Pitcairnia
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Pitcairnia | ||||||||||||
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Pitcairnia wendlandii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pitcairnia | ||||||||||||
L’Hérit. |
Pitcairnia ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Pitcairnioideae innerhalb der Familie Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Sie ist mit etwa 300 Arten, die zweitartenreichste Gattung der Familie.
Verbreitung
Das Areal der Gattung reicht vom südlichen Mexiko über die Karibischen Inseln bis zum nördlichen Argentinien und Peru. Eine Art aus dieser Gattung, Pitcairnea feliciana hat ihre ursprüngliche Heimat in Westafrika. Alle anderen Bromeliaceae sind rein neuweltlich beheimatet.
Heute findet man Arten in tropisch feuchten bis semiariden Gebieten. Es gibt terrestrisch und epiphytisch wachsende Arten, sogar wenige kletternde Arten kennt man. Einige Arten wachsen direkt an Felsen. Als Besonderheit gedeiht Pitcairnia flammea an amphibischen Standorten in Bergbächen (Rheophyt).
Beschreibung
Habitus
Die Pitcairnia-Arten wachsen meist als ausdauernde krautige Pflanzen. Die Sprossachsen können gestaucht sein, dann wachsen die Arten rosettenförmig, oder die Sprossachsen sind nicht gestaucht, dann sehen die Pflanzen Mais etwas ähnlich oder im Extremfall sind es kletternde Arten. Die größten Arten (Pitcairnia villetaensis) erreichen Wuchshöhen von 3 Metern, die klein bleibenden Arten (z. B. Pitcairnia tabuliformis, Pitcairnia andreana) erreichen nur Wuchshöhen von gut 15 Zentimetern. Einige Arten bilden Rhizome. Die meisten Arten sind immergrün. Alle Arten sind nicht winterhart.
Blätter
Die Laubblätter sind sehr vielgestaltig. Einige Arten besitzen in Blattstiel und Blattspreite gegliederte Blätter, das ist für Bromelien ungewöhnlich, sogar innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen ist das nicht sehr häufig. Der Blattrand kann je nach Art glatt oder stachelig sein.
Einige Arten sind heterophyll (d. h. sie bilden unterschiedliche Blätter). Sie werfen ihre grünen Laubblätter während der Trockenzeiten ab und bilden sie mit Beginn der Regenzeit neu. In der Trockenzeit haben sie nur derbe, trocken wirkende, bewehrte, kleine Blätter, es sind chlorophyllfreie Niederblätter. Diese Arten blühen in der Trockenzeit, also wenn sie keine Laubblätter haben.
Blütenstände und Blüten
Die oft dekorativen Blütenstände besitzen laubblattähnliche oder häutige Hochblätter oft in unterschiedlichen Rottönen. Die endständigen Blütenstände können traubig, ährig oder zusammengesetzt sein.
Sowohl die Einzelblüten als auch die Blütenstände sind nicht lange haltbar, deshalb werden Pitcairnia-Arten von Gärtnereien nicht angebaut. In privaten Sammlungen sind sie selten, aber die meisten botanischen Gärten haben einige Arten.
Die häufig sehr schönen Blüten können weiß oder gelb sein oder häufig haben sie unterschiedliche rote Farbtöne. Die zwittrigen, dreizähligen Blüten sind (meist leicht) zygomorph. Einige Arten werden von Vögeln bestäubt. Manche Arten haben zurückgerollte Kronblätter. Die Kronblätter besitzen oft an der Basis Schüppchen (Ligula). Es sind zwei Kreise mit je drei freien Staubblättern vorhanden. Die Fruchtknoten sind halbunterständig.
Nur wenige Pitcairnia-Arten blühen in der Nacht - Beispiele sind Pitcairnia stenophylla und Pitcairnia loki-schmidtiae. [1]
Die Blütenformel lautet: $ \downarrow \;K_{3}\;C_{3}\;A_{3+3}\;G_{\overline {(3)}}\; $
Früchte und Samen
Es werden dreiklappige Kapselfrüchte gebildet. Die Früchte enthalten viele flugfähige Samen, die kamm- oder haubenförmige Anhängsel haben. Samen sind nicht lange keimfähig. Die Samen keimen sehr leicht, man kann also leicht Jungpflanzen heranziehen.
Systematik
Die Gattung Pitcairnia wurde nach dem englischen Arzt und Botaniker William Pitcairn (1711–1791) benannt.
Heute gehören etwa 300 Arten in die Gattung Pitcairnia: (Stand 2006)
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Einige Arten, beispielsweise Pitcairnia corallina ⇒ Pepinia corallina und Pitcairnia occidentalis ⇒ Pepinia occidentalis, wurden in eine Gattung Pepinia (so dargestellt z. B. bei Luther 2004) ausgegliedert; neuere Untersuchungen (Ralf Horres 2003) bestätigen diese Trennung nicht und bevorzugen den alten Umfang der Pitcairnia.
Quellen
- Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International. (PDF-Datei; 314 kB)
Literatur
- Werner Rauh: Bromelien − Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3
Einzelnachweise
Weblinks
- Eintrag bei GRIN.
- Kurzbeschreibung der Gattung Pitcairnia mit Fotos. (deutsch)
- Uni-Tübingen: Steckbrief mit Verbreitungskarte.
- Pitcairnia feliciana. In: U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thiombiano, G. Zizka: West African plants – A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main 2008.