Septoria



Septoria

Septoria tritici

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Dothideomycetes
Unterklasse: Dothideomycetidae
Ordnung: Rußtaupilzartige (Capnodiales)
Familie: Mycosphaerellaceae
Gattung: Septoria
Wissenschaftlicher Name
Septoria
Sacc.

Septoria ist eine große Schlauchpilzgattung mit je nach Autor 1000[1] bis 2000[2] Arten, die parasitisch auf Pflanzen leben. Zu ihnen zählen einige bedeutende Schädlinge des Getreides wie zum Beispiel Septoria tritici, der Erreger der Blattdürre auf Weizen, Triticale, Roggen und Gräsern.

Merkmale

Es handelt sich um eine Anamorphengattung. Sind Hauptfruchtformen (Telemorphe) bekannt, so zählen sie zu den Gattungen Mycosphaerella und Phaeosphaeria. [3]

Septoria-Arten sind Koelomyceten, die ihre Sporen (Konidien) in sogenannten Pyknidien bilden. Gattungstypisch sind die langen, wurstförmigen hyalinen Konidien mit einem Länge:Breite-Verhältnis von mindestens 10:1. Sie sind die ein- bis vielfach septiert, können gerade oder gekrümmt sein, sind glatt. An den Septen können sie eingeschnürt sein [4]. Durch die Größe des Taxons kann die Arten mit vielen anderen imperfekten Gattungen verwechselt werden. Die Arten der früher zu Septoria gerechneten Gattung Stagonospora haben viel kürzere hyaline Konidien mit dickwandigen Pyknidien. Außerdem sind die Pyknidien von Septoria normalerweise dunkel.[3] Cylindrosporium-Arten bilden ihre Konidien in Acervuli und nicht in Pyknidien, die im Wirtsgewebe meist unregelmäßig aufbrechen und meist mi einer Schicht Wirtsgewebe bedeckt sind. Phloespora bildet ebenfalls Acervuli[5].

Ökologie und Verbreitung

Septoria-Arten lösen meist verschiedenste Nekrosen auf Blättern ihrer Wirtspflanzen aus und kommen weltweit verbreitet in einer Vielzahl an Ökosystemen sowohl an krautigen als auch auf holzigen Pflanzen vor.[3] Es gibt Generalisten mit einem sehr weiten Verbreitungsgebiet und einem breiten Artensprektrum. Andere sind auf einzelne Pflanzen spezialisiert, bzw an gewisse Ökosystem wie feuchte, mesophile Bergwälder angepasst. Aber auch Arten aus trockenen ariden Gebieten sind bekannt[5].

Bedeutung

Unter den zahlreichen Arten befinden sich zahlreiche Schädlinge. In Mitteleuropa bedeutsam ist Septoria tritici, der Erreger der Blattdürre auf Weizen. Dagegen wird der Erreger der Blatt- und Spelzenbräune des Weizens, Phaeosphaeria nodorum mit der Anamorphe Stagonospora nodorum, früher Septoria nodorum genannt nun zur Gattung Stagonospora gerechnet.[6] Ein anderer ökonomisch wichtiger Schädling ist Septoria lycopersici auf Tomate, der braune punktförmige Nekrosen auf den Blättern auslöst [7].

Taxonomie und Arten

Neuere phylogenetische Untersuchungen haben ergeben, dass Septoria nicht monophyletisch ist. Zudem wurde festgestellt, dass das Merkmal der Konidiomata (Pyknidie oder Acervulus) für die Phylogenie wenig Bedeutung hat, daher wurde eine Aufrechterhaltung der Trennung der beiden Gattungen Phloeospora und Septoria als unhaltbar bezeichnet.[8].

Wie erwähnt werden zur Gattung 1000 bis 2000 Arten gezählt. Allein in der Türkei sind 79 Arten bekannt [5] . Die Datenbank der Pilze Österreichs listet folgende Arten[9]:

  • Ahorn-Septoria, Ahorn-Septenblattpilz (Septoria aceris (Lib.) Berk. & Broome)
  • Giersch-Septoria (Septoria aegopodii Desm.)
  • Septoria armoraciae Sacc.
  • Septoria caricinella Sacc. & Roum.
  • Septoria caricis Pass.
  • Septoria caricis-montanae Vestergr.
  • Hartriegel-Septoria (Septoria cornicola Desm.)
  • Septoria cyclaminis Durieu & Mont.
  • Berufskraut-Septoria (Septoria erigerontis Berk. & M. A. Curtis)
  • Nelkenwurz-Septoria (Septoria gei Roberge ex Desm.)
  • Storchenschnabel-Septoria (Septoria geranii Roberge ex Desm.)
  • Sonnenröschen-Septoria (Septoria helianthi Ellis & Kellerm.)
  • Septoria heraclei (Lib.) Desm.
  • Septoria lineolata Sacc. & Speg.
  • Septoria oenotherae Westend.
  • Einblatt-Septoria (Septoria paridis Pass.)
  • Birnen-Septoria (Septoria pyricola Desm.)
  • Septoria polygoni Desm.
  • Septoria ribis (Lib.) Desm.
  • Skabiosen-Septoria (Septoria scabiosicola Desm.)
  • Septoria sisymbrii Niessl
  • Septoria sonchifolia Cooke
  • Ziest-Septoria (Septoria stachydis Roberge & Desm.)
  • Septoria villarsiae Desm.
  • Mycosphaerella rubi Roark (Septoria rubi)

Literatur

  • Cunfer B., Ueng, P. 1999. TAXONOMY AND IDENTIFICATION OF SEPTORIA AND STAGONOSPORA SPECIES ON SMALL-GRAIN CEREALS. Annual Review of Phytopathology 37: 267-84.
  • Selçuk, F., Erdoğdu, M., Akgül, H., Hüseyin, E., 2009. The genus Septoria Sacc. in Turkey. Mycopath 7: 21-28.

Einzelnachweise

  1. Kirk PM, Cannon PF, David JC, Stalpers JA, 2001. Ainsworth and Bisby’s Dictionary of The Fungi. CABI Publishing, Cambridge.
  2. Markevičius V, 1996. New data on the fungi of Septoria Fr. Genus in Lithuania. Botanica Lithuanica, 2/1: 49–63.
  3. 3,0 3,1 3,2 Cunfer B., Ueng, P. 1999. TAXONOMY AND IDENTIFICATION OF SEPTORIA AND STAGONOSPORA SPECIES ON SMALL-GRAIN CEREALS. Annual Review of Phytopathology 37: 267-84.
  4. Sutton BC, 2004. The Coelomycetes Fungi Imperfecti with Pycnidia, Acervuli and Stromata. Common Wealth Mycol. Institute, Kew, Surrey, England.
  5. 5,0 5,1 5,2 Selçuk, F., Erdoğdu, M., Akgül, H., Hüseyin, E., 2009. The genus Septoria Sacc. in Turkey. Mycopath 7: 21-28
  6. http://www.speciesfungorum.org/Names/SynSpecies.asp?RecordID=336201
  7. Septoria Leaf Spot of Tomato
  8. Verkley G.J.M.,Starink-Willemse, M., van Iperen, A., Abeln, E.C.A. 2004. Phylogenetic analyses of Septoria species based on the ITS and LSU-D2 regions of nuclear ribosomal DNA. Mycologia, 96: 558-571.
  9. http://austria.mykodata.net/Enter_database.html