Mundschleimhaut
Die Mundschleimhaut ist die Auskleidung der Mundhöhle. Die – lat.-med. Bezeichnung Tunica mucosa oris leitet sich ab von lat. tunica ,Haut‘, ,Gewebe(schicht)‘, mucus ‚Schleim‘ und os (Genitiv oris) ,Mund‘.
Die Mundschleimhaut besteht aus einer bindegewebigen Eigenschicht (Lamina propria) mit einzelnen Abwehrzellen (Lymphozyten, Makrophagen), die von einem mehrschichtigen Plattenepithel bedeckt ist. Das Epithel ist größtenteils unverhornt, im Bereich des harten Gaumens, des Zungenrückens und des Zahnfleischs jedoch verhornt. Im Epithel kommen neben Epithelzellen auch Pigmentzellen (Melanozyten), Langerhans-Zellen und Merkel-Zellen vor. Im Bereich der Zunge kommt ein spezialisiertes Epithel vor, in das die Geschmackspapillen eingebettet sind.
An einigen Stellen, vor allem den unverhornten, ist eine Tela submucosa ausgebildet, in die Speicheldrüsenpakete eingelagert sind, während die Submukosa an den hoher mechanischer Belastung ausgesetzten Stellen fehlt und die Schleimhaut damit nahezu unverschieblich ist.
Mundschleimhauterkrankungen
Eine Entzündung der Mundschleimhaut wird als Stomatitis bezeichnet, im Bereich des Zahnfleischs als Gingivitis. Andere häufige Erkrankungen der Mundschleimhaut sind:
- oraler Lichen planus
- Candida-Infektionen
- Leukoplakie
- blasenbildende Erkrankungen
- Hyperplasie der Gingiva (Gingivahyperplasie)
Mundschleimhauterkrankungen können Ausdruck eines lokalen Geschehens, einer übergeordneten Dermatose (Hautkrankheit) oder einer Systemischen Erkrankung sein. Einige Mundschleimhauterkrankungen können Vorstadien einer malignen (bösartigen) Erkrankung sein - das sind Präkanzerosen.
Veränderungen der Mundschleimhaut sind relativ häufig, bereiten dem praktischen Zahnarzt jedoch trotzdem oft Schwierigkeiten bei der Diagnose, da sie in sehr zahlreinen Formen auftreten können und sich trotz verschiedener Ursachen oft ähneln. Auch wenn es sich um dasselbe Krankheitsbild handelt führt die Topografie der Läsionen zu verschiedenen morphologischen Bildern.
Literatur
- Renate Lüllmann-Rauch: Taschenlehrbuch Histologie. Georg Thieme Verlag, 2. Aufl. 2006, ISBN 9783131292421, S. 342.