Rücken
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Der Rücken (lateinisch dorsum, althochdeutsch hrukki, altindisch krúñcati ’gekrümmt’) ist die hintere Seite des Rumpfes der Tiere und des Menschen, die sich vom unteren Rand des Nackens bis zur Gegend der Lende bzw. zur Spitze des Steißbeins erstreckt.
Der Rücken wird von der Wirbelsäule, den hinteren Abschnitten der Rippen und den über und neben diesen gelegenen Weichteilen gebildet; umgangssprachlich werden oft auch die beiden aufliegenden Schulterblätter des Schultergürtels dazugezählt. In der Mittellinie des Rückens verläuft eine deutliche Furche, in der das Rückgrat mit den Dornfortsätzen sichtbar wird, beiderseits begrenzt von einem muskulären Wulst. Diese langen Streckmuskeln des Rückens sind Teil der ortsständigen Rückenmuskulatur, welche in fünf Untersysteme von Muskelgruppen verschiedener Richtungen gegliedert ist, die im Zusammenspiel dem Aufrichten, Aufrechthalten, Strecken, Seitwärtsbeugen und Drehen der Wirbelsäule dienen (und gemeinsam auch als Musculus erector spinae bezeichnet werden). Darüber hinaus zählen zur Rückenmuskulatur weitere Muskeln, die insbesondere beim Heben und Senken der Rippen sowie bei den Bewegungen von Oberarm, Schulter und Kopf mitwirken.
Weit verbreitete Deformationen des Rückens sind Verbiegungen und Schieflagen, die oft mit Verspannungen von Schultern oder Nacken einhergehen. Oft sind sie eine Folge einseitiger Körperhaltung, insbesondere bei langem Sitzen oder Bildschirmarbeit, oder auch bei ungünstigen Schlafpositionen. Doch auch der Rundrücken und der früher häufige Buckel kommen noch vor.
Etwa jeder Dritte leidet unter häufigen Rückenschmerzen, rund 70 % der Mitteleuropäer immerhin einmal im Jahr. Daher ist dem Rücken und so dem richtigen Bücken Aufmerksamkeit zu schenken. Die Physiotherapie empfiehlt, schwere Lasten nicht in nach vorne gebeugter Haltung hochzuheben, sondern mit fast aufrechtem Oberkörper aus den Knien. Unnötiges Bücken beim Reinigen von Fußböden lässt sich mit dem Wischmopp vermeiden.
Fehler werden auch manchmal in der Gymnastik gemacht. Beispielsweise soll die Übung, mit den Händen bei gestreckten Beinen den Boden zu berühren, nicht wippend, sondern langsam erfolgen. Gelingt sie nicht gut, kann man es mit kurzen Pausen wiederholen – jedes Mal etwas tiefer.
Alternativen dazu sind zum Beispiel das Bücken auf einem Gymnastikball oder der Wechsel zwischen „Katzenbuckel“ und „Pferderücken“. Um die jeweils geeignete Rückengymnastik zu erlernen, bieten viele Orthopädie-Abteilungen von Krankenhäusern verschiedene Gruppenkurse zu etwa 10 Stunden an, deren Kosten meist von der Krankenkasse übernommen werden.
Siehe auch
- Rückengymnastik, Rückenschule
- Bandscheibenvorfall
- Michaelis-Raute
Literatur
- K. Pfeifer, Rückengesundheit 2007. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-7691-0525-4. (Grundlagen und Module zur Planung von Kursen).