Schnurrvögel



Schnurrvögel

Weißbandpipra (Manacus candei), junges Männchen

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Schreivögel (Tyranni)
Familie: Schnurrvögel
Wissenschaftlicher Name
Pipridae
Rafinesque, 1815

Die Schnurrvögel (Pipridae), auch Manakins oder Pipras genannt, sind eine artenreiche Familie in der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes).

Verbreitung

Schnurrvögel bewohnen die tropischen Wälder in Mittel- und Südamerika.

Merkmale

Die kleinen farbenreichen Vögel erreichen eine Körperlänge zwischen 8 und 19 Zentimetern; etwa in der Größenordnung der Meisen. Sie verfügen meist über kurze Schwanzfedern, kurze Flügel, und, im Verhältnis zum Körper, über zierliche Beine. Lange Schwanzfedern sind jedoch vor allem bei den Männchen einiger Arten zu sehen. Bei dem relativ breiten, nach vorne spitz auslaufenden Schnabel liegt der Oberschnabel etwas über dem Unterschnabel. Die Gefiederfarbe innerhalb einer Art macht die Geschlechter bei vielen Arten unterscheidbar. Männchen besitzen eine dunkle, fast schwarze oder grünlichbraune Grundfärbung mit großen Flecken grell kontrastierender Primärfarben auf dem Kopf, am Bauch oder auf der Rückenpartie. Die Weibchen sind meist unscheinbar olivgrün gefärbt.

Ernährung

Schnurrvögel ernähren sich überwiegend von Insekten, die sie oft ähnlich wie die Tangaren dadurch finden, dass sie den Zügen der Wanderameisen folgen und die flüchtenden und aufgeschreckten Insekten vertilgen. Bei ihrer Suche nach Insekten meiden sie offenes Gelände oder schutzlose Stellen und hüpfen meist von Ast zu Ast. Selten fliegen sie bei der Nahrungssuche. Auch Früchte stehen auf dem Speiseplan.

Fortpflanzung

Bei den Schnurrvögeln gibt es keine feste Partnerschaft. Ein Weibchen kann von mehreren Männchen begattet werden. Das Nest mit ein bis zwei Eiern, das aus Pflanzenfasern und Tierhaaren besteht, wird häufig hoch auf den Bäumen erbaut und befindet sich meist in einer Astgabelung. Es ist die Aufgabe des Weibchens das Nest zu bauen, die Eier auszubrüten und die Jungen aufzuziehen.

Gattungen und Arten (Auswahl)

Prachtpipra (Chiroxiphia pareola)
  • Antilophia
    • Helmpipra (Antilophia galeata)
    • Araripepipra (Antilophia bokermanni)
  • Chiroxiphia
    • Blaubrustpipra (Chiroxiphia caudata)
    • Lanzettschwanzpipra (Chiroxiphia lanceolata)
    • Prachtpipra (Chiroxiphia pareola)
  • Chloropipo
    • Grünpipra (Chloropipo holochlora)
  • Corapipo
    • Östliche Weißkehlpipra (Corapipo gutturalis)
    • Westliche Weißkehlpipra (Corapipo leucorrhoa)
    • Weißkragenpipra (Corapipo altera)
  • Heterocercus
    • Grauwangenpipra (Heterocercus flavivertex)
    • Orangescheitelpipra (Heterocercus aurantiivertex)
  • Ilicura
    • Rotbürzelpipra (Ilicura militari)
  • Lepidothrix
    • Blaubürzelpipra (Lepidothrix isidorei)
    • Blauscheitelpipra (Lepidothrix deliciosus)
  • Machaeropterus
    • Keulenschwingenpipra (Machaeropterus deliciosus)
    • Streifenpipra (Machaeropterus regulus)
  • Manacus
    • Goldbandpipra (Manacus manacus)
    • Weißbandpipra (Manacus candei)
  • Masius
    • Goldschwingenpipra (Masius chrysopterus)
  • Neopelma
    • Goldscheitelpipra (Neopelma chrysocephalum)
    • Westliche Gelbbauchpipra (Neopelma sulphureiventer)
  • Pipra
    • Gelbscheitelpipra (Pipra vilasboasi)
    • Fadenpipra (Pipra filicauda)
    • Gelbhosenpipra (Pipra mentalis)
    • Gelbkopfpipra oder Goldkopfpipra (Pipra erythrocephala)
    • Orangebauchpipra (Pipra suavissima)
    • Schwanzbindenpipra (Pipra fasciicauda)
    • Weißscheitelpipra (Pipra pipra)
  • Piprites
    • Graustirnpiprites (Piprites griseiceps)
  • Sapayoa
    • Breitschnabelpipra (Sapayoa aenigma)
  • Schiffornis
    • Drosselmanakin (Schiffornis turdinus)
  • Tyranneutes
    • Südliche Zwergpipra (Tyranneutes stolzmanni)
  • Xenopipo
    • Goldkappenpipra (Xenopipo flavicapilla)
    • Grünpipra (Xenopipo holochlora)
    • Schwarzpipra (Xenopipo atronitens)

Weblinks

Commons: Pipridae – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien