Nasenspiegel
Der Nasenspiegel (Rhinarium), bei einigen Großsäugern Muffel genannt, ist ein durch Schleimhaut gebildeter Bereich um die Nasenlöcher von Säugetieren und kommt vor allem bei Makrosmaten – also Tieren mit gut entwickeltem Geruchssinn – vor.[1] Kennzeichnend sind das Fehlen von Haaren, die Felderung der Oberfläche sowie eine Vielzahl von Drüsen und Tastkörperchen.[2]
Vielfach ist der Nasenspiegel auf den Bereich um die Nasenlöcher beschränkt, insbesondere bei Raubtieren und Paarhufern. Durch Einbeziehung der Oberlippe kann sich jedoch ein Nasen-Lippen-Spiegel bilden, wie das Flotzmaul der Rinder und die Rüsselscheibe der Schweine. Durch eine Rinne, das Philtrum, kann der Nasenspiegel mit der Schleimhaut des Mundvorhofs verbunden sein.[2]
Unter den Primaten besitzen die Feuchtnasenaffen einen Nasenspiegel. Die verkürzte Schnauze der Trockennasenaffen weist dagegen keinen Nasenspiegel auf, so dass deren nicht unterbrochene, behaarte Oberlippe eine hohe Differenzierung der mimischen Muskulatur des Mundes ermöglicht.[2]
Beim Moschusochsen und beim Weißschwanz-Stachelschwein ist der Nasenspiegel behaart.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Rolf Sauermost, Doris Freudig (Hrsg.): Lexikon der Biologie in vierzehn Bänden. Neunter Band. Spektrum Akademischer Verlag (Elsevier), Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-0334-0 (514 Seiten, deutsch; S. 483).
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Dietrich Starck: Lehrbuch der Speziellen Zoologie. Band II: Wirbeltiere. 5. Teil: Säugetiere. Gustav-Fischer-Verlag, Jena 1995, ISBN 3-334-60453-5 (1241 Seiten, deutsch; S. 121).