Rettiche
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Rettiche | ||||||||||||
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Weißer Bier-Rettich der Sorte 'Summer Cross' | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Raphanus | ||||||||||||
L. |
Die Rettiche (Raphanus von lateinisch radix für Wurzel) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Es gibt etwa drei Arten, die überwiegend im Mittelmeerraum beheimatet sind.
Beschreibung
Rettich-Arten sind einjährige bis zweijährige krautige Pflanzen. Die Wurzeln sind dünn bis fleischig und es wird je nach Art und Kulturform eine Rübe ausgebildet, die in Größe, Form und Farbe bei den Sorten sehr unterschiedlich sein kann. Die oberirdischen Pflanzenteile sind selten kahl, meist flaumig oder borstig mit einfachen Trichomen behaart. Die aufrechten Stängel können verzweigt sein. Die wechselständig grundständig und am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind lang bis sehr kurz gestielt. Die Blattspreiten sind leierförmig-gelappt bis fiederteilig. Der Blattrand ist gelappt bis gezähnt.
Die Blütenstandsachse des anfangs schirmtraubigen Blütenstandes verlängert sich bis zur Fruchtreife meist stark und wird bald traubig. Ein Blütenstand enthält mehrere Blüten. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier aufrechten, freien Kelchblätter sind schmal länglich, selten linealisch und das seitliche Paar besitzt undeutlich ausgebildete Säcke an ihrer Basis. Die vier freien, genagelten Kronblätter sind breit verkehrt-eiförmig bis selten fast kreisförmig sowie stumpf oder gerundet und länger als die Kelchblätter. Die Farben der Kronblätter sind weiß bis creme-weiß, gelblich oder rosafarben bis rötlich-violetten meist mit dunkleren Nerven. Es sind sechs Staubblätter vorhanden mit länglichen bis länglichen-linealischen Staubbeuteln. Es sind vier Nektardrüsen vorhanden.
Die meist zylindrischen, spindelförmigen, lanzettlichen oder eiförmigen, selten linealischen, länglichen oder ellipsoiden Schoten oder Schötchen besitzen zwei Segmente und öffnen sich bei Reife nicht.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 9.
Vorkommen
Die ursprüngliche Verbreitung reicht bei überwiegendem Vorkommen im Mittelmeerraum vom nördlichen Afrika über Europa und Vorderasien bis nach Pakistan. Der Ackerrettich und der Gartenrettich werden beinahe weltweit kultiviert und kommen teilweise als Neophyten sowie invasive Pflanzen vor.[1]
Inhaltsstoffe
Ein normaler Rettich deckt den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C, er liefert etwas Eiweiß, Carotin, einige B-Vitamine, reichlich Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium, Phosphor, Eisen und Enzyme, vor allem aber ein schwefelhaltiges Öl, das Raphanol, sowie mehrere Senfölglykoside und Bitterstoffe, die eine antibiotische Wirkung haben, gallentreibend sind und in den Atemwegen Schleim lösen. Allerdings empfinden manche Menschen den Geruch von Rettich als unangenehm. Außerdem kann Rettich Mundgeruch verursachen.
Die rote Variante enthält außerdem einen Farbstoff aus der Gruppe der Anthocyane, der als Lebensmittelfarbe zugelassen ist.
Systematik
Die Gattung Raphanus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Band 2, Seite 669 aufgestellt. Als Lectotypus wurde 1913 Raphanus sativus L. durch N.L. Britton & A. Brown in Ill. Fl. N.U.S., ed. 2, Band 2, Seite 194 festgelegt. [2] Synonyme für Raphanus L. ist Quidproquo Greuter & Burdet und Raphanistrum Mill.. Die Gattung Raphanus gehört zur Tribus Brassiceae in der Familie Brassicaceae. [3]
Es gibt etwa drei [3][1] Raphanus-Arten:
- Raphanus confusus (Greuter & Burdet) Al-Shehbaz & Warwick
- Acker-Rettich, Hederich (Raphanus raphanistrum L.):
- Strand-Rettich (Raphanus raphanistrum subsp. landra (Moretti ex DC.) Bonnier & Layens, (Syn.: Raphanus landra Moretti ex DC., Raphanus maritimus Sm., Raphanus raphanistrum subsp. maritimus (Sm.) Thell.))
- Raphanus raphanistrum L. subsp. raphanistrum (Raphanus raphanistrum L. subsp. segetum Clavaud, (Syn. Raphanus microcarpus Lange, Raphanus raphanistrum subsp. microcarpus (Lange) Thell.))
- Schnabel-Rettich Raphanus raphanistrum L. subsp. rostratus (DC.) Thell. (Raphanus rostratus DC.)
- Garten-Rettich (Raphanus sativus L. ):
- Rattenschwanz-Rettich (Raphanus sativus var. mougri H.W.J.Helm, Syn.: Raphanus caudatus L.f., Raphanus sativus var. caudatus (L.f.) H.Vilm., auch R. sativus „Rat-Tailed Radish“-Gruppe genannt)
- Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis Pers., Syn.: Raphanus sativus var. oleiferus Stokes)
- Radies/Radieschen (Raphanus sativus L. var. sativus, Syn.: Raphanus sativus var. niger J.Kern., Raphanus sativus var. raphanistroides (Makino) Makino, auch R. sativus „Small or Oriental Radish“-Gruppe genannt, Schwarzer Winter-Rettich, Daikon keine eigene Varietät mehr Syn.: Raphanus sativus var. macropodus Makino und Weißer Bier-Rettich keine eigene Varietät mehr Syn.: Raphanus sativus var. albus)
Quellen
- Ihsan A. Al-Shehbaz, John F. Gaskin: Brassicaceae in der Flora of North America, Volume 7, 2010, S. 438: Raphanus - Online. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
- Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz & Vladimir Dorofeev: Brassicaceae in der Flora of China, Volume 8, 2001, S. 25: Raphanus - Online. (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Warwick S.I., Francis A. and Gugel R.K. (2009): Guide to Wild Germplasm of Brassica and Allied Crops (tribe Brassiceae, Brassicaceae). 3rd Edition. Hrsg.: Multinational Brassica Genome Project. Ontario 2009 (Kapitel Taxonomic Checklist and Life History, Ecological, and Geographical Data PDF-Datei 427kB Online – Raphanus).
- ↑ Eintrag bei Tropicos.
- ↑ 3,0 3,1 Eintrag bei GRIN.
Weiterführende Literatur
- K. Wein: Die Geschichte des Rettichs und des Radieschens. In: Die Kulturpflanze. 12/1964, Akademie-Verlag, Berlin 1964, S. 33-74.
- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Bd. IV/1, Parey, Berlin/Hamburg 1986, ISBN 3-489-80021-4.