N-Acetylglucosamin


Strukturformel
Strukturformel von N-Acetylglucosamin
Allgemeines
Name N-Acetylglucosamin
Andere Namen
  • N-Acetyl-D-glucosamin
  • 2-Acetamido-2-desoxy-D-glucopyranose
  • 2-(Acetylamino)-2-deoxy-D-glucose (IUPAC)
  • GlcNAc
  • NAG
Summenformel C8H15NO6
Kurzbeschreibung

geruchloses, weißes bis weißliches, kristallines Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7512-17-6
PubChem 24139
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Eigenschaften
Molare Masse 221,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

195-215 °C[1]

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

N-Acetylglucosamin ist ein Monosaccharid und ein Derivat der D-Glucose, welche an der Position zwei des Ringes einen acetylierten Amidrest besitzt.

Eigenschaften

N-Acetylglucosamin ist ein geruchloses, weißes bis weißliches, kristallines Pulver. Es ist das Amid von Glucosamin und Essigsäure. Polymerisiert mit Glucuronsäure bildet es Hyaluronsäure, welche zu den Glykosaminoglykanen bzw. Heteroglykanen gehört.

Biologische Bedeutung

N-Acetylglucosamin ist Teil der Biopolymere in der Zellwand von Bakterien, welche aus alternierenden Einheiten von N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure (MurNAc), vernetzt mit Oligopeptiden am Milchsäure-Rest von MurNAc gebaut ist. Diese Schichtstruktur wird auch Peptidoglycan genannt. Auch in Archaeen ist es ein wichtiges Bestandteil der Zellwand (Pseudopeptidoglycan). N-Acetylglucosamin ist weiterhin die Monomereinheit des Polymers Chitin, aus welchem die äußeren Hüllen von Insekten und Krebsen aufgebaut sind.[2]

Natürlich im Körper vorkommendes D-Glucosamin ist Bestandteil des Knorpels und der Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit). Genauer ist das N-Acetyl-D-Glucosamin Teil in der Polysaccharidkette der Hyaluronsäure, des „Schmiermittels“ der Gelenke und Rückgrat des Proteoglycans, einem integralen Bestandteil des Knorpels. Im Proteoglycan und in der Cornea kommen auch Ketten des Keratansulfats vor, das ebenfalls aus N-Acetyl-D-Glucosamin aufgebaut ist. In anderen Glykoproteinen spielt N-Acetyl-D-Glucosamin eine wichtige Rolle in der Core-Struktur von N-Glykanen sowie in den Antennen von N-Glykanen und O-Glykanen.

Als gemeinsames Merkmal aller Blutgruppen kommt es als N-Acetylglucosamin in der Glycocalix der Erythrocyten vor. Daran bindet Galaktose. An der Galactose ist noch Fucose gebunden. Diese bilden die Blutgruppe 0 bzw. den „Stammbaum“ aller Blutgruppen. Zusätzlich kann an der Galactose noch N-Acetylgalactosamin (Blutgruppe A) oder eine weitere Galactose binden (Blutgruppe B).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Datenblatt N-Acetylglucosamin (PDF) bei Carl Roth
  2. Georg Löffler, Petro E. Petrides, Peter C. Heinrich (Hrsg.): Biochemie und Pathobiochemie. 8., völlig neu bearbeitete Auflage. Springer-Medizin-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-32680-9.

Weblinks