Seidenraupenbaum
- Seiten mit Skriptfehlern
- Maulbeergewächse
Seidenraupenbaum | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Seidenraupenbaum (Maclura tricuspidata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Maclura tricuspidata | ||||||||||||
(Carrière) Bureau |
Der Seidenraupenbaum (Maclura tricuspidata), auch Che genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Maclura in der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae).
Beschreibung
Beim Seidenraupenbaum handelt sich um einen laubabwerfenden Strauch oder kleinen Baum, der Wuchshöhen von 1 bis zu etwa 7 m erreicht. Die Borke ist gräulich-braun. Insbesondere junge Pflanzen, sowie Wurzelschosser sind bedornt, während die oberen Zweige von älteren Bäumen auch dornenlos wachsen. Die Dornen besitzen eine Länge von 0,5 bis 2 cm. Die Knospen sind rötlich-braun.
Die Laubblätter sind 1 bis 2 cm lang gestielt. Die Blattform ist variabel, bei jungen Pflanzen dreigelappt, später treten auch ungelappte, eiförmige Blätter auf, ähnlich wie bei den verwandten Maulbeeren. Die Blattspreite besitzt eine Größe von 5 bis 14 × 3 bis 6 cm. Der Blattrand ist glatt. Die Nebenblätter sind nicht verwachsen.
Die Blütezeit ist spät, noch nach Maulbeerbäumen, von Mai bis Juni. Der Seidenraupenbaum soll im Wesentlichen zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) sein, allerdings treten auch an weiblichen Pflanzen vereinzelt oder an ganzen Zweigen männliche Blüten auf und umgekehrt. Die Blütenstände stehen einzeln oder paarweise in den Blattachseln. Die kopfingen, männlichen Blütenstände weisen einen Durchmesser von etwa 5 mm auf. Bei den männlichen Blüten sind die Kelchlappen fleischig und zurückgebogen. Die weiblichen Blütenstände weisen einen Durchmesser von etwa 1 bis 1,5 mm auf.
Es werden orange-rote bis rot-braune, mehr oder weniger kugelige, maulbeerähnliche Früchte (botanisch Fruchtverbände), die einen Durchmesser von etwa 2,5 cm aufweisen. Sie sind essbar, der Geschmack soll an Feigen, Maulbeeren und Wassermelonen erinnern. Die Früchte reifen zwischen Juni und Juli.
Verbreitung
Maclura tricuspidata stammt aus den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, südöstliches Gansu, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hebei, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Shaanxi, Shandong, südliches Shanxi, Sichuan, Yunnan, Zhejiang, sowie aus Nepal und Korea. In China gedeiht Maclura tricuspidata in Höhenlagen zwischen 500 und 2200 Meter.
Der Seidenraupenbaum kann von den Subtropen bis in Gegenden mit USDA-Winterhärtezone 5 wachsen, es kann jedoch sein, dass in kühleren Gegenden die Früchte nicht ausreifen können.
Nutzung, Geschichtliches
Die vollreifen Früchte sind z. T. als durchaus wohlschmeckend beschrieben, trotzdem werden sie selbst in der chinesischen Literatur kaum erwähnt. Eine größere Bedeutung für die Chinesen hatten die Blätter als Ersatzfutter für Seidenraupen.
Sie wurde 1862 in Frankreich angepflanzt, 1872 in England und kam 1909 durch Ernest Henry Wilson als Steckling aus China in die USA.
1910 schickte ein Abgesandter des US-Landwirtschaftsministeriums, Frank N. Meyer, 16 bewurzelte Stecklinge aus China in seine Heimat, damit diese als Hecke bzw. Lebender Zaun in trockeneren Gegenden getestet würden.
Aus den Zweigen wurde ein gelber Farbstoff für Textilien gewonnen.
Aus der Borke wird Papier hergestellt. Die Blätter dienen als Nahrung für die Seidenraupen (daher der Name). Die Borke wird medizinisch genutzt. [1]
Zuchtformen
In China soll es Selektionen geben, aber auch dort spielt diese Art bisher keine große Rolle im Obstsortiment [2].
Literatur
- Zhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou & Michael G. Gilbert: Moraceae in der Flora of China, Volume 5, S. 36: Maclura tricuspidata - Online.
- Lee Reich, Vicki Herzfeld Arlein: Uncommon Fruits for Every Garden, 2004 Timber Press
Einzelnachweise
- ↑ Zhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou & Michael G. Gilbert: Moraceae in der Flora of China, Volume 5, S. 36: Maclura tricuspidata - Online.
- ↑ California Rare Fruit Growers.