Mollugogewächse
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Mollugogewächse | ||||||||||||
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Mollugo verticillata | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Molluginaceae | ||||||||||||
Bartl. |
Die Mollugogewächse (Molluginaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen.
Beschreibung
Habitus und Blätter
Es sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher oder Sträucher. Die ganze Pflanze ist meist unbehaart oder seltener sind Sternhaare vorhanden. Viele Arten sind geringfügig sukkulent. Es sind oft Wachse auf der Cuticula vorhanden.
Die zwei Prophylle der Seitenachsen sind deutlich ausgebildet. Die meist wechselständig und spiralig, selten gegenständig angeordneten Laubblätter stehen oft in Rosetten oder Scheinwirteln zusammengefasst. Die einfachen Laubblätter sind fast immer ganzrandig. Die Nebenblätter sind häutig oder fehlen.
Blütenstände und Blüten
Die Blüten stehen einzeln oder oft zu vielen in endständigen zymösen Blütenständen. Die radiärsymmetrischen Blüten sind bei fast allen Arten zwittrig. Eingeschlechtige Blüten treten nur sehr selten auf; in diesem Fall sind die Pflanzen einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Es sind nur meist vier oder seltener fünf (bei Glinus bis zu zwanzig) kelchblattartige Blütenhüllblätter vorhanden. Staubblätter sind meist fünf bis zehn (zwei bis zwanzig) vorhanden. Die Staubfäden können frei oder an ihrer Basis verwachsen sein. Die dreizelligen Pollenkörner besitzen drei Aperturen und sind colpat mit spinuloser Oberfläche. Selten ein (Adenogramma), meist zwei bis fünf oder seltener viele Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. In axialer Plazentation sind eine bis viele Samenanlagen je Fruchtblatt vorhanden. Der Griffel ist kurz.
Früchte und Samen
Die Kapselfrüchte sind lokulizidal oder sie öffnen sich mit einem transversalen Schlitz. Die stärkehaltigen Samen können einen Arillus besitzen. Es ist Endosperm vorhanden. Der chlorophylllose Embryo ist gekrümmt.
Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen
Sie enthalten Flavonoide (C-Glycosylflavonoide), Ferulasäure und oft Saponine (Hopan-Saponine). Calciumoxalat-Kristalle werden als Raphide akkumuliert. Es sind oft C3-Pflanzen oder C4-Pflanzen.
Die Chromosomenzahlen betragen meist n = 9 (bei Hypertelis n = 8).
Systematik und Verbreitung
Die Molluginaceae sind weltweit in trockenen (ariden) Gebieten der Tropen und Subtropen verbreitet. Hauptverbreitungsgebiet ist das südliche Afrika; es sind Florenelemente der Capensis.
Der Familienname Molluginaceae wurde 1825 von Friedrich Gottlieb Bartling in Beiträge zur Botanik, 2, S. 158 veröffentlicht. Typusgattung ist Mollugo L. Synonome für Molluginaceae Bartl. sind: Adenogrammaceae Nakai, Glinaceae Mart., Polpodaceae Nakai.[1] Früher gehörten die heute hier eingeordneten Taxa zu den Aizoaceae. Mit rbcL-Gensequenz-Analysen wurde ein Kladogramm von M. W. Chase et al. 1993 erstellt, das zeigte, dass die Molluginaceae nicht den Aizoaceae nahestehen. Die genaue Position der Familie innerhalb der Ordnung der Caryophyllales wird noch diskutiert.
In der Familie gibt es etwa neun bis 13 Gattungen mit etwa 87 Arten:[1]
- Adenogramma Rchb.
- Coelanthum E.Mey. ex Fenzl
- Corbichonia Scop. (Syn.: Orygia Forssk.)
- Corrigiola L.: Mit etwa zehn bis elf Arten in Südamerika, Eurasien und Afrika; einige Arten sind in vielen Gebieten der Welt Neophyten,[2] beispielsweise:
- Hirschsprung (Corrigiola litoralis L.)
- Glinus L.: Weitverbreitet mit etwa zehn Arten.
- Glischrothamnus Pilg.: Mit der einzigen Art:
- Glischrothamnus ulei Pilg.: Die Heimat ist das nordöstliche Brasilien.
- Hypertelis E.Mey. ex Fenzl
- Mollugo L. manchmal Teppichkraut genannt: Weitverbreitet mit etwa 35 Arten. Die meisten Arten gedeihen in tropischen bis subtropischen Gebieten; einige Arten reichen bis in gemäßigte Gebiete der Nordhalbkugel.
- Pharnaceum L.
- Polpoda C.Presl
- Psammotropha Eckl. & Zeyh.
- Suessenguthiella Friedrich
- Telephium L.: Mit etwa sechs Arten hauptsächlich im Mittelmeerraum.[3]
Manche Autoren ordnen auch die Gattung Gisekia hier ein. Diese bildet nach der APWebsite eine eigene Familie Gisekiaceae; sie gehörte aber auch zur Unterfamilie der Rivinioideae innerhalb der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae). Die beiden manchmal hier eingeordneten Gattungen Limeum L. (Syn.: Semonvillea J.Gay) und Macarthuria Hugel ex Endl. gehören seit 2005 zu den Limeaceae Shipunov ex Reveal.
Nutzung
Vom Menschen werden kaum Arten aus dieser Familie genutzt. Von Mollugo verticillata können die Blätter als Gewürz verwendet werden und die medizinischen Wirkungen wurden untersucht [4].
Quellen
- Die Familie der Molluginaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Die Familie der Molluginaceae, einschließlich der Limeaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Dequan Lu & Heidrun E. K. Hartmann: Molluginaceae in der Flora of China, Volume 5, S. 437: Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Michael A. Vincent: Molluginaceae in der Flora of North America, Volume 4, S. 509: Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Die Familie bei GRIN.
- ↑ John W. Thieret, Richard K. Rabeler: Corrigiola in der Flora of North America: Online.
- ↑ Shahina A. Ghazanfar & Yasin J. Nasir: Telephium in der Flora of Pakistan: Online.
- ↑ Mollugo verticillata bei Plants for a Future. (engl.)