Rosuvastatin


Strukturformel
Strukturformel von Rosuvastatin
Allgemeines
Freiname Rosuvastatin
Andere Namen

IUPAC: (3R,5S,6E)-7-[4-(4-Fluorphenyl) -2-(methyl-methylsulfonylamino) -6-propan-2-ylpyrimidin-5-yl] -3,5-dihydroxyhept-6-ensäure

Summenformel C22H28FN3O6S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 287714-41-4
  • 147098-20-2 (Calcium-Salz)
PubChem 6439133
DrugBank DB01098
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Arzneistoffangaben
ATC-Code

C10AA07

Wirkstoffklasse

Statine

Wirkmechanismus

HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor

Eigenschaften
Molare Masse 481,54 g·mol−1
Schmelzpunkt

≥ 155 °C (Calcium-Salz)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Rosuvastatin (Handelsname Crestor® ; Ersthersteller AstraZeneca) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Statine, der in der Behandlung von Fettstoffwechselstörungen als Cholesterinsenker eingesetzt wird.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete (Indikationen)

Rosuvastatin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Statine und wird zur Behandlung der primären Hypercholesterinämie oder gemischten Dyslipidämie zusätzlich zu einer Diät eingesetzt, wenn diese und andere therapeutische Maßnahmen, wie zusätzliche Bewegung, nicht den gewünschten therapeutischen Erfolg bringen.

Wirkungsmechanismus

Rosuvastatin ist ein Hemmer der HMG-CoA-Reduktase. Dieses Enzym wirkt als Katalysator bei der Reduktion des 3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym A (HMG-CoA) zu Mevalonat, welche einen begrenzenden Schritt in der Cholesterinsynthese in der Leber darstellt.


Handelsnamen und Darreichungsformen

Wichtiger Hinweis: Handelsnamen und Darreichungsformen von Arzneistoffen unterliegen keiner Standardisierung. Sie können sich daher in einzelnen Ländern unterscheiden.

Rosuvastatin ist in Österreich (seit März 2003) und der Schweiz in den Stärken 10, 20 und 40 mg im Handel erhältlich, in Deutschland wird es seit 15. Januar 2009 vertrieben.

Pharmakologische Eigenschaften

Sonstige Informationen

Studien

Studien zur Sicherheit

Studien zur Sicherheit liegen für etwa 6500 Patientenjahre vor. Das Profil der Nebenwirkungen entspricht dem der anderen Statine. Allerdings wurde schon in der doppelten als der zugelassenen Höchstdosis von 40 mg über Rhabdomyolysen und Nierenversagen berichtet.[3]


ASTEROID-Studie---

Hier wurde der Nutzen von einer intensivierten Rosuvastatin Therapie in einer Dosierung von 40mg hinsichtlich Atherosklerose untersucht. Durch IVU (intravaskuläre Sonpgraphie) konnte man nachweisen, dass Rosuvastatin eine Regression der koronaren Plaques von bis zu 9 % hervorrufen konnte. Allerdings trat dieser Nutzen erst unter einem LDL-Wert von 70mg/dl auf. Dies zeigt, eine intensivierte Statin-Therapie bei KHK Patienten sinnvoll sein kann.

AURORA-Studie

(A study evaluating the Use of Rosuvastatin in patients requiring Ongoing Renal dialysis: an Assessment of survival and cardiovascular events) eine randomisierte, doppelblinde Langzeitstudie zur Beurteilung des Effekts einer Gabe von 10 mg Rosuvastatin bezüglich Mortalität und schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse an 2775 Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und chronischer Hämodialyse (Beginn 2003, als Teil des GALAXY-Programms)[4]

COMET-Studie

Der Nutzen von Rosuvastatin wurde in einer prospektiven Studie beim metabolischen Syndrom untersucht. Es handelt sich um die COMET-Studie (A COmparative study with rosuvastatin in subjects with METabolic Syndrome). Verglichen wurden 10 mg Rosuvastatin mit 10 und 20 mg Atorvastatin auf die Reduktion von LDL-Cholesterin. Nach den Ergebnissen wurde das LDL-Cholesterin mit 10 mg Rosuvastatin um knapp 43 % gesenkt, mit 10 mg Atorvastatin um fast 37 %. Der Vergleich der 20-Milligramm-Dosierungen beider Statine ergab knapp 49 % und 42,5 % zugunsten von Rosuvastatin. Auch beim „Erreichen des europäischen LDL-Zielwertes von unter 100 mg/dl“ und beim Parameter „prozentuale HDL-Steigerung“ ergab sich eine Differenz zugunsten von Rosuvastatin.[5]

CORONA-Studie

Im Jahr 2007 erschienen die Ergebnisse der CORONA-Studie, in der über 5000 Patienten mit Herzinsuffizienz ein Jahr lang mit entweder täglich 10 mg Rosuvastatin oder Placebo behandelt wurden. Beim primären Endpunkt (kardiovaskulärer Tod, nicht-tödlicher Myokardinfarkt, Schlaganfall) ergab sich hier in der Wirkung kein signifikanter Unterschied zwischen Rosuvastatin und der Placebogabe.[6]

JUPITER-Studie

Eine am 9. November 2008 im NEJM publizierte Studie ging der Frage nach, ob Personen mit erhöhten Werten des C-reaktiven Proteins (CRP-Wert), jedoch normalen Cholesterinwerten, ebenfalls von einer Statintherapie profitieren könnten. Erhöhte Werte der CRP-Konzentration im Blut geben Aufschluss über den Grad einer Entzündung und sind ein prädiktiver Parameter für das kardiovaskuläre Risiko. Wie die Resultate der Studie zeigen, konnten sowohl die LDL-Werte als auch die CRP-Werte unter Rosuvastatin gesenkt werden.[7]

Es fehlen allerdings im Gegensatz zu Simvastatin, Pravastatin, Fluvastatin und Atorvastatin Langzeitstudien, die über eine reine Senkung des LDL-Cholesterins als Surrogatparameter einen positiven Nutzen in Bezug auf Erkrankungen oder Todesfälle belegen würden.[8]

GISSI-HF-Studie

Die 2008 veröffentlichte GISSI-HF-Studie untersuchte ähnlich wie CORONA 4574 herzinsuffiziente Patienten im Vergleich zwischen 10 mg Rosuvastatin und Placebo. Hier betrug der Beobachtungszeitraum im Median 3,9 Jahre. Auch hier konnte beim kombinierten Endpunkt von Gesamtsterblichkeit und Hospitalisierung aus kardiovaskulären Gründen kein Unterschied zwischen Rosuvastatin und Placebo festgestellt werden. Die Gesamtsterblichkeit betrug unter Rosuvastatin 29 %, unter Placebo 28 %; der Anteil der Patienten mit Rehospitalisierung oder Tod aus kardiovaskulärer Ursache betrug unter Rosuvastatin 57 % und unter Placebo 56 %.[9]

Einzelnachweise

  1. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 1428, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Pharmainformation - unabhängige Information für Ärzte.
  4. Bengt Fellström et al.:Effect of rosuvastatin on outcomes in chronic haemodialysis patients – design and rationale of the AURORA study Curr Control Trials Cardiovasc Med. 2005 May 23;6(1): S. 9; PMID 15910680; PMC 1175096 (freier Volltext, PDF).
  5. Anton F.H. Stalenhoef et al.:A COmparative study with rosuvastatin in subjects with METabolic Syndrome: results of the COMETS study Eur Heart J. 2005 Dec;26(24): S. 2664–2672 Volltext (HTML) Volltext (PDF), PMID 16143705.
  6. J. Kjekshus et al., New England Journal of Medicine, 29. November 2007; 357(22), S. 2248–2261.
  7. Paul M Ridker et al.:Rosuvastatin to Prevent Vascular Events in Men and Women with Elevated C-Reactive Protein NEJM November 9, 2008; doi:10.1056/NEJMoa0807646; Volltext (HTML) Volltext (PDF), PMID 18997196.
  8. EMEA Zusammenfassung von Crestor (PDF).
  9. GISSI-HF Investigators, Lancet 4. Oktober 2008; 372(9645): S. 1231–1239.

Weblinks

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