Arm
Der Arm des Menschen – in der medizinischen Fachsprache auch als (freie) obere Extremität bezeichnet – ist die Umwandlung/Weiterentwicklung der Vordergliedmaße der Tiere zum Greifwerkzeug, dient aber mit seinen Pendelbewegungen auch der Ausbalancierung des aufrechten Gangs.
Anatomie
Der Arm wird untergliedert in:
Funktion
Die obere Extremität des Menschen hat die größtmögliche Bewegungsfreiheit aller Körperteile, die durch die Beweglichkeit des Schultergelenks, des Ellbogengelenks, der Unterarmknochen zueinander, des Handgelenks sowie in weiterer Folge die Handwurzel- und Fingergelenke ihre Funktionsfähigkeit bedingen.
Bewegungen im Schultergelenk
- Die Bewegung um eine sagittale Achse ermöglicht das Heranziehen des Arms von der Seite zum Körper und wird als Adduktion, jene seitlich vom Körper weg als Abduktion bezeichnet, wobei die Grenze letzterer Bewegung bei 90 ° erreicht und danach das weitere Heben des Arms zu dessen Elevation wird. Die entsprechenden Muskelgruppen werden Adduktoren, Abduktoren und Heber (Elevatoren) genannt.
- Als Anteversion wird das Heben des Arms um eine frontale Achse nach vorne, als Retroversion die entgegengesetzte Bewegung nach hinten bezeichnet.
- Innen- und Außenrotation (Drehung nach innen bzw. außen) im Schultergelenk dienen der Unterstützung der Supination und Pronation im Unterarmbereich.
Bewegungen im Ellbogengelenk und Unterarm
Die Beugung (Flexion) und Streckung (Extension) im Ellbogengelenk werden durch die Flexoren und Extensoren der entsprechenden Muskelgruppen ermöglicht. Aber auch die Wendebewegungen (Pronation und Supination) des Unterarms werden erst durch die Rotationsbewegung des Speichenköpfchens im Ellbogengelenk ermöglicht.
Bewegungen im Handgelenk
Als Bewegungen im Handgelenk sind die Dorsalextension und Palmarflexion sowie die Ulnar- und Radialabduktion zu nennen.
Bewegungen der Fingergelenke
Beugung, Streckung, Adduktion und Abduktion aller Finger sowie Opposition und Apposition nur des Daumens.
Redewendungen
Als „langer Arm“ wird ein, gelegentlich im Hintergrund wirkender, mächtiger Einfluss einer Institution, einer Person oder anderer Einflussfaktoren bezeichnet, der über größere Distanzen von Zeit und Raum ausgeübt wird, z. B.
- „Der lange Arm des Gesetzes“;
- „Der lange Arm der Geschichte“;
- „Der lange Arm des Zufalls“, ein Film aus der TV-Reihe Tatort;
- „Der lange Arm der Mullahs. Notizen aus meinem Exil“ (1995), ein Buch des Lyrikers Said
Siehe auch
- Arm (Heraldik)