Riesenhörnchen
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Riesenhörnchen | ||||||||||
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Königsriesenhörnchen (Ratufa indica) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Unterfamilie | ||||||||||
Ratufinae | ||||||||||
Moore, 1959 | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||
Ratufa | ||||||||||
Gray, 1867 |
Die Riesenhörnchen (Ratufa) sind eine Gattung südasiatischer Hörnchen. Ihre Kopf-Rumpf-Länge beträgt 25 bis 45 Zentimeter, damit übertreffen die größten Vertreter einen Marder. Das Gewicht kann bis zwei Kilogramm, ausnahmsweise auch drei Kilogramm betragen. Damit sind Riesenhörnchen zwar außergewöhnlich große Vertreter der Familie, doch gibt es unter den Gleithörnchen noch größere Hörnchen.
Unterschieden werden vier Arten:
- Sri-Lanka-Riesenhörnchen (Ratufa macroura), südliches Indien, Sri Lanka
- Königsriesenhörnchen (Ratufa indica), Indien
- Schwarzes Riesenhörnchen (Ratufa bicolor), südostasiatisches Festland sowie Hainan, Sumatra, Java und Bali
- Blasses Riesenhörnchen (Ratufa affinis), Malaiische Halbinsel, Sumatra, Borneo
Merkmale
Die Arten haben ein farbenprächtiges Fell. Das Schwarze Riesenhörnchen ist oberseits schwarz und unterseits gelb gefärbt. Das Königsriesenhörnchen hat eine dunkelrote Oberfläche, schwarze Flecken auf Rücken, Schultern und Beinen, und eine weißlichgelbe Unterseite. Die Füße sind sehr kräftig und enden in scharfen Krallen.
Lebensweise
Riesenhörnchen bewohnen die Wipfelregion des tropischen Regenwaldes. Hier sind sie sehr lebhaft und springen mit bis zu sechs Meter langen Sätzen durch das Geäst. Zum Ruhen kommen sie in Baumhöhlen unter, und nur zur Fortpflanzungszeit bauen sie ein Nest aus Pflanzenteilen in den Ästen. Diese Nester können gewaltige Ausmaße annehmen und einen Durchmesser von fast zwei Metern haben.
Die Nahrung besteht wie bei anderen Hörnchen auch aus Nüssen, Früchten und Rinde, gelegentlich auch aus Vogeleiern. Im Gegensatz zu den meisten Hörnchen können Riesenhörnchen nicht auf den Hinterbeinen sitzen und dabei das Gleichgewicht halten.
Als Einzelgänger kommen Riesenhörnchen nur zur Paarungszeit zusammen und gehen gleich wieder auseinander. Nach einer Tragzeit von dreißig Tagen kommen ein bis fünf Junge zur Welt, die erst mit zwei Jahren geschlechtsreif werden. In Gefangenschaft wurde ein Königsriesenhörnchen zwanzig Jahre alt, was für ein Nagetier ein außergewöhnlich hohes Alter ist.
Bedrohung und Schutz
Die IUCN stuft alle vier Arten als „gefährdet“ (near threatened) ein. Das Sri-Lanka-Riesenhörnchen hatte einst auch eine größere Verbreitung im Süden Indiens, ist dort aber bis auf wenige hundert Exemplare ausgestorben, so dass es fast nur noch auf Sri Lanka vorkommt. Von vier Unterarten des Königsriesenhörnchens ist eine bereits ausgestorben, das Dangs-Riesenhörnchen (Ratufa indica dealbata), das in Gujarat lebte und seit den 1940er-Jahren nicht mehr gesehen wurde.
Taxonomie
Traditionell wurden die Riesenhörnchen systematisch in die Nähe der Schönhörnchen gestellt. Erst in den letzten Jahren ergaben kladistische Analysen, dass Riesenhörnchen unter den heute lebenden Hörnchen überhaupt keine näheren Verwandten haben. Sie sind offenbar die Schwestergruppe aller anderen Hörnchen und werden deshalb in einer eigenen Unterfamilie, Ratufinae, geführt.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0801857899.
- Michael D. Carleton, Guy G. Musser: Order Rodentia. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4, S. 745–1600.
Weblinks
- Suche nach „Ratufa“ in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN.