Petersfischartige



Petersfischartige

Petersfisch (Zeus faber)

Systematik
Unterkohorte: Neoteleostei
Teilkohorte: Eurypterygii
Ctenosquamata
Acanthomorpha
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Petersfischartige
Wissenschaftlicher Name
Zeiformes
Regan, 1909

Die Petersfischartigen (Zeiformes) sind Knochenfische, die meist in tieferen Bereichen der Hochsee leben. Zu ihnen gehört der Petersfisch oder Heringskönig (Zeus faber) aus dem Nordatlantik.

Merkmale

Alle Petersfischartigen haben einen hohen, seitlich stark zusammengedrückten Körper, ein weit vorstreckbares Maul und große Augen. Der Körper und ein Teil des Kopfes sind von Kammschuppen bedeckt. Der Oberkiefer wird nur von der Prämaxillare gebildet, die über einen langen, beweglichen Fortsatz mit dem präfrontalen Teil des Schädels verbunden ist. Das Vomer (Pflugscharbein) ist bezahnt, dagegen befinden sich keine Zähne auf dem Palatinum (Gaumenbein). Die Posttemporale (Hinterschläfenknochen) ist fest mit dem hinteren Schädelrand verbunden und nicht gegabelt. Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei sechs bis acht.

Die erste Rückenflosse hat fünf bis zehn Hartstrahlen, die zweite 22 bis 36 Weichstrahlen. Die Afterflosse hat einen bis vier Hartstrahlen. Die Schwanzflosse hat elf, bei der Familie Grammicolepididae 13, verzweigte Weichstrahlen. Die Flossenstrahlen von Rücken-, After- und der hoch ansetzenden Brustflossen sind ungeteilt. Die Bauchflossen sitzen weit vorn und haben einen Stachel und fünf bis neun Weichstrahlen. Eine geschlossene Schwimmblase ist vorhanden. Die Anzahl der Wirbel liegt normalerweise bei 30 bis 44. Ein einfacher Hinterschläfenknochen (Posttemporale) ist mit dem Schädel verwachsen.

Äußere Systematik

Xenolepidichthys dalgleishi

Ursprünglich wurden die Petersfischartigen als nahe Verwandte der Barschartigen (Perciformes) angesehen. Neuere Analysen auf Grundlage von DNA-Sequenzierungen zeigen das sie die Schwestergruppe der Dorschartigen (Gadiformes) sind, die ihre Stachelstrahlen wahrscheinlich sekundär verloren haben [1].

Innere Systematik

Nelson gibt für die Petersfischartigen zwei Unterordnungen, sechs Familien, 16 Gattungen und 32 Arten an. Die oft zu den Petersfischartigen gerechnete Familie der Eberfische (Caproidae) wird zu den Barschartigen gestellt.

Stammesgeschichte

Der älteste fossil überlieferte Petersfischartige ist Cretazeus (Familie Cretazeidae) aus der Kreidezeit vor 72 Millionen Jahren. Die rezenten Petersfischgattungen Zenopsis und Zeus sind schon aus dem Oligozän von Europa und Nordafrika bekannt [2].

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6.
  • Arno Hermann Müller: Lehrbuch der Paläozoologie. Band III, Vertebraten, Teil 1. Seite 371, Gustav Fischer Verlag, 1985
  • Tyler, James C., O'Toole, Bruce, Winterbottom, Richard: Phylogeny of the Genera and Families of Zeiform Fishes, with Comments on their Relationships with Tetraodontiforms and Caproids. Smithsonian Contributions to Zoology; no. 618 PDF

Einzelnachweise

  1. Wei-Jen Chen, Celine Bonillo, Guillaume Lecointre: Repeatability of clades as a criterion of reliability: a case study for molecular phylogeny of Acanthomorpha (Teleostei) with larger number of taxa. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 26, Number 2, Februar 2003, Seite 262-288(27), PDF
  2. K. A. Frickinger: Fossilien Atlas Fische, Mergus-Verlag, Melle, 1999, ISBN 3-88244-018-X

Weblinks

Commons: Petersfischartige – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien