Nothostele acianthiformis
Nothostele acianthiformis | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Nothostele | ||||||||||||
Garay | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Nothostele acianthiformis | ||||||||||||
(Rchb.f. & Warm.) Garay |
Nothostele acianthiformis ist eine Art aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Es ist die einzige Art der Gattung Nothostele. Die Pflanzen sind im Südosten Brasiliens heimisch.
Beschreibung
Nothostele acianthiformis sind kleine, krautige Pflanzen, die horstig wachsen. Zu Wurzeln und Blättern ist nichts bekannt. Die Pflanzen sind zur Blütezeit blattlos.
Die Blütenstandsachse ist schlank und aufrecht, mit einigen durchscheinenden Hochblättern besetzt, im oberen Bereich ist er drüsig behaart. Die Blüten stehen in einer lockeren, nicht einseitswendigen Traube. Sie sind klein, nicht resupiniert, weiß mit grüner Lippe. Der Fruchtknoten ist gestielt, zylindrisch und nicht verdreht. Die Sepalen sind weit ausgebreitet. Das dorsale Sepal ist konkav, an der Basis mit dem Staubfaden des einzigen Staubblatts verwachsen. Die seitlichen Sepalen sind gebogen, am Säulenfuß angewachsen, mit diesem einen kurzen Sack formend, der am Fruchtknoten anliegt. Die Petalen sind asymmetrisch geformt, gebogen, dem dorsalen Sepal anhaftend. Die Lippe ist an der Basis keilförmig zulaufend (nicht genagelt), dort mit verdickten Rändern, im Umriss rhombisch. Die Säule steht etwa waagrecht, sie ist schlank und etwas behaart. Sie reicht deutlich über die Ansatzstelle am Fruchtknoten hinaus (Säulenfuß). Die Narbe besteht aus zwei sehr nah beieinander liegenden oder sogar ganz vereinigten Flächen, die nach vorne weisen. Das Staubblatt ist oval bis länglich mit zurückgebogener, stumpf endender Spitze. Der Staubfaden ist nicht vollständig mit dem Griffel verwachsen. Das Staubblatt enthält vier keulenförmige Pollinien, die über Stielchen (Caudiculae) an einer kleinen, runden Klebscheibe (Viscidium) hängen. Das Staubblatt ist teilweise von Gewebe der Säule (Klinandrium) umgeben, dieses bildet einen schmalen, durchsichtigen Rand, der nicht mit dem Staubfaden verwachsen ist. Das Trenngewebe zwischen Staubblatt und Narbe (Rostellum) ist lang und flächig, im Umriss dreieckig, nach vorne zugespitzt, mit hochgeschlagenen Rändern.
Vorkommen
Nothostele acianthiformis kommt im Südosten Brasiliens in Höhenlagen von 1400 Metern vor.
Systematik und botanische Geschichte
Von dieser Art publizierte Warming schon 1869 eine Zeichnung. Die Erstbeschreibung, zusammen mit Reichenbach, wurde dann 1881 veröffentlicht, unter dem Gattungsnamen Pelexia. Cogniaux stellte die Art 1895 in die Gattung Stenorrhynchos, Hoehne in Centrogenium. Die Gattung Nothostele wurde 1982 von Leslie Garay beschrieben. Der Name setzt sich aus den griechischen Worten νόθος nothos, „unecht, falsch“, und στήλη stele, „Säule“, zusammen. Er bezieht sich auf den freien Staubfaden.
Nothostele acianthiformis wurde innerhalb der Tribus Cranichideae von Garay in die Subtribus Spiranthinae eingeordnet, spätere Publikationen stellten sie in die Subtribus Cranichidinae.
Belege
- Leslie A. Garay: A generic revision of the Spiranthinae. In: Botanical Museum Leaflets of Harvard University. Band 28, Nr. 4, 1982, S. 339–340.
- Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Band 3. Oxford University Press, New York und Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9, S. 40–43.
- World Checklist of Nothostele%20acianthiformis. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.
- Specimen Details. In: C. V. Starr Virtual Herbarium. The New York Botanical Garden, abgerufen am 24. November 2009.