Orexine
Orexine | ||
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Vorhandene Strukturdaten: 1CQ0, 1R02, 1WSO | ||
Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 33/28 Aminosäuren (A/B) | |
Präkursor | (95 aa) | |
Bezeichner | ||
Gen-Name | HCRT | |
Externe IDs | OMIM: 602358 UniProt: O43612 | |
Vorkommen | ||
Übergeordnetes Taxon | Säugetiere[1] |
Orexin A und B (auch Hypocretin-1/-2) sind Neuropeptid-Hormone in Säugetieren, die im Hypothalamus gebildet werden und Einfluss auf das Essverhalten und den Schlafrhythmus haben. Weitere Wirkungen werden im autonomen Nervensystem, im Flüssigkeitshaushalt und Energiestoffwechsel vermutet. Sie entstehen durch enzymatische Spaltung aus einem Vorläufer- oder Präkursor-Protein, dem Pre-Pro-Orexin. Mutationen im HCRT-Gen können Narkolepsie zur Folge haben.[2]
Funktion
Neuere Forschungen zeigen, dass Orexin einen starken Einfluss auf das Schlaf/Wach-Verhalten hat. So ist das Krankheitsbild Narkolepsie mit Mutationen in dem Gen des Orexin-Rezeptors-2 bei experimentellen Tierversuchen mit Hunden verbunden. Beim Menschen nimmt man einen Zelluntergang der Hypothalamischen Zellgruppen (Ncl. tuberomamillaris, TMN) an.
Im lateralen Hypothalamus und in der Zona incerta befinden sich Nervenzellengruppierungen, die Orexin und auch das Melanin-konzentrierende Hormon (MCH) produzieren. Die Bildung der RNA für beide Hormone wird durch einen Transkriptionsfaktor den Forkhead-Box-Protein A2 (Foxa2) aktiviert.[3]
Außerdem konnte kürzlich gezeigt werden, dass die Ausschüttung von Orexin durch Leptin, dem Satt-Hormon der Fettzellen, gehemmt wird. Immer deutlicher wird die stoffwechselfördernde (katabole) Funktion von Orexin, nämlich Erhöhung der Körpertemperatur, Gewichtsverlust, erhöhte Aufmerksamkeit und Wachheit, etc.
Pharmakologie
Ein Team um Andrew Lawrence vom Howard Florey Institute in Melbourne hat einen Wirkstoff gefunden, der den Effekt von Orexinen im Gehirn blockiert, welcher auch ursächlich für Euphorie nach Alkoholgenuss zuständig sein soll. Die Forschungsergebnisse zeigten, dass Alkoholabhängigkeit und Essstörungen auf den gleichen Mechanismen beruhen, so Studienleiter Andrew Lawrence.
Namen und Historisches
Der Name Orexin (von griech. ὄρεξις „Verlangen, Appetit“) stammt von dem Wissenschaftler Masashi Yanagisawa, der herausfand, dass eine Injektion von Orexin in den Hypothalamus appetitsteigernd wirkt. Die Arbeitsgruppe um Luis DeLecea und Tom Kilduff fand heraus, dass Orexin in bestimmten Kerngebieten (Neuronengruppen) im Hypothalamus hergestellt wird und Ähnlichkeiten mit anderen Hormonen, den Incretinen, besitzt (daher der Name Hypocretin: Hypothalamisches Incretin).
Siehe auch
Weblinks
- Fettleibigkeit beginnt im Gehirn – Forscher entdecken bei zu Trägheit neigenden Ratten weniger Rezeptoren für Botenstoff Orexin
- Warum Krankheiten schlapp machen - Forscher haben die Ursache der Antriebslosigkeit als Begleiterscheinung von Erkrankungen aufgedeckt