Schleimrüblinge


Schleimrüblinge

Buchen-Schleimrübling (Oudemansiella mucida)

Systematik
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Physalacriaceae
Gattung: Schleimrüblinge
Wissenschaftlicher Name
Oudemansiella
Speg.

Die Schleimrüblinge (Oudemansiella) sind eine hauptsächlich in den Tropen verbrietete Pilzgattung aus der Familie der Rindenschwämme.[1] Die Typusart ist Oudemansiella platensis.[2]

Die Gattung ist nach dem niederländischen Arzt, Botaniker und Mykologen Cornelis Antoon Jan Abraham Oudemans (1825-1906) benannt, in Dörfelts „Wörterbuch der Mycologie“ wird die französische Namensform Corneille Antoine Jean Abraham Oudemans erwähnt.[3]

Merkmale

Buchen-Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida) an einem Buchenstamm

Die Schleimrüblinge bilden mittelgroße, meist büschelig wachsende Fruchtkörper mit Lamellen an den Hutunterseiten. Die runden Sporen sind groß – sie messen beim Buchen-Schleimrübling beispielsweise 14–20 x 14,5–19 Mikrometer.

Ökologie

Die Arten der Gattung sind Holzbewohner und verursachen im Substrat eine Weißfäule. Sie fruktifizieren sogar teilweise im Geäst toter, aber noch stehender Bäume.

Arten

Weltweit kommen im engeren Sinn etwa 15 Arten vor[4], von denen in Europa nur der Buchen-Schleimrübling (Oudemansiella mucida) heimisch ist[5].

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Buchen- oder Beringter Schleimrübling Oudemansiella mucida (Schrader 1794 : Fries 1821) Höhnel 1910

Eine in den Tropen verbreitete, häufige Art ist Oudemansiella canarii.

Systematik

Die Schleimrüblinge würden früher zu den Schwindlingsverwandten oder Ritterlingsverwandten gezählt. Neue phylogenetische Erkenntnisse belegen jedoch eine Zugehörigkeit zu den Baumschwämmen (Physalacriaceae).[1]. Manche Autoren schließen in Gattung Oudemansiella die Wurzelrüblinge (Xerula) und Megacollybia mit ein.

Quellen

Literatur

  • Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. In: Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. Auflage. Volume 2. Schwarzwälder Pilzlehrschau, 2007, ISSN 0932-920X (301 Seiten; Verzeichnis der Farbabbildungen fast aller europäischen Großpilze (> 5 mm) inkl. CD mit über 600 Gattungsbeschreibungen).
  • Josef Breitenbach, Fred Kränzlin: Pilze der Schweiz. Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil. Band 3. Mykologia, Luzern (CH) 1991, ISBN 3-85604-030-7 (362 Seiten; 450 Arten mit Beschreibungen, Standorts- und Fundangaben, Mikrozeichnungen und Farbbildern).
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 978-3-937872-16-2 (701 Seiten).
  • Frieder Gröger: Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa. Teil I. In: Regensburger Mykologische Schriften 13. Regensburgische Botanische Gesellschaft, 2006, ISSN 0944-2820 (Hauptschlüssel; Gattungsschlüssel; Artenschlüssel für Röhrlinge und Verwandte, Wachsblättler, hellblättrige Seitlinge, Hellblättler und Rötlinge).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Andrew W. Wilson, Dennis E. Desjardin: Phylogenetic relationships in the gymnopoid and marasmioid fungi (Basidiomycetes, euagarics clade. In: Mycologia. Band 97, Nr. 3. The Mycological Society of America, 2005, S. 667–679, doi:10.3852/mycologia.97.3.667 (PDF; 206 KB).
  2. Carlos Luis Spegazzini: Fungi argentini additis nonnullis brasiliensibus montevideensibusque. Pugillus quartus. In: Anales de la Sociedad científica argentina. Band 12, Nr. 1, 1881, S. 13–30.
  3. Heinrich Dörfelt: Wörterbuch der Mycologie. Hrsg.: Gottfried Jetschke. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 978-3-8274-0920-1 (384 Seiten).
  4. Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter, J.A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10. Auflage. CABI Europe, Wallingford, Oxfordshire (UK) 2008, ISBN 978-0-85199-826-8 (784 Seiten).
  5. Harald Zühlsdorf: Die Gattung Oudemansiella. In: Fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 26. Januar 2010, abgerufen am 30. August 2012 (inklusive Update Nr. 79).