Schwaden
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Schwaden | ||||||||||||
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Flutender Schwaden (Glyceria fluitans), Blütenstand | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Glyceria | ||||||||||||
R.Br. |
Schwaden (Glyceria), Auch Schwadengras, Süßgras oder Süßschwaden, sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Merkmale
Die Vertreter der Gattung sind ausdauernde Gräser, die meist unterirdische Ausläufer bilden. Die nichtblühenden Erneuerungstriebe wachsen außerhalb der Blattscheiden (extravaginal). Die Stängel stehen aufrecht oder gekniet-aufrecht, haben mehrere Knoten und sind kahl. Die Blattscheiden sind bis zur Spitze verwachsen, kahl und meist leicht rau. Das Blatthäutchen ist ein meist zerfranster häutiger Saum. Die Blattspreiten sind flach, allmählich zugespitzt bis breit abgerundet, auch plötzlich kapuzenartig zusammengezogen. In der Knospenlage sind die Blätter gefaltet.
Die Blütenstände sind große, ausgebreitete bis zusammengezogene Rispen. Die Ährchen sind drei- bis vielblütig, annähernd drehrund bis seitlich abgeflacht. Alle Blüten sind zwittrig. Die Ährchenachse ist über der oberen Hüllspelze und zwischen den Blütchen gegliedert und zerfällt zur Fruchtreife. Die Hüllspelzen sind einnervig und kürzer als die unterste Deckspelze, häutig, kahl und glatt bis rau. Die Deckspelzen sind 7- bis 9-nervig (selten 5- bis 11-nervig), haben eine eiförmige bis länglich-lanzettliche Form, häutig und kahl, glatt bis rau, ohne Granne und am Rücken gerundet. Der Rand ist breit trockenhäutig und durchsichtig. Die Vorspelzen sind zweinervig und annähernd so lang wie die Deckspelzen. Die Kiele sind kurz behaart und oft an der Oberseite geflügelt. Es gibt drei, selten zwei Staubblätter. Der Fruchtknoten ist kahl und trägt zwei lange Griffel mit fedrigen Narben.
Die Karyopsen sind länglich-eiförmig bis verkehrt-eiförmig und kahl. Der Embryo ist elliptisch und ungefähr ein Fünftel so lang wie die Frucht. Der Nabel ist strichförmig und zieht sich über die ganze Länge der Frucht.
Mehrere Arten enthalten das cyanogene Glykosid Triglochinin.
Systematik
Die Gattung Schwaden wird innerhalb der Familie Süßgräser in die Unterfamilie Pooideae, Tribus Meliceae gestellt. Die Gattung umfasst rund 40 Arten.[1]
Die in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind:[2]
- Blaugrüner Schwaden (Glyceria declinata Bréb.); Heimat: Makaronesien, Europa, in Nordamerika eingebürgert
- Flutender Schwaden (Glyceria fluitans (L.) R. Br.); Heimat: Eurasien, Nordafrika, in Nordamerika, Chile, Australien und Neuseeland eingebürgert
- Nordischer Schwaden (Glyceria lithuanica (Gorski) Gorski); Heimat: Nordosteuropa, in Asien vom Kaukasus bis China, Japan und den Kurilen
- Wasser-Schwaden (Glyceria maxima (Hartm.) Holmb.); Heimat: Europa
- Hain-Schwaden (Glyceria nemoralis (R. Uechtr.) R. Uechtr. & Koern.); Heimat: Europa, Türkei
- Gefalteter Schwaden (Glyceria notata Chevall.; Syn.: Glyceria plicata (Fr.) Fr.); Heimat: Eurasien, Nordwestafrika
- Gestreifter Schwaden (Glyceria striata (Lam.) Hitchc.); Heimat: Nordamerika, in Europa stellenweise eingebürgert
Eine in Mitteleuropa natürlich vorkommende Hybride ist der Bastard-Schwaden (Glyceria × pedicellata F. Towns. = Glyceria fluitans × Glyceria notata).
Die Gras-Datenbank von Kew Gardens listet darüber hinaus noch folgende Arten:[3]
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Die frühere Glyceria triflora Nutt. gehört heute als Synonym zu Centella asiatica (L.) Urb.
Belege
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
Einzelnachweise
- ↑ M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
- ↑ Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
- ↑ Glyceria, in: W.D. Clayton, K.T Harman, H. Williamson: GrassBase - The Online World Grass Flora. 2006ff., abgerufen 21. Juli 2008.