Mnemiopsis leidyi
Mnemiopsis leidyi | ||||||||||||
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Mnemiopsis leidyi im „New England Aquarium“ von Boston | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mnemiopsis leidyi | ||||||||||||
(Agassiz, 1865) |
Mnemiopsis leidyi, deutsch Meerwalnuss, ist eine Art der Rippenquallen (Ctenophora) aus der Ordnung der Lobata. Mnemiopsis leidyi wird etwa 100 mm lang. Sie ernährt sich von Zooplankton, Fischlarven und -eiern.
Verbreitung
Die Art war ursprünglich in subtropischen Gewässern an der Atlantikküste von Nord- und Südamerika verbreitet. 1982 wurden erstmals Exemplare im Schwarzen Meer gesichtet[1]. Vermutlich kamen sie durch Ballastwasser von Frachtschiffen dorthin. Auf Grund mangelnder Feinde breitete sich die Art rasch aus und verdrängte dabei einheimische Arten. Die Erträge der Fischerei fielen auf ein Zehntel dessen, was vor dem Eindringen der Art erzielt werden konnte[2]. Ihre maximale Populationsdichte im Schwarzen Meer erreichte die Art 1989 mit 240 Exemplaren pro Kubikmeter Wasser[3]. Erst die Einführung der Rippenqualle Beroe ovata, eines Fressfeindes, konnte die Population zurückdrängen[4]. Vermutlich wiederum durch das Ballastwasser von Schiffen konnte Mnemiopsis leidyi auch in das Kaspische Meer vordringen. Am 17. Oktober 2006 wurde die Art von Forschern des Leibniz-Institut für Meereswissenschaften auch in der Ostsee entdeckt. Eine Dichte von 30 Exemplaren pro Kubikmeter Wasser wurde festgestellt[5]. Die Population stieg auch hier stark an und erreichte 90 Exemplare pro Kubikmeter. In ihrer eigentlichen Tropenheimat leben sie bei Wassertemperaturen von über 25 Grad. In der Ostsee und Nordsee leben sie mit Temperaturen unter 10 Grad, erst bei weniger als 2 Grad ist die Rippenqualle nicht mehr überlebensfähig. Wärmere Winter könnten die Populationen daher noch schneller wachsen lassen[6]. Insgesamt treten in der Nordsee immer häufiger Quallen auf – darunter auch Fressfeinde der Mnemiopsis leidyi: die Glas-Lappenqualle und die Melonenqualle. Forscher der zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörenden Biologischen Anstalt Helgoland (BAH) deuteten diesbezüglich an, dass die Fressfeinde die Meerwalnuss zumindest - wie bereits im Schwarzen Meer geschehen - in Schach halten könnten[7].
Weblinks
- Ausführliche Beschreibung der Invasive Species Specialist Group (englisch)
- Beschreibung auf caspianenvironment.org (englisch)
- Beschreibung mit Literaturverzeichnis
Fußnoten
- ↑ http://www.ibss.iuf.net/blacksea/species/freelife/ctenophora/mnemleid.html
- ↑ http://www.cityinfonetz.de/index.php?artikel_id=35619318&PHPSESSID=f4962284278daa79facc10891de28d03
- ↑ http://www.cityinfonetz.de/index.php?artikel_id=35619318&PHPSESSID=f4962284278daa79facc10891de28d03
- ↑ http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1FA14FB9967DBF46652868E9/Doc~E0008E01695D34A279036D2219AE7F78E~ATpl~Ecommon~Scontent.html
- ↑ http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1FA14FB9967DBF46652868E9/Doc~E0008E01695D34A279036D2219AE7F78E~ATpl~Ecommon~Scontent.html
- ↑ http://www.awi.de/fileadmin/user_upload/News/Print_Products/PDF/2006_2007/16-59_Kap2.pdf
- ↑ http://www.helmholtz.de/forschung/erde_und_umwelt/aktuelle_einblicke/die_meerwalnuss_auf_eroberungszug/