Rautengrube
Die Rautengrube (lat. Fossa rhomboidea) ist der rautenförmige Boden des 4. Ventrikels im Bereich des Hirnstammes. Sie wird von den Kleinhirnstielen (Pedunculi cerebellares), dem Pons und der Medulla oblongata begrenzt.
Im Bereich der Rautengrube liegen im Stammhirn wichtige Kerngebiete für die Kreislaufregulation und die Hirnnerven, sowie auf- und absteigenden Leitungsbahnen.
Strukturen der Rautengrube
Folgende Strukturen lassen sich in der Rautengrube bei Ansicht von oben (dorsal) erkennen:
- Mittelrinne (Sulcus medianus)
- Fazialishügel (Colliculus facialis): gebildet vom inneren Knie des Nervus facialis und dem Nucleus nervi abducentis
- Markstreifen (Striae medullares): gehören zur Hörbahn
- Area acustica: Nuclei cochleares des Nervus vestibulocochlearis
- Hypoglossusdreieck (Trigonum nervi hypoglossi): Nucleus nervi hypoglossi, das Kerngebiet des Nervus hypoglossus
- Vagusdreieck (Trigonum nervi vagi, Ala cinerea): sensibles Kerngebiet des Nervus vagus und Nervus glossopharyngeus
- Area postrema: gehört zu den sog. zirkumventrikulären Organen, unter anderem das „Brechzentrum“ im Hirnstamm
Am hinteren Ende der Rautengrube erhebt sich der Riegel (Obex). Diese Struktur wird, zusammen mit Teilen des Hirnstamms, bei der Schlachtung von Rindern zur Untersuchung auf BSE entnommen.