubertät besonders geeignet, wie etwa die Spermarche bei Jungen. Der Zeitpunkt ist abhängig von ethnischen, geografischen, individuellen und ernährungsphysiologischen Faktoren. Für Mädchen beträgt die Zeitspanne zwischen dem Auftreten erster Pubertätsmerkmale (Schamhaar- und Brustwachstum) und der Menarche im Mittel zwischen 2,2 und 2,7 Jahren, kann jedoch interindividuell zwischen weniger als einem Jahr und mehr als sechs Jahren schwanken. In Deutschland findet die Menarche bei den meisten Mädchen etwa zwischen dem 10. und 16. Lebensjahr statt. Im frühen 19. Jahrhundert war der Zeitpunkt noch zwei Jahre später. Eine drastische Verschiebung des Zeitpunkts der Menarche trat dann um 1850 zum ersten Mal auf.[1] Seitdem findet sie durchschnittlich jedes Jahrzehnt drei bis vier Monate früher statt.[2][3] Die Unterschiede im Reifealter zwischen Populationsgruppen erscheinen primär als Resultat von Umweltbedingungen und spezifischen Ernährungsmustern,[4] aber auch mit beeinflusst von hygienisch-sanitären oder medizinischen Kultur-Bedingungen. So zeigte sich beispielsweise, dass in Europa und den USA das Menarchealter zwischen 11,5 und 14,5 Jahren liegt.

Es sind Fälle belegt, in denen die Menarche vor dem 6. Geburtstag gelegen hat.[5]

Bei gleichen Lebensbedingungen in den Populationen erklären auch genetische Unterschiede die Streuung. Es wird diskutiert, dass das Erreichen eines gewissen Anteiles an Körperfett für den Eintritt in die Pubertät maßgeblich ist (> 17 % Anteil),[6] so dass jugendliche Leistungssportlerinnen und Magersüchtige eine retardierte Reifung aufweisen. Aus statistischen Erhebungen weiß man, dass die Menarche offenbar mit dem Erreichen eines Körpergewichtes von 48 kg korreliert.

Weblinks

Wiktionary: Menarche – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Plowden Report: Children and their Primary Schools. Part Two: The Growth of the Child (Diagramm 2). 1967 (org.uk).Vorlage:Cite book/Meldung
  2. Gerd Mietzel: Wege in die Entwicklungspsychologie. Bd.1 Kindheit und Jugend, 4., überarb. Aufl. XII, Beltz Psychologie Verlags Union, 2002, ISBN 3-621-27477-4 , erste Regelblutung, S. 354 in der Google-Buchsuche
  3. Hans-Heinrich Thiemann, Inna Nitz, Andreas Schmeling et al. (Hrsg): Röntgenatlas der normalen Hand im Kindesalter. Bd. VII, 3. Aufl., Thieme, Stuttgart 2006, ISBN 3-13-766603-1, 9 - Allgemeine Befunde, Menarche in der Google-Buchsuche
  4. S. Steingraber: The Falling Age of Puberty In U.S. Girls. Calif Breast Cancer Fund, San Francisco 2007
  5. W. Stoeckel: Lehrbuch der Gynäkologie. 1947, S. 259f. Er gibt seinerseits als Quelle für den geschilderten Fall an: Chaschinsky und Jerschow, Zbl. Gynäk. 1933, Nr. 38
  6. H.S. Mumby et al.: Mendelian Randomisation Study of Childhood BMI and Early Menarche. In: Journal of obesity Vol. 2011 (2011), Artikel ID 180729, doi:10.1155/2011/180729