Mensch



Mensch

Als Lectotypus (‚nachträgliches Belegexemplar‘) der Art Homo sapiens wurde 1959 das Skelett Carl von Linnés (hier ein Ölporträt aus dem Jahr 1775) ausgewiesen.

Systematik
Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea)
Familie: Menschenaffen (Hominidae)
Tribus: Hominini
Gattung: Homo
Art: Mensch
Wissenschaftlicher Name
Homo sapiens
Linnaeus, 1758

Der Mensch (Homo sapiens) ist innerhalb der biologischen Systematik ein höheres Säugetier aus der Ordnung der Primaten (Primates). Er gehört zur Unterordnung der Trockennasenaffen (Haplorrhini) und dort zur Familie der Menschenaffen (Hominidae).

Der Mensch ist die einzige überlebende Art der Gattung Homo. Er ist in Afrika seit rund 200.000 Jahren fossil belegt[1] und entwickelte sich dort über eine als archaischer Homo sapiens bezeichnete Mosaikform vermutlich aus Homo erectus. Weitere, jedoch deutlich jüngere fossile Belege gibt es für die Art aus allen Kontinenten außer Antarktika. Der Mensch ist heute das Säugetier mit der größten Population von über sieben Milliarden.[2]

Die Bezeichnung Homo sapiens (klassisch [ˈhɔmoː ˈsapieːns], gebräuchliche Aussprache [ˈhoːmo ˈzaːpiəns], nach lat. homo sapiens ‚einsichtsfähiger/weiser Mensch‘) wurde 1758 durch Carl von Linné in der zehnten Auflage seines Werks Systema Naturae geprägt. Zeitweise wurde der moderne Mensch als Homo sapiens sapiens bezeichnet und der Neandertaler als Homo sapiens neanderthalensis. Diese Einordnung des Neandertalers als Unterart von Homo sapiens gilt jedoch derzeit als veraltet.

Von maßgeblicher Bedeutung für die Menschwerdung sind Wechselwirkungen zwischen genetischen, zerebralen, ökologischen, sozialen und kulturellen Faktoren. Zu den charakteristischen Merkmalen menschlichen Daseins gehören das Angewiesensein auf mitmenschliche Zuwendung und Versorgung in einer lang andauernden Kindheit, der Spracherwerb, geistige Anlagen sowie kulturelle und soziale Bindungen. Sein Bewusstsein erschließt dem Menschen unter anderem eine zeitliche und geschichtliche Dimension sowie ein reflektiertes Verhältnis zu sich selbst, zu den eigenen Antrieben, Handlungen und ihren möglichen Folgewirkungen. So können sich Menschen auch Fragen stellen, die in grundlegender Weise die eigene Existenz und Zukunft betreffen, etwa nach ihrer persönlichen Freiheit, nach ihrer Stellung in der Natur und ihrem Umgang damit, nach ethischen Grundsätzen menschlichen Zusammenlebens und nach einem Sinn des Lebens überhaupt.

Etymologie

Das Wort Mensch ist im Althochdeutschen seit dem 8. Jahrhundert in der Schreibung mennisco (Maskulinum) belegt und im Mittelhochdeutschen in der Schreibung mensch(e) (Maskulinum oder Neutrum) mit der Bedeutung „Mensch, Mädchen, Buhlerin, Magd, Knecht“. Das Wort ist eine Substantivierung von althochdeutsch mennisc, mittelhochdeutsch mennisch für „mannhaft“ und wird zurückgeführt auf einen indogermanischen Wortstamm, in dem die Bedeutung Mann und Mensch in eins fiel – heute noch erhalten in man. Das Neutrum (das Mensch) hatte bis ins 17. Jahrhundert keinen abfälligen Beiklang und bezeichnete bis dahin insbesondere Frauen von niederem gesellschaftlichem Rang.[3]

Körper

Mit dem menschlichen Körper befassen sich unter anderem die Anatomie, die Humanbiologie und die Medizin. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Merkmale der Spezies, insbesondere im Vergleich zu anderen Menschenaffen und sonstigen Primaten, genannt.

Das Skelett eines erwachsenen Menschen besteht aus etwas über 200 Knochen. Die genaue Anzahl schwankt zwischen Individuen. Säuglinge haben über 300 Knochen, von denen einige im Laufe der Zeit zusammenwachsen.

Die Körpergröße des Menschen ist zum Teil vererbt, hängt jedoch auch von Lebensumständen wie der Ernährung ab. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle, Männer sind im Durchschnitt größer als Frauen. Seit dem 19. Jahrhundert ist die durchschnittliche Körpergröße in Mitteleuropa bzw. Deutschland von 167,6 cm (Männer) / 155,7 cm (Frauen)[4] auf 178 cm (Männer)/165 cm (Frauen)[5] angestiegen.

Aufrechter Gang

Populäre Darstellung der Evolution des aufrechten Gangs

Der Mensch besitzt einen aufrechten Gang, was in der Tierwelt an sich nichts Ungewöhnliches, jedoch bei den Säugetieren selten ist. Der aufrechte Gang ermöglicht dem Menschen das zweibeinige Stehen, Gehen, Laufen, sowie weitere Bewegungsarten.

Der Mensch besitzt keinen Greiffuß wie die meisten anderen Primaten, sondern einen Fuß mit verkürzten Zehen und anliegender Großzehe. Dafür dient die Hand des Menschen nicht mehr zur Fortbewegung. Untypisch für einen Affen sind beim Menschen die Arme kürzer als die Beine. Wie bei allen Menschenartigen fehlt der Schwanz. Eine weitere Folge der Entwicklung des aufrechten Gangs beim Menschen ist seine doppelt-S-förmige Wirbelsäule und das kräftig ausgebildete Gesäß, welches die aufrechte Haltung und Fortbewegung erst ermöglicht.

Der aufrechte Gang muss erst individuell erlernt werden, was etwa ein bis eineinhalb Jahre ab der Geburt dauert.

Gehirn

Rotationsanimation eines menschlichen Gehirns (ohne rechtes Großhirn und mit rot markiertem Frontallappen)

Das menschliche Gehirn entspricht in seinem Aufbau dem Gehirn anderer Primaten, ist jedoch im Verhältnis zur Körpergröße größer.[6][7] Die Anzahl Nervenzellen des menschlichen Gehirns wird auf 80 bis 120 Milliarden geschätzt.[7][8] Im Vergleich dazu hat das Gehirn eines Gemeinen Schimpansen ca. 6,7 Milliarden Nervenzellen[9] und das Gehirn eines Elefanten ca. 23 Milliarden[10].

Was am menschlichen Gehirn besonders stark ausgeprägt ist, ist die Großhirnrinde, insbesondere die Frontallappen, denen exekutive Funktionen wie Impulskontrolle, emotionale Regulation, Aufmerksamkeitssteuerung, zielgerichtetes Initiieren und Sequenzieren von Handlungen, motorische Steuerung, Beobachtung der Handlungsergebnisse und Selbstkorrektur zugeordnet werden. Der Bereich der Großhirnrinde, der für das Sehen zuständig ist, sowie Zonen, die für die Sprache eine Rolle spielen, sind ebenfalls beim Menschen deutlich vergrößert.

Anhand von Fossilienfunden ist belegbar, dass sich der aufrechte, zweibeinige Gang des Menschen deutlich früher entwickelte als die starke Vergrößerung des Gehirns.[11] Die Vergrößerung des Gehirns ereignete sich zeitgleich mit einer Verkleinerung der Kaumuskulatur.

Das Gesicht des Menschen ist flacher als das anderer Menschenaffen und besitzt eine hohe Stirn und ein vorspringendes Kinn, dafür keine besonders hervorstehende Schnauze.

Haut und Behaarung

Der Mensch verfügt in besonderem Maße über die Fähigkeit der Wärmeabfuhr durch Schwitzen. Kein anderer Primat besitzt eine so hohe Dichte an Schweißdrüsen wie der Mensch. Die besondere Fähigkeit zu schwitzen wird unterstützt durch die Eigenheit, dass der Mensch im Unterschied zu den weitaus meisten Säugetieren kein Fell hat. Während seine Körperbehaarung nur gering ausgebildet ist, wächst sein Kopfhaar ohne natürlich begrenzte Länge. Ein Teil der verbliebenen Körperbehaarung entwickelt sich erst in der Pubertät: das Scham- und Achselhaar, sowie Brust- und Barthaar beim Mann.

Ein Nachteil der Felllosigkeit ist die höhere UV-Schädigung der Haut sowie die stärkere Erhitzung und Auskühlung aufgrund der geringeren Wärmeisolation. Der Mensch lernte, diese Nachteile durch die Nutzung des Feuers sowie die Anfertigung von schützender Kleidung zu kompensieren. Diese ermöglichten ihm auch das Überleben in kälteren Regionen.

Sexualität

Der Beginn der Fruchtbarkeit ist beim Menschen im Vergleich zu anderen (auch langlebigen) Primaten erheblich verzögert.

Eine Besonderheit der menschlichen Sexualität ist der versteckte Eisprung. Während die Fruchtbarkeit von Tierweibchen in der Regel durch körperliche oder Verhaltens-Signale mitgeteilt wird, damit in dieser Phase eine Befruchtung stattfinden kann, ist sie beim Menschen „versteckt“. Als Folge davon ist der Geschlechtsakt beim Menschen weniger stark mit der Fortpflanzung verbunden. Das Sexualverhalten des Menschen hat über den Genomaustausch hinaus zahlreiche soziale Funktionen und weist eine Vielzahl sexueller Orientierungen auf.

Eine weitere Besonderheit ist die Menopause bei der Frau. Während im Tierreich Männchen wie Weibchen in aller Regel bis zu ihrem Tode fruchtbar sind, ist die Fruchtbarkeit bei menschlichen Frauen zeitlich begrenzt.

Schwangerschaft und Geburt

Neugeborener Mensch

Die Schwangerschaft, wie die Trächtigkeit beim Menschen genannt wird, beträgt von der Befruchtung bis zur Geburt durchschnittlich 266 Tage.[12]

Wegen des großen Gehirnvolumens des Menschen, bei gleichzeitigen durch den aufrechten Gang bestimmten Anforderungen an seinen Beckenboden, ist die Geburt besonders problematisch: Eine menschliche Geburt kann weit schmerzhafter sein als im Tierreich, auch im Vergleich mit anderen Affen, und auch leichter zu Komplikationen führen. Um deren Auftreten zu verringern und bereits aufgetretene behandeln zu können, wurden die Methoden der Geburtshilfe entwickelt.

Menschliche Neugeborene kommen in einem besonders unreifen und hilflosen Zustand auf die Welt. Die Säuglinge verfügen in den ersten Lebensmonaten über gar keine Fähigkeit zur Fortbewegung und sind rein passive Traglinge.

Ernährung und Gebiss

Nach heutigem Kenntnisstand ist der moderne Mensch „von Natur aus“ weder ein reiner Fleischfresser (Carnivore) noch ein reiner Pflanzenfresser (Herbivore), sondern ein so genannter Allesfresser (Omnivore); umstritten ist allerdings, welcher Anteil der Nahrungsaufnahme in den verschiedenen Zeiten und Regionen auf Fleisch und auf Pflanzenkost entfiel.[13] Die omnivore Lebensweise erleichterte es dem modernen Menschen, sich nahezu jedes Ökosystem der Erde als Lebensraum zu erschließen.[14]

Der Mensch besitzt ein Allesfressergebiss mit parabelförmig angeordneten Zahnreihen. Wie die meisten Säugetiere vollzieht er einen Zahnwechsel. Das Milchgebiss des Menschen hat 20 Zähne, das bleibende Gebiss 32. Die Zahnformel des Menschen ist wie bei allen Altweltaffen I2-C1-P2-M3. Der Mensch hat jedoch verkleinerte Schneide- und Eckzähne.

Lebenserwartung

Der Mensch zählt zu den langlebigsten Tieren und ist die langlebigste Spezies unter den Primaten.

Neben genetischen Anlagen spielen die Qualität der medizinischen Versorgung, Stress, Ernährung und Bewegung wichtige Rollen bei der menschlichen Lebenserwartung. Frauen haben im Durchschnitt eine um mehrere Jahre höhere Lebenserwartung als Männer. Die Lebenserwartung hat sich in den letzten Jahrzehnten in den meisten Ländern der Erde kontinuierlich verlängert. Unter guten Rahmenbedingungen können Menschen 100 Jahre und älter werden.

Taxonomie und Genetik

Taxonomie

Stammbaum der Menschenaffen (Hominidae)

Bis in die späten 1980er Jahre wurden die Orang-Utans, Gorillas und Schimpansen in der Familie der Menschenaffen (Pongidae) zusammengefasst und der Familie der Echten Menschen (Hominidae) gegenübergestellt. Genetische Vergleiche zeigten, dass Schimpansen und Gorillas näher mit dem Menschen verwandt sind als mit den Orang-Utans; seitdem werden Menschen, Schimpansen und Gorillas nebst all ihren fossilen Vorfahren zu dem gemeinsamen Taxon Homininae und dieses neben das Taxon der Orang-Utans (Ponginae) gestellt.

Von den anderen heute noch lebenden Menschenaffen kann Homo sapiens anhand seines Genotyps unterschieden werden, ferner anhand seines Phänotyps, seiner Ontogenie und seines Verhaltens. Hinzu kommen erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Dauer bestimmter Lebensabschnitte: die Entwicklung des Säuglings vollzieht sich bei Homo sapiens langsamer als bei den anderen Menschenaffen – mit der Folge, dass der Mensch eine deutlich verlängerte ‚Kindheit‘ sowie ‚Adoleszenz‘ besitzt. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Mensch erst relativ spät geschlechtsreif wird und der Aufwand der Eltern zugunsten ihrer Kinder sehr hoch ist; zudem ist der Abstand zwischen den Geburten geringer und die Lebenserwartung höher.[15]

Manche Paranormologen sind der Auffassung, dass eine Aufspaltung der Art in eine größere Menge von Varietäten und Unterarten unter morphologischen Kriterien sinnvoll wäre. Diese Auffassung wird in Fachkreisen als Rassismus bzw. Rassentheorie bezeichnet. Die Richtigkeit dieser Theorie ist fraglich, wobei es nach heutigem Stand auch keine anerkannten Belege dafür gibt.

Genetik

Die Erbinformation des Menschen ist im Zellkern in der DNA auf 46 Chromosomen, davon zwei Geschlechtschromosomen, gespeichert sowie in der DNA der Mitochondrien. Das menschliche Genom wurde in den Jahren 1998 bis 2005 vollständig sequenziert. Insgesamt enthält das Genom diesem Befund zufolge rund 20.000 bis 25.000 Gene[16] und 3.101.788.170 Basenpaare.[17][18]

Von links nach rechts: Orang-Utans, Gorillas, Menschen, Bonobos und Gemeine Schimpansen

Das menschliche Genom enthält (wie das jedes anderen Eukaryoten) sowohl codierende als auch nicht-codierende DNA-Sequenzen, die oftmals denjenigen verwandter Lebewesen homolog sind („gleiches“ Gen) und häufig mit den DNA-Sequenzen sehr nahe verwandter Arten – wie der anderer Menschenaffen – sogar völlig übereinstimmen. Aus der Ähnlichkeit der DNA-Sequenzen unterschiedlicher Arten lässt sich zudem deren Verwandtschaftsgrad berechnen: Auf diese Weise bestätigten genetische Analysen, dass Bonobos, Gemeine Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans (in dieser Reihenfolge) die nächsten rezenten Verwandten des Menschen sind.

Weitere genetische Analysen ergaben, dass die genetische Vielfalt beim Menschen, im Vergleich mit den anderen Menschenaffen, gering ist. Dieser Befund wird erklärt durch eine zeitweise sehr geringe (am Rande des Aussterbens befindliche) Population (vergleiche: Mitochondriale Eva, Adam des Y-Chromosoms).

Inzwischen wiesen mehrere Studien darauf hin, dass archaische Verwandte des anatomisch modernen Menschen in geringer Menge (1-2 %) Spuren im Genom von unterschiedlichen Populationen des modernen Menschen hinterlassen haben. Zunächst wurde das für den Neandertaler in Europa und Westasien nachgewiesen[19][20], etwas später für den Denisova-Menschen in Südostasien[21][22] und zuletzt wurden solche Vermischungen mit archaischen Homo-Arten auch für Afrika postuliert.[23][24][25]

Fehlende Diagnose des Homo sapiens

Beschreibung des Menschen in der 1. Auflage von Linnés Systema Naturæ

Als Carl von Linné 1735 den Menschen in seiner Schrift Systema Naturae dem Tierreich und in diesem der Gattung Homo zuordnete, verzichtete Linné – im Unterschied zu seiner üblichen Vorgehensweise – auf eine an körperlichen Merkmalen ausgerichtete Beschreibung der Gattung. Stattdessen notierte er: „Nosce te ipsum“ („Erkenne dich selbst“) und ging demnach davon aus, dass jeder Mensch genau wisse, was ein Mensch sei. Die Gattung Homo unterteilte er in vier Varianten: Europaeus, Americanus, Asiaticus sowie Afrikanus und gab ihnen jeweils noch Farbmerkmale bei – albese, rubese, fuscus und nigr, gleichbedeutend mit hell, rötlich, braun und schwarz. 1758, in der 10. Auflage der Systema Naturae, bezeichnete Linné den Menschen zwar erstmals auch als Homo sapiens und führte zudem diverse angebliche charakterliche und körperliche Merkmale der Varianten an, verzichtete aber weiterhin auf eine Beschreibung der Gemeinsamkeiten, also auf eine Diagnose (=Definition) der Art. 1775 bezeichnete Johann Friedrich Blumenbach in seiner Dissertation De generis humani varietate nativa („Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte“) die von Linné eingeführten Varianten als die vier „Varietäten“ des Menschen[26] und beschrieb einige ihrer gemeinsamen Merkmale. Diese Gemeinsamkeiten führte er – mehr als 80 Jahren vor Darwins Entstehung der Arten – darauf zurück, dass sie einer gemeinsamen „Gattung“ entsprungen seien. Jedoch erwiesen sich auch diese Merkmale nicht als geeignet, mit ihrer Hilfe zu entscheiden, ob Fossilien der Art Homo sapiens zuzuordnen oder nicht zuzuordnen sind.

An diesem Zustand, dem Fehlen einer allgemein anerkannten Diagnose der Art Homo sapiens, hat sich bis heute nichts geändert: „Unsere Art Homo sapiens war niemals Gegenstand einer formalen morphologischen Definition, die uns helfen würde, unsere Artgenossen in irgendeiner brauchbaren Weise in den dokumentierten fossilen Funden zu erkennen.“[27] Mangels klarer morphologischer Kriterien erfolgt die Zuordnung von Fossilien zu Homo sapiens häufig primär aufgrund ihres datierten Alters, eines bloßen paläontologischen Hilfskriteriums.

Entwicklungsgeschichte der Spezies

Mit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit von ihren Anfängen bis zum Jetzt-Menschen beschäftigen sich die Paläoanthropologie, die Archäologie und die Genetik. Neben der biologischen Evolution war für den Menschen auch seine kulturelle Entwicklung maßgebend, die sich unter anderem im Gebrauch von Werkzeugen und der gesprochenen Sprache manifestiert. Der kulturelle Entwicklungsstand der frühen Vorfahren des modernen Menschen war zunächst über Jahrhunderttausende hinweg nahezu konstant. Erst vor rund 40.000 Jahren beschleunigten sich – nach heutigem Kenntnisstand – die kulturellen Innovationen, und seit dem Aufkommen von Ackerbau und Viehhaltung greift der Mensch großräumig gestaltend in seine Umgebung ein.

Die Entwicklung des Menschen führte vermutlich über Arten, die den nachfolgend aufgeführten Arten zumindest ähnlich gewesen sein dürften, zu Homo sapiens: Ardipithecus ramidus, Australopithecus afarensis, Homo rudolfensis / Homo habilis und Homo ergaster / Homo erectus.

Ausbreitung des modernen Menschen über die Erde

Ausbreitung des modernen Menschen (1) über die Erde und vorausgehende Besiedelung durch Neanderthaler (2) und andere Hominiden (3)

In Abgrenzung zu mehreren Theorien des archaischen Homo sapiens sind 160.000 Jahre alte Schädelknochen des Homo sapiens idaltu aus Äthiopien der älteste – unbestritten dem biologisch modernen Menschen zugeordnete – fossile Fund. Verstärkt treten solche Relikte ab 100.000 Jahre vor heute auf.

Zahlreiche Funde unterstützen die sogenannte Out-of-Africa-Theorie, der zufolge die Ausbreitung des Menschen während der letzten Kaltzeit vom afrikanischen Kontinent aus erfolgte. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit betrug im Schnitt 400 m/Jahr. Die Atlantikküste auf der Iberischen Halbinsel wurde frühestens vor 41.000 Jahren von Homo sapiens erreicht, vielleicht später.

Die alternative, früher verbreitetere Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen nimmt an, dass sich der Homo sapiens in mehreren Regionen unabhängig voneinander aus dem Homo erectus entwickelt hat. Nach den molekulargenetischen Untersuchungen der jüngeren Zeit kommt dieser These allerdings nur geringe Wahrscheinlichkeit zu.

Lange Zeit lebte die Art Homo sapiens in Afrika parallel zum primär europäisch und vorderasiatisch angesiedelten Neandertaler, der besonders an das Leben in gemäßigten bis arktischen Zonen angepasst war.

Der Mensch als soziales und kulturfähiges Lebewesen

Mit der Erforschung des Menschen als kulturell und gesellschaftlich geprägtem Lebewesen befassen sich unter anderem die Anthropologie mit ihren diversen Teildisziplinen (unter anderem Sozialanthropologie, Kulturanthropologie, Philosophische Anthropologie, Paläoanthropologie), die Sozialwissenschaften, die Philosophie und die Psychologie, die Ethnologie, aber auch Teile der Verhaltensbiologie.

Der Mensch als soziales Lebewesen

Mit der aristotelischen Charakterisierung des Menschen als Zoon politikon, als ein Lebewesen also, das von seiner Natur her auf ein soziales und politisches Miteinander bezogen und angewiesen ist, liegt eine bis heute gültige Haupteinordnung vor. So ist das neugeborene Menschenkind in besonderer Intensität und Dauer auf die umfassende Fürsorge seiner Sozialpartner angewiesen, um leben und sich entwickeln zu können. Nur in menschlicher Gemeinschaft kann es die Lernanreize erhalten und verarbeiten, die es zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben befähigen. Mit dem Spracherwerb verbindet sich das Hineinwachsen in eine bestimmte Ausprägung menschlicher Kultur, die aus den Traditionen des jeweiligen Sozialverbands hervorgegangen ist. Indem das Bewusstsein so gearteter gesellschaftsspezifischer Traditionen in der Generationenfolge mündlich und schriftlich weitergegeben werden kann, entstehen Geschichte und Geschichtsbewusstsein. In Anpassung an bzw. in Auseinandersetzung mit seiner natürlichen und sozialen Umwelt formt sich das Individuum und gelangt zu seiner Stellung in der menschlichen Gesellschaft.

Sozialität als Folge biologischer Evolutionsmerkmale

In dem der Menschwerdung zugrunde liegenden Evolutionsprozess sind einige die körperliche Entwicklung betreffende Merkmale von besonderer Bedeutung: Mit dem aufrechten Gang werden die vorderen Extremitäten zur Fortbewegung nicht mehr gebraucht und können so vielfältigen Zwecken dienen. Die menschliche Hand vermag nicht nur kräftig zuzupacken, sondern eignet sich auch für diverse Formen feinfühliger Präzisionsarbeit. Das so begründete differenzierte Zusammenwirken von Auge und Hand führt beim Menschen zum Vorrang des Gesichts- und Tastsinns gegenüber dem Geruchssinn. Der zum Greifen nicht mehr benötigte Kieferapparat springt noch weniger schnauzenartig vor als bei den anderen Primaten und ermöglicht mit den anderen an der Stimmerzeugung beteiligten Organen eine differenzierte Lautbildung.[28]

Im Vergleich mit den Tragzeiten höherer Säugerarten findet die Menschengeburt auffällig früh statt. Zu erwarten wären 21-monatige Schwangerschaften, weshalb Adolf Portmann das erste menschliche Lebensjahr als „extra-uterines Jahr des Embryo“ bezeichnet hat, in dem die Nachreifung und die Anlage wichtiger Lebensfunktionen erst noch stattfinden.[29] Denn bei der Geburt sind die Nervenzellen im Gehirn zwar weitestgehend angelegt, aber in manchen Hirnarealen noch unverbunden. Die von den Sinnesorganen aufgenommenen Signale konfigurieren nun erst große Teile der Großhirnrinde. Nur in diesem frühen Stadium kann beispielsweise das Sehen erlernt werden, wie Erfahrungen mit Blindgeborenen gezeigt haben.[30] Im Vergleich zu hinsichtlich ihrer Organfunktionen und Antriebe weitgehend lebensfähig geborenen Tieren ist der Mensch das unfertige, instinktreduzierte, auf Lernen und auf mitmenschliche Zuwendung angewiesene, von Natur aus nicht fest gestellte und deshalb weltoffene Lebewesen.

Das bei vielen Tieren ausgeprägte Reiz-Reaktionsschema gilt für den Menschen nicht in gleicher Weise. Zwischen Signal und Reaktion, zwischen Bedürfnis und Befriedigung besteht für Menschen die Möglichkeit, Abstand herzustellen, den Reiz-Reaktions-Automatismus zu durchbrechen und variabel zu reagieren und zu handeln. Der Mensch lebt nicht in „geschlossenen Funktionskreisen, sondern in offenen Handlungskreisen.“[31] Die Kognitionsfähigkeit ermöglicht es ihm sogar, die Bedingtheit seiner Erkenntnisse als Konsequenz des mit bestimmter Ausstattung versehenen eigenen Sinnesapparats sowie der zerebralen Verarbeitungsweisen einzuschätzen.

Die Erwägung von Handlungsoptionen und die Prüfung von Alternativen bestimmen das menschliche Verhaltensrepertoire aber nicht allein. Ein Großteil der Alltagsverrichtungen ist so gewohnt und eingeübt, dass sich ein Nachdenken darüber in der Regel erübrigt. Die mit den Routinen verbundene Entlastung ist gewissermaßen die sichere Verhaltensgrundlage, die der Reflexion von Handlungsoptionen und –alternativen erst Raum verschafft.

Für orientierende Anreize zur eigenen Verhaltensentwicklung ist das Neugeborene aber für lange Zeit auf die Zuwendung seiner Bezugspersonen und auf Interaktion mit ihnen angewiesen. Vor allem durch Nachahmung entsteht dabei Gemeinsamkeit und wird das Menschenkind Teil der Gemeinschaft; in Trotz und Abgrenzung erfährt es sich als eigenständig.

Sprache als Bewusstseinsbildner

Als conditio humana schlechthin, durch die sich der Mensch von allen anderen Lebewesen unterscheidet, gilt von alters her die Sprache. Ihre Anfänge liegen wohl 100.000 bis 200.000 Jahre zurück. Eine ausgebildete Sprachfähigkeit wird etwa vor 35.000 Jahren angenommen, zur Zeit der Höhlenmalereien von Lascaux.[32] Die angeborene Sprachfähigkeit muss wie das Sehen frühzeitig erlernt werden; im fortgeschrittenen Alter ist das originäre Sprachlernen nicht mehr möglich. Jede der etwa 6.000 Sprachen besteht aus einem Vorrat aus Laut-Zeichen und aus Regeln zur Kombination dieser Zeichen. Dabei handelt es sich nicht um eine starre Struktur, sondern um eine im Gebrauch veränderliche.[33]

Die jeder anderen Form der sprachlichen Äußerung vorausgehende gesprochene Sprache aktiviert zugleich das Hören, das eigene und das des Gegenübers. „Die in der Struktur des menschlichen Körpers begründete Bindung der Sprache an die Stimme und das Ohr ermöglicht es der Sprache, «einen unendlichen Gebrauch» von «endlichen Mitteln» zu machen.“[34] Sie ist das primäre Mittel der Kontaktaufnahme und des Informations- und Meinungsaustauschs unter Menschen von Kindesbeinen an. Doch auch alle auf differenzierte Kooperation sich gründenden großen gesellschaftlichen Funktionsbereiche wie Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft sind auf die sprachliche Verständigung der Beteiligten elementar angewiesen.

Dem einzelnen Menschen kann die sprachliche Verarbeitung von Sinneseindrücken dabei helfen, Erlebtes auch jenseits der aktuellen Wahrnehmung festzuhalten wie auch eigene Phantasien aufzubewahren: „Ohne Erzählung – eine sprachliche Form, die Einheiten fixiert und Zusammenhänge schafft – zerfällt das Erinnerbare in isolierte Fetzen eines Gedächtnisses, dessen Zuverlässigkeit schnell dahinschwindet. […] Und wenn das geistig Geschaute nicht wieder versinken soll, braucht es die ‚Bergung’ in die sprachlichen Formen des Begriffs, der Metapher, des Satzes, des Gefüges von Sätzen.“[35] Dazu dienen neben mündlicher Aufbereitung und Weitergabe auch die verschiedenen schriftsprachlichen Äußerungsformen, seien es z. B. biographische Aufzeichnungen, Gebrauchsanweisungen, wissenschaftliche oder poetische Texte.

Für das Hineinwachsen des Individuums in eine mit seinem sozialen Umfeld verbundene Kultur, seine Enkulturation, sind auch bestimmte allgemein verbreitete und festgeprägte Texte maßgeblich, die teils auch aufgesagt oder gesungen werden, wie etwa Sprichwörter, Lieder, Gedichte, Glaubensformeln und Gebete. Sprache ist demnach verknüpft mit der jeweiligen Lebenswelt, in der sie gesprochen wird.[36]

Kultur- und Geschichtsfähigkeit

Neben Sprache und Hören zählen die aus der Sehfähigkeit hervorgehenden Bilder zu den wichtigsten Einflussfaktoren, die die Weltwahrnehmung von Menschen bestimmen. Dabei stehen die über die Augen aufgenommenen „äußeren“ Bilder in einem Verhältnis wechselseitiger Einwirkung mit den vom Gehirn erzeugten „inneren“ Bildern. Allerdings verfügen Menschen selbst über die mit den Augen wahrgenommenen Bilder (und die daraus erzeugten inneren Bilder) nur eingeschränkt. „Wo der Blick verweilt, was er ausgrenzt, was Menschen in ihr Gedächtnis aufnehmen, sodass sie es erinnern können, ist nur zum Teil von ihrem Bewusstsein abhängig. […] Menschen sind ihren inneren Bildern ausgeliefert, auch wenn sie immer wieder versuchen, Kontrolle über sie zu gewinnen. Diese Bilder fluktuieren und verändern sich im Laufe des menschlichen Lebens. Einst wichtige Bilder verlieren an Bedeutung und werden durch neue ersetzt. Doch allen Bildern ist gemeinsam, dass Menschen sich in ihnen erfahren und sich mit ihrer Hilfe ihrer selbst vergewissern.“[37]

Gerade der im Zeitalter des Fernsehens und der diversen Bildspeichermedien kolossal angewachsene menschengemachte Teil der Bilderwelt, in der wir leben, ist durch die je besonderen kulturellen Zusammenhänge stark geprägt. In ihnen formt sich unser Weltbild und die Sicht, die wir Menschen zu Grundfragen unseres Daseins entwickeln, etwa zur Liebe oder zum Tod. So ist die Deutung der eng mit dem Geschlechtstrieb verbundenen Liebe abhängig von den Mythen und rhetorischen Formen einer Gesellschaft, und sie wird in unterschiedlicher Weise sozial kontrolliert. „Das Wesen der Liebe tritt dadurch in Erscheinung, dass man von ihr erzählt. Wie von ihr gesprochen wird, bestimmt die Art und Weise, wie sie erlebt wird. Wie die Liebe ist das Sprechen über die Liebe unendlich […]; es sucht unaufhörlich nach ihrem Geheimnis, ohne es erfassen oder von ihm ablassen zu können, und verführt durch seine Versprechungen, ohne Erfüllung sichern zu können; es verweist auf eine Leere, der es sich zugleich verdankt.“[38]

Kulturspezifisch sind auch die unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung und des Umgangs mit dem Tod, der den Lebenden einerseits als schmerzliche Verlusterfahrung begegnet, andererseits als jene beunruhigende Leerstelle, die sich aller Lebenserfahrung entzieht. Mit den verschiedensten Riten, Mythen und Bildgestaltungen suchen die Menschen von jeher das Phänomen des Todes zu bewältigen und zu ertragen. Und doch: „So viele Bilder und Metaphern die Einbildungskraft auch entwirft, um mit dieser Leerstelle umzugehen, es gelingt ihr nur unzulänglich.“[39]

Geburt und Tod begrenzen die lebensweltliche Zeitspanne des Individuums. Menschliches Zeiterleben gründet sich zunächst auf die Erfahrung, dass etwas eine Weile dauert, das eine (zu) kurz, das andere (zu) lang – bis hin zur Langeweile. Es nimmt Gestalt an beispielsweise in den verschiedenen Lebensaltern von der Kindheit bis zum Greisenalter und bekommt individuellen Zuschnitt durch besondere Ereignisse und Erlebnisse wie etwa Schulbeginn, erste Verliebtheit, Berufseinstieg oder Partnerverlust. „Da keiner allein lebt, ist jeder in Geschichten verwickelt: die Geschichten des Volkes in Krieg und Frieden, in Wohlstand und Armut, die Geschichten der Familie, die Geschichten von Verwandten, Freunden und Feinden. Manche von diesen Geschichten kommen von weit her, verästeln sich endlos. Wir tragen ihre Gewichte im Guten wie im Bösen mit uns herum, werden von ihnen in bestimmte Richtungen gelenkt und lenken sie selbst so oder so weiter, bis ‚unsere’ Zeit vorbei ist und die Zeit anderer Generationen kommt.“[40]

Alles menschliche Handeln in der Gegenwart findet statt zwischen einer feststehenden Vergangenheit und einer teilweise gestaltbaren Zukunft. Das im mitmenschlichen Umgang und durch entsprechende Anregungen erworbene Einfühlungs- und Vorstellungsvermögen eröffnet Möglichkeiten, sich in Vergangenes näherungsweise hineinzuversetzen und plausible Erwartungen an die Zukunft zu entwickeln. Die menschliche Fähigkeit, zu nützlichen Einsichten für die Alltagsbewältigung wie für die Zukunftsgestaltung zu gelangen ist allerdings durch mancherlei hinderliche Einflüsse gefährdet: durch Vergessen und Ausblenden, einseitige Betrachtungsweisen und voreilige Verallgemeinerungen, durch Versinken im Detail oder ungeordnete Informationsüberflutung, durch interessengeleitete Verschleierung oder die fatale Unterschätzung des Nichtwissens im Verhältnis zum Wissen: „So gesehen ist die Wahrheit nur im dauernden Kampf gegen die je neu wachsende Macht des Scheins zu erringen; ist das, was wir von ihr erfassen, immer nur Stückwerk, das außerdem gewissermaßen von selbst zerfällt, wenn man es nicht permanent frisch hält. Diese skeptische Erkenntnis ist jedoch, wie Sokrates erfasste, nicht das Ende, sondern der Anfang aller wahren Erkenntniskultur, im Leben wie in der Wissenschaft.“[41]

Menschheitsfragen

In mancher Hinsicht bleibt sich der Mensch auch bei intensiver Selbstprüfung und vielseitiger wissenschaftlicher Erforschung bislang ein Rätsel. Zu den ungelösten bzw. stark umstrittenen Fragen gehören das Phänomen und die Bedingungen des menschlichen Geistes – speziell das Verhältnis von Körper und Geist –, das Problem der Willensfreiheit, die künftige Rolle von Gentechnik und künstlicher Intelligenz in der Menschheitsentwicklung, der Umgang mit anthropogenen Veränderungen der natürlichen Umwelt sowie die Frage nach dem Sinn des menschlichen Lebens.

Körper und Geist – unauflöslich verbunden?

Ob der menschliche Geist auch unabhängig vom individuellen Körper besteht oder bestehen kann, ist die Grundfrage des Leib-Seele-Problems, an der sich seit Platon und Aristoteles die Geister scheiden. Nicht nur in der Philosophie, sondern auch z. B. in der psychosomatischen Medizin und in der Religion spielt diese Frage eine wichtige Rolle. Während Platon im Einklang mit seiner Ideenlehre das Geistige vom Leiblichen zuletzt dualistisch scheidet (die neuzeitlich-klassische Variante dazu ist Descartes’ Formel: Cogito ergo sum), vertritt Aristoteles die Einheit von Körper und Seele des Menschen, die unabhängig voneinander nicht existieren könnten.[42]

Wie Aristoteles leiten auch die beiden Vordenker der Philosophischen Anthropologie, Max Scheler und Helmuth Plessner, die besondere Qualität mentaler Prozesse beim Menschen vom Vergleich mit Pflanzen und Tieren ab. Im Gegensatz zu den Pflanzen sind Tiere und Menschen nicht ortsgebunden, sondern können sich im Raum bewegen. Nur der Mensch aber kann auch zum eigenen Körper mental eine distanzierte, reflektierende Position einnehmen: Denn er hat erstens einen Körper, ist zweitens ein Körper mit Seele und Innenleben und kann das drittens von einem außerhalb seiner selbst liegenden „nicht realen“ Blickpunkt aus wahrnehmen.[43]

Willensfreiheit oder Determiniertheit?

Aufgrund seiner „Exzentrizität“ folgt der Mensch – anders als das Tier – nicht allein dem instinktiven Lebensdrang, sondern kann sich dazu variabel verhalten, kann selbst gesetzten Zielen zustreben und hat Steuerungsmöglichkeiten in seinem Leben.[44] Zwar gibt es ein weites Feld alltäglicher Verrichtungen, die in den gewohnten Bahnen gleichsam automatisch ablaufen und wenig Aufmerksamkeit erfordern. Daneben sind aber situations- und gelegenheitsbedingte Entscheidungen zu treffen, die auf kurze, mittlere oder lange Sicht bestimmte Weichenstellungen bedeuten. In solchen Entscheidungen und den daraus folgenden Handlungen (oder auch in entsprechenden Unterlassungen) ist das Potential menschlicher Willensfreiheit als Komponente enthalten. Dieses Potential kann sich äußern in Augenblickshandlungen ohne weiterreichende Bedeutung, in einer vorsätzlichen, häufiger wiederkehrenden Verhaltensweise oder auch in einem dauerhaften Gestaltungsprogramm für diesen oder jenen Lebensbereich.[45]

Deterministen (unter ihnen zum Teil Physiker, Psychologen und Hirnforscher) bestreiten die Existenz eines freien menschlichen Willens. Sie gehen davon aus, dass individuelles Handeln stets das Ergebnis einer mehr oder minder ausgedehnten Kette von Wirkungsursachen ist, die menschliches Bewusstsein in diese oder jene Richtung steuern. Der individuelle Entscheidungsprozess sei nur scheinhaft; der Ausgang stehe im Vorhinein fest; von einem freien Willen könne keine Rede sein.

Eine unanfechtbare Entscheidung dieser Frage mit wissenschaftlichen Mitteln ist gegenwärtig nicht in Sicht. In der gesellschaftlichen Praxis spricht allerdings vieles dafür, am Konzept der freien Willensentscheidungen festzuhalten. Nur damit lässt sich beispielsweise in der Rechtsprechung die Frage individueller Schuld und Unschuld überhaupt sinnvoll stellen. Ohne ein solches Freiheitskonzept entfiele aber auch die Erwartung, „dass es eine echte Zukunft gibt, die nicht nur die Verlängerung des Gewesenen ist.“[46]

Vom Geschöpf zum Selbsterzeugnis?

Welche Zukunft die Menschheit vor sich hat, ist neuerdings auch eine Frage des Umgangs mit den Entwicklungen in Biotechnologie und Bioethik. War die genetische Ausstattung des einzelnen Menschen im bisherigen Verlauf der Menschheitsgeschichte eine unveränderliche, natürliche Vorgabe, die seinen Lebenslauf und sein Schicksal mitbestimmte, so werden gegenwärtig auf dem Wege der Genomanalyse, des Klonens und der Erprobung von Eingriffen in die Keimbahn biotechnologisch neue Horizonte eröffnet. Sie werden je nach Anwendungsbereich und persönlichem Standort als Verheißung begrüßt oder als Bedrohung gefürchtet. So stehen der Aussicht auf Vorbeugung und Heilung von Krankheiten andere Perspektiven gegenüber, die Möglichkeiten „eugenischer Selektion und Züchtung sowie die Reduktion des Menschen auf einen Träger genetischer Informationen und auf ein Objekt ökonomischer Interessen“ aufzeigen.[47]

Nicht zuletzt auf das menschliche Gehirn als Hervorbringungsort von Geist und Intellekt sowie als emotionales Steuerungszentrum sind die Optimierungsbemühungen im Überschneidungsbereich von Neurowissenschaften und Biotechnologie gerichtet. Neben den herkömmlichen und neueren Drogen, Psychopharmaka und Aufputschmitteln zur Beeinflussung der Hirntätigkeit spielen auch Neuroimplantate zunehmend eine Rolle in der Diskussion um den Ausgleich von Hirnfehlfunktionen und bei der Planung eines perfektionierten kognitiven Leistungsvermögens. Die einschlägige Debatte befasst sich bereits mit Implantaten zur optimalen Anpassung an moderne Arbeitsprozesse. „Solche Überlegungen zum Neuroenhancement sind schon deshalb nahe liegend, weil ein entsprechendes Vorgehen der künstlichen Optimierung der Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers (etwa im Leistungssport) analog ist. Hier würde es sich mithin nur um eine Erweiterung einer gängigen Praxis handeln.“[48] Mag man reprogenetischen und computertechnischen Visionen von einem „neuen Menschen“ – eine sehr alte Vorstellung – auch skeptisch begegnen, steht andererseits die Gewöhnung an neurochirurgische Eingriffe und elektronische Implantate wohl zu erwarten, denn: „Dass wir mit dem Bestehenden, auch mit uns unzufrieden sind, ist eine anthropologische Konstante.“[49]

Während einerseits Forschungen begonnen haben, die aus Menschen als kulturell geprägten Naturgeschöpfen mehr oder weniger biologisch programmierte Kreaturen machen könnten, gibt es andererseits auch Bestrebungen zur Schaffung außermenschlicher bzw. künstlicher Intelligenz. Dabei handelt es sich über das Vermögen etwa von Schachcomputern zur Verarbeitung großer Datenmengen und zum logischen Kalkül hinaus um Lernfähigkeit und Anpassungsfähigkeit an komplexe Situationen. Über Fortgang und Ausgang solcher Vorhaben kann einstweilen nur spekuliert werden: „Die biotechnologische Forschung lebt von den überlieferten Träumen der Menschheit und arbeitet an ihrer Realisierung. In einer entwicklungsoffenen Zukunft könnte an der Schnittstelle von natürlicher Künstlichkeit technologisch optimierter menschlicher Organismen und künstlicher Natürlichkeit organisch-technologischer Systeme aus der Analogie von Mensch und Maschine eine Gleichung werden.“[50]

Von der Umweltgestaltung zur Umweltzerstörung?

Spätestens seit der Neolithischen Revolution hat der Mensch begonnen, die vorgefundene natürliche Umwelt durch den Übergang zu Sesshaftigkeit und Agrikultur sowie mit der Schaffung städtischer Lebensräume markant zu verändern. Als Folgen der Industriellen Revolution und einer rasant wachsenden Weltbevölkerung werden die menschlichen Eingriffe in die naturgegebene Ordnung immer mehr zu einem ökologischen Problem, das etwa im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung die natürlichen Lebensgrundlagen des heutigen Menschen überhaupt in Frage stellt. Diese Herausforderung ist umso ernster, weil Luft und Atmosphäre wie die Weltmeere als Allgemeingut (Allmende) traditionell jedermanns freier Nutzung unterliegen, die Verzichtsleistung Einzelner zu ihrer Schonung aber kaum ins Gewicht fällt: die Tragik der Allmende. [51] Ob der angelaufene Umsteuerungsprozess bei der Nutzung fossiler Energieträger im Sinne des Klimaschutzes das Problem ausreichend lindern wird, könnte auch davon abhängen, welche menschlichen Potentiale in dieser Frage überwiegen: der individuelle Hang zu optimistischer, illusionsbehafteter Selbsteinschätzung und Zukunftserwartung oder ein aufklärerisches Denken, das den „Schatten der Zukunft“ zu einem grundlegenden Maßstab für das Handeln in der Gegenwart macht.[52]

Einem teils bedrohlich wahrgenommenen Wandel ist auch die kulturelle Umwelt vieler Menschen im Zuge der Globalisierung ausgesetzt, die von weltweiter wirtschaftlicher und medialer Vernetzung angetrieben, Veränderungen gesellschaftskultureller Art sowie neue Lebensformen und Lebenswelten hervorbringt. Werden damit einerseits Hoffnungen auf eine Weltgesellschaft mit universeller demokratischer Kultur gespeist, so steht für andere die Erwartung von Identitätsverlust im Vordergrund und damit verbunden das Beharren auf der Notwendigkeit kultureller Differenz. „Angesichts einer auf weltweite Angleichung zielenden Globalisierung ist die Fähigkeit, Differenz wahrzunehmen und zu akzeptieren, besonders wichtig und kann dazu beitragen, Gewalt zu reduzieren. Doch auch die Akzeptanz kultureller Vielfalt stößt an eine Grenze, die für viele durch die Menschenrechte und durch eine globale Ethik bestimmt wird. Konflikte, die dabei mit den Angehörigen anderer Kulturen entstehen, müssen ausgehalten und nach Möglichkeit gewaltfrei ausgetragen werden.“[53]

Hat das Leben einen Sinn?

Diese Frage aufzuwerfen, ist dem Menschen wiederum nur als ein Wesen möglich, das nicht in den Lebensvollzügen aufgeht, wie es bei Pflanzen und Tieren der Fall ist, sondern das Abstand zum eigenen Tun herstellen und zu sich selbst eine beobachtende Haltung einnehmen kann. Was und wozu der Mensch sei, gehört darum zu den Grundfragen von Religion und Philosophie.[54] Die Reflexion der Sinnfrage kann auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen: an einzelnen Lebenssituationen, am Sinn eines bestimmten individuellen Lebens im Ganzen und am Dasein von Menschen überhaupt. Einer allgemeingültigen Beantwortung – etwa als Ergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen – entzieht sich eine solche Frage jedoch: „Diese Suche ist Sache jedes Einzelnen, meistens in dem Maß, wie er durch seine Veranlagung und seine Geschichte zu ihr befähigt und auch gedrängt ist. Wegen der großen Verschiedenheit der Lebensschicksale und wegen der wesentlich persönlichen und praktischen Natur der Sinn-Erfassung ist hier eine allgemeine anthropologische Wissenschaft und Reflexion überfordert; sie kann dem Einzelnen sein persönliches Suchen, Irren und Finden nicht abnehmen, indem sie ihm verlässliche theoretische Auskünfte und praktische Anweisungen lieferte.“[55]

Auch für den einzelnen Menschen stellt sich aber die Sinnfrage weder ständig noch in der Weise, dass sie ein für allemal zu beantworten ist, sondern hauptsächlich in Entscheidungssituationen, in denen eine sinnträchtige Wahl getroffen sein will. Günstig dafür, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens vom Einzelnen positiv beantwortet werden kann, sind Selbstakzeptanz und die Annahme der eigenen Lebenssituation wie auch eine mit dem Tod sich positiv abfindende Haltung. „Wer ein erfülltes Leben hat, ist auch bereit zu gehen, und diejenigen kleben am meisten am Überleben, die am wenigsten gelebt haben. Wer nicht weiß, wofür es sich wirklich zu leben lohnt, verdrängt den Tod; und wer etwas kennt, dass es wert ist, dass man notfalls dafür das Leben riskiert, weiß auch, wofür es sich lohnt zu leben.“[56]

Siehe auch

  • Conditio humana
  • Menschenbild

Literatur

  • Charles DarwinDie Abstammung des Menschen, Schweizerbart, Stuttgart 1871 (erste deutsche Übersetzung des englischen Originaltextes), Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-50900-9.
  • Gerd Haeffner: Philosophische Anthropologie. Stuttgart, Berlin, Köln 2000.
  • Friedemann Schrenk: Die Frühzeit des Menschen. Der Weg zum Homo sapiens. C. H. Beck, 5., vollständig neubearbeitete und ergänzte Auflage, München 2008 (C.H.Beck Wissen), ISBN 978-3-406-57703-1.
  • Christoph Wulf: Anthropologie. Geschichte, Kultur, Philosophie. Reinbek 2004.

Weblinks

Commons: Mensch – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mensch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Mensch – Zitate

Anmerkungen

  1. Ian McDougall et al.: Stratigraphic placement and age of modern humans from Kibish, Ethiopia. In: Nature. Band 433, 2005, S. 733–736, doi:10.1038/nature03258
  2. U.S. Census Bureau: World POPClock
  3. Zentralinstitut für Sprachwissenschaft, Berlin: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, München 1995, S. 861
  4. 5300 v. Chr.–19. Jahrhundert nach: Siegmund, Frank: Die Körpergröße der Menschen in der Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas und ein Vergleich ihrer anthropologischen Schätzmethoden. Books on Demand, Norderstedt 2010. ISBN 978-3-8391-5314-7. p. 81 Tab. 38
  5. destatis.de Gesundheitswesen – Mikrozensus 2009 – Fragen zur Gesundheit – Körpermaße der Bevölkerung 2009
  6. Donald Johanson: From Lucy to language. Simon and Schuster, New York 1996 p. 80.
  7. 7,0 7,1 Suzana Herculano-Houzel: The human brain in numbers: a linearly scaled-up primate brain. In: Frontiers In Human Neuroscience. 3. Jahrgang, 9. November 2009, S. 31, doi:10.3389/neuro.09.031.2009, PMID 19915731, PMC 2776484 (freier Volltext) – (frontiersin.org [abgerufen am 11. Mai 2011]).
  8. Frederico Azevedo, Ludmila Carvalho, Lea Grinberg, José Farfel, Renata Ferretti, Renata Leite, Wilson Filho, Roberto Lent, Suzana Herculano-Houzel: Equal numbers of neuronal and nonneuronal cells make the human brain an isometrically scaled-up primate brain. In: The Journal of Comparative Neurology. 513. Jahrgang, Nr. 5, 2009, S. 532–541, doi:10.1002/cne.21974, PMID 19226510.
  9. Benjamin L. Hart, Lynette A. Hart, Noa Pinter-Wollman: Large brains and cognition: Where do elephants fit in?. In: stanford.edu. S. 86–98. 2008. Abgerufen im July 13, 2012.Vorlage:Cite book/Meldung
  10. Herculano-Houzel S: The human brain in numbers: a linearly scaled-up primate brain. In: Frontiers in Human Neuroscience. 3. Jahrgang, 2009, S. 31, doi:10.3389/neuro.09.031.2009, PMID 19915731, PMC 2776484 (freier Volltext) – (doi.org).
  11. Owen Lovejoy, ein Anatom an der Kent State University, bezeichnete 1988 den Übergang zum aufrechten Gang als die augenfälligste Veränderung der Anatomie, die man in der gesamten Evolutionsbiologie bisher nachgewiesen habe. (C. Owen Lovejoy: Evolution of Human Walking. Scientific American, November 1988, S. 118–125)
  12. Joachim W. Dudenhausen, Willibald Pschyrembel, Michael Obladen, Dieter Grab: Praktische Geburtshilfe. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3110228696, S. 19.
  13. Neil Mann: Meat in the human diet: An anthropological perspective. In: Nutrition & Dietetics. Band 64, s4, 2007, S. S102–S107, doi:10.1111/j.1747-0080.2007.00194.x.
  14. Alexander Ströhle, Andreas Hahn: Evolutionäre Ernährungswissenschaft und „steinzeitliche“ Ernährungsempfehlungen – Stein der alimentären Weisheit oder Stein des Anstoßes? In: Ernährungs-Umschau Original. 53, Nr. 2, 2006, S. 52–58.
  15. Matthew M. Skinner und Bernard Wood: The evolution of modern human life history – a paleontological perspective. In: Kristen Hawkes und Richard R. Paine (Hrsg.): The Evolution of Modern Human Life History. School of American Research Press, Santa Fe 2006, S. 332, ISBN 978-1-930618-72-5
  16. Nationales Genomforschungsnetz, Dump vom 28. August 2012: Wenn die Welt an einem Strang zieht: Das Humangenomprojekt (HGP) .
  17. NCBI MapViewer Statistics
  18. UniProt Suchergebnis
  19. Richard E. Green et al.: A draft sequence of the Neandertal Genome. In: Science. Band 328, 2010, S. 710–722, doi:10.1126/science.1188021
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  22. Reich D, Patterson N, Kircher M, Delfin F, Nandineni MR, Pugach I, Ko AM, Ko YC, Jinam TA, Phipps ME, Saitou N, Wollstein A, Kayser M, Pääbo S, Stoneking M.: Denisova admixture and the first modern human dispersals into Southeast Asia and Oceania. In: Am J Hum Genet. 2011 Oct 7;89(4):516-28. doi:10.1016/j.ajhg.2011.09.005. Epub 2011 Sep 22. PMID 21944045
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  26. Johann Friedrich Blumenbach: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig 1798, S. 19 ff.
  27. Jeffrey H. Schwartz und Ian Tattersall: Fossil evidence for the origin of Homo sapiens. In: American Journal of Physical Anthropology, Band 143, Supplement 51 (= Yearbook of Physical Anthropology), 2010, S. 94–121, doi:10.1002/ajpa.21443 Im Original: Our species Homo sapiens has never been subject to a formal morphological definition, of that sort that would help us in any practical way to recognize our conspecifics in the fossil record.
  28. Haeffner 2000, S. 26.
  29. Haeffner 2000, S. 27.
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  31. Wulf 2004, S. 59.
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  46. Haeffner 2000, S. 190.
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  48. Gerald Hartung: Philosophische Anthropologie. Grundwissen Philosophie. Stuttgart 2008, S. 119.
  49. Christian Thies: Einführung in die philosophische Anthropologie. 2. überarbeitete Auflage, Darmstadt 2009, S. 144.
  50. Gerald Hartung: Philosophische Anthropologie. Grundwissen Philosophie. Stuttgart 2008, S. 123.
  51. Bernhard Verbeek: Die Anthropologie der Umweltzerstörung. Die Evolution und der Schatten der Zukunft. Darmstadt 1990, S. 238 f.
  52. Bernhard Verbeek: Die Anthropologie der Umweltzerstörung. Die Evolution und der Schatten der Zukunft. Darmstadt 1990, S. 79 / 244–246.
  53. Wulf 2004, S. 103 / 265–267.
  54. „Was ist der Mensch?“ So lautet beispielsweise eine der klassischen Fragen Immanuel Kants, unter religiösem Aspekt noch einmal gestellt von Wolfhart Pannenberg.
  55. Haeffner 2000, S. 220.
  56. Haeffner 2000, S. 231.

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