Mittelmeer-Mönchsrobbe
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Mittelmeer-Mönchsrobbe | ||||||||||||
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Mittelmeer-Mönchsrobbe in einem Diorama des Naturhistorischen Museums von Mailand | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Monachus monachus | ||||||||||||
Hermann, 1779 |
Die Mittelmeer-Mönchsrobbe (Monachus monachus) ist eine vom Aussterben bedrohte Robbenart aus der Familie der Hundsrobben. Mit geschätzten 350 bis 450 Individuen ist sie eines der seltensten Säugetiere Europas.
Beschreibung
Hauptcharakteristik ist die doppelte Schwanzflosse. In der Farbe sind diese Robben sehr variabel; sie liegt zwischen hellgrau und schwarzbraun. Mit einer Länge von 240 cm und einem Gewicht von 280 kg (Weibchen) ist die Mittelmeer-Mönchsrobbe deutlich größer als ein Seehund. Weibchen sind etwas kleiner als Männchen. Jungtiere werden mit etwa 80 cm und einem schwarzen Geburtsfell, welches oftmals einen weißen Fleck aufweist, zur Welt gebracht.[1]
Verbreitung
Die einzige Robbenart des Mittelmeers ist durch Verfolgung extrem selten geworden. Die Restpopulationen befinden sich an den griechischen und türkischen Küsten (Foça und Anamur), vor allem aber an der afrikanischen Küste zwischen Marokko und der Westsahara (dort an der Südspitze der Halbinsel Ras Nouadhibou) und bei den Ilhas Desertas im Madeira-Archipel im Atlantik, aber auch in der Straße von Sizilien bei La Galite (Tunesien). Die Kolonie bei Madeira umfasst ca. 30 Tiere und der Bestand ist in den letzten Jahren im Anstieg begriffen.[2]
Lebensweise
Die Mittelmeer-Mönchsrobbe ist ein tagaktiver Fischfresser, der in kleinen Kolonien von maximal zwanzig Tieren anzutreffen ist. Zum Gebären sucht sie typischerweise Höhlen auf, die nur unter Wasser erreichbar sind, wobei historische Beschreibungen zeigen, dass bis zum 18. Jahrhundert auch offene Strände genutzt wurden.[1]
Fortpflanzung
Über das Fortpflanzungsverhalten der Mittelmeer-Mönchsrobbe ist nur sehr wenig bekannt. Wissenschaftler vermuten, dass die Art polygyn lebt. Obwohl Geburten über das ganze Jahr verteilt vorkommen, erreichen sie im Oktober und November einen Höhepunkt. Auch weil in dieser Zeit viele Höhlen durch Hochwasser oder Sturmfluten überschwemmt werden, ist die Sterblichkeit unter Jungtieren sehr hoch: so geht die IUCN davon aus, dass von den zwischen September und Januar geborenen Tieren lediglich 29 % überleben. Die Laktationszeit beträgt durchschnittlich 134 Tage.
Mittelmeer-Mönchsrobbe und Mensch
Schon Aristoteles lieferte eine Beschreibung der Mönchsrobbe, die somit die erste beschriebene Robbe überhaupt ist. Seit Jahrhunderten sahen viele Fischer in dieser Robbe eine Art Konkurrenz. Dadurch und durch die starke Umweltverschmutzung der Lebensgebiete ist dieses Säugetier heute sehr stark vom Aussterben bedroht.
Schutzmaßnahmen
Zum Schutz der Art wurden 1992 die Nationalparks um Ilhas Desertas bei Madeira und den Nördliche Sporaden in der Ägais eingerichtet. Des Weiteren ist diese Art im CITES-Anhang I (totales Handelsverbot) gelistet. [3]
Einzelnachweise
Literatur
- David Macdonald: The New Encyclopedia of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2001. ISBN 0-19-850823-9
Weblinks
- Monachus monachus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: IUCN SSC Pinniped Specialist Group, 2008. Abgerufen am 24. Februar 2009.
- Fotos and Filme über die Mittelmeer-Mönchsrobbe (Monachus monachus). In: ARKive.org.
- Turkish National Action Plan for the Preservation of the Mediterranean Monk Seal (Monachus monachus)
- Dokumentation von 2010: Bedrohte Paradiese - Kreta und die Inseln Griechenlands. Ab ca. der 30 Minute sind sehr gute Videoaufnahmen der Mönchsrobbe zu sehen.