Rüben
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Rüben | ||||||||||||
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Zuckerrübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris, Altissima-Gruppe) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Beta | ||||||||||||
L. |
Die Rüben (Beta) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Aus der Art Rübe (Beta vulgaris) sind viele unterschiedliche Kulturpflanzen hervorgegangen. Allerdings gehören nicht alle als „Rübe“ bezeichneten Pflanzen zur Gattung Beta, so sind die Speiserübe und die Steckrübe zur Gattung Brassica zu rechnen und nicht besonders nahe mit den echten Rüben verwandt.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Rüben-Arten (Beta) sind ein-, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Die Wurzeln sind oft stark verdickte, fleischige Rüben, sie können aber auch dünn, holzig und verzweigt sein. Die in der Regel gerippten und gestreiften Stängel wachsen niederliegend, aufsteigend oder aufrecht. Die wechselständig an den Stängeln angeordneten Laubblätter sind lang gestielt bis sitzend, die Blattstiele sind gelegentlich verdickt. Die einfachen Blattspreiten sind flach und ganzrandig, meist kahl oder spärlich zerstreut behaart.
Blütenstand und Blüte
Die Blüten sitzen in verlängerten ährigen Blütenständen einzeln oder in Knäueln von zwei bis drei (selten mehr) Blüten in der Achsel der Tragblätter. Die Tragblätter können groß und blattartig (beispielsweise bei Beta macrorhiza) oder sehr klein sein. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die Blütenhülle besteht aus fünf am Grund verwachsenen Blütenhüllblättern (Tepalen). Die Zipfel der Tepalen sind entweder grün mit dicker Mittelrippe und oben kapuzenförmig zusammengezogen (Sektion Beta) oder sie sind blütenblattartig weißlich, gelblich oder rötlich gefärbt (bei Sektion Corollinae). Es ist ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden, die ringförmig um den Fruchtknoten stehen und unten zu einer drüsigen Scheibe (Diskus) verwachsen sind. Die Staubbeutel sind oval. Kennzeichnend für diese Gattung ist ein halbunterständiger Fruchtknoten. Er trägt oben zwei bis drei (selten bis zu fünf) Narben mit einer papillösen Oberfläche.
Frucht und Samen
Zur Fruchtzeit verhärtet die untere Hälfte der Blütenhülle oder wird fleischig. Häufig verwächst sie auch mit den benachbarten Blüten im Knäuel. Die Frucht bleibt von der Blütenhülle umschlossen und liegt eingebettet in der Blütenbasis. Der horizontale Same ist abgeflacht kugelig. Seine lederige Samenschale hat eine glatte oder glänzende Oberfläche. Der ringförmige Embryo umgibt das reichlich vorhandene Nährgewebe.
Chromosomenzahl
Die Chromosomengrundzahl beträgt x=9.
Verbreitung
Rüben-Arten sind in Nordafrika, Europa und Vorderasien bis nach Indien heimisch. Die Kultur- und Wildformen von Beta vulgaris wurden aber auch in andere Erdteile verbreitet.
Systematik
Die Gattung Beta wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, 1 auf Seite 222 aufgestellt[1]. Die Typusart ist Beta vulgaris L..
Die Gattung Beta gehört in die Unterfamilie Betoideae innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Früher wurde sie zu den Gänsefußgewächsen (Chenopodiaceae) gestellt, diese sind inzwischen in den Fuchsschwanzgewächsen enthalten.
Die Gattung Beta wird nach phylogenetischen Untersuchungen von Kadereit et al. (2006) in zwei Sektionen gegliedert und enthält etwa sieben Arten:
- Beta Sektion Beta: Diese Arten besitzen grüne Tepalen mit Rückenrippe und kapuzenförmiger Spitze. Die Zipfel der Tepalen sind teilweise der Frucht angedrückt und meist länger als die Frucht. Alle wilden Pflanzen wachsen an Küsten oder an salzigen Stellen. Die Einteilung dieser Gruppe ist häufig geändert worden, so wurde sie in ein bis sieben Arten mit fünf bis 35 Unterarten und Varietäten untergliedert. Bei phylogenetischen Untersuchungen ließen sich nur zwei Arten unterscheiden:
- Beta macrocarpa Guss.: Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Küsten des Mittelmeers von der südlichen Iberischen Halbinsel und des nordwestlichen Afrikas über Italien, Griechenland und die Ägäis bis nach Israel.
- Rübe (Beta vulgaris) L. s. l. (inklusive Beta adanensis Pamukc.): Sie ist von den Atlantikküsten Westeuropas über das Mittelmeergebiet bis nach Indien verbreitet.
- Hierzu zählen die Wilde Rübe und die Kulturformen Mangold, Zuckerrübe, Futterrübe und Rote Bete.
- Beta Sektion Corollinae (inklusive Beta Sektion Nanae Ulbr.): Bei diesen Arten sind die Tepalen blumenblattartig, und weißlich, gelblich, rötlich oder grünlich gefärbt. Diese Arten kommen im östlichen Mittelmeergebiet und Südwestasien vor.
- Beta lomatogona Fisch. & C.A.Meyer: Diese ausdauernde Art kommt von der Türkei über Transkaukasien bis in den nordwestlichen Iran vor. Sie wächst an Felshängen und im Kulturland
- Beta macrorhiza: Stev.: Sie ist eine ausdauernde Pflanze. Sie ist von der zentralen Türkei bis in den nordwestlichen Iran verbreitet und wächst an Felshängen und an Feldrändern.
- Beta corolliflora Zosimovic ex Buttler: Die ausdauernde Pflanze ist von der östlichen Türkei bis in den nordwestlichen Iran verbreitet. Sie wächst an Felshängen und Feldrändern.
- Beta trigyna Waldst. & Kit.: Die ausdauernde Pflanze ist vom Balkan über die Ukraine, die Türkei und den Kaukasus bis zum Iran verbreitet. Eingebürgert kommt sie auch auf den Britischen Inseln und in Frankreich vor[2].
- Beta nana Boiss. & Heldr.: Diese ausdauernde Pflanze ist im Bergland von Griechenland endemisch.
Die früher ebenfalls zu Beta gestellten Arten Beta patellaris, Beta procumbens und Beta webbiana gehören nach phylogenetischen Untersuchungen nicht hierher und werden jetzt als eigene Gattung Patellifolia abgetrennt, siehe im Artikel Betoideae.
Nutzung
Die Rübe (Beta vulgaris L. subsp. vulgaris) ist wirtschaftlich bedeutend als Gemüsepflanze (Mangold, Rote Bete), als Zucker liefernde Pflanze (Zuckerrübe), und als Futterpflanze (Futterrübe). Außerdem findet diese Art als Heilpflanze, Zierpflanze, Farbstoffe liefernde Pflanze und als nachwachsender Rohstoff Verwendung.
Literatur
- I. C. Hedge: Beta. In: Karl Heinz Rechinger et al. (Hrsg.): Flora Iranica, Band 172 - Chenopodiaceae. Graz, Akad. Druck, 1997, S. 20-24. (Abschnitt Beschreibung, Systematik)
- Leila M. Shultz: Beta, S. 258 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 4: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1., Oxford University Press, New York u. a. 2003, ISBN 0-19-517389-9. (Abschnitt Beschreibung, Chromosomenzahl)
- Gelin Zhu, Sergei L. Mosyakin & Steven E. Clemants: Chenopodiaceae: Beta, S. 353 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae., Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003, ISBN 1-930723-27-X. (Abschnitt Beschreibung)
- G. Kadereit, S. Hohmann & J. W. Kadereit: A synopsis of Chenopodiaceae subfam. Betoideae and notes on the taxonomy of Beta, In: Willdenowia, Volume 36, 2006, Seiten 9-19. pdf-Datei (Abschnitt Systematik)