Quarantäneschaderreger


Als Quarantäneschaderreger oder Quarantäneschadorganismus werden Organismen eingestuft, die als Schädling betrachtet werden und deren Eindringen in neue Gebiete verhindert werden soll. In der Regel handelt es sich dabei um Organismen, die in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet große Schäden in der Land- oder Forstwirtschaft verursachen. Es wird befürchtet, dass die Schaderreger in neue Regionen verbracht werden, in denen sie bisher nicht auftraten, obwohl entsprechende Wirtspflanzen vorhanden wären.

Die EPPO ermittelt durch Risikoanalysen, welche Organismen als Quarantäneschaderreger in Europa und dem Mittelmeerraum bedeutsam sind. Die Europäischen Kommission erlässt Richtlinien, Entscheidungen oder Verordnungen, diese bilden die rechtliche Grundlage für notwendige behördliche Maßnahmen, um die weitere Verbreitung zu verhindern. Dabei übt die EPPO eine beratende Funktion aus.

Gegen Quarantäneschaderreger gibt es wenige direkte Bekämpfungsmöglichkeiten, weshalb alle Maßnahmen darauf abzielen, die Einwanderung und Ausbreitung zu verhindern. Bei der Ausbreitung spielt die Einschleppung durch den Menschen eine besondere Rolle. Deshalb werden in bestimmten Ländern oder Regionen (z. B. der Europäischen Union) Einfuhrkontrollen bei Importen durchgeführt. Das Auftreten von Quarantäneschaderregern ist der zuständigen Behörde zu melden. Bei Auftreten von Bakteriosen werden Auflagen wie Desinfektion von Maschinen und Geräten oder Anbauverbot bestimmter Wirtspflanzen erteilt.

Beispiele für Quarantäneschaderreger sind der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)[1], der Zitrusbockkäfer (Anoplophora chinensis)[2], die Kiefernholznematode (Bursaphelenchus xylophilus)[3], die Monilia-Krankheit bei Obst (Monilinia fructicola)[1] oder der Feuerbrand des Kernobsts (Erwinia amylovora).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Aktuelle Quarantäneschaderreger (Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft), früher unter http://www.smul.sachsen.de/de/wu/Landwirtschaft/lfl/inhalt/9679_9696.htm; Link zur Zeit nicht mehr aktiv)
  2. Informationsblatt des Julius Kühn-Instituts (PDF, 463 kB)
  3. Beispiel zur Problematik eines Quarantäneschaderregers anhand der Kiefernholznematode (Bursaphelenchus xylophilus)

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