Spinnentiere



Spinnentiere

Vierfleckkreuzspinne

Systematik
Unterabteilung: Bilateria
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Kieferklauenträger (Chelicerata)
Klasse: Spinnentiere
Wissenschaftlicher Name
Arachnida
Cuvier, 1812

Die Spinnentiere (Arachnida; von altgriechisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) aráchnē „Spinne“)[1] sind eine Klasse der Gliederfüßer (Arthropoda). Gemeinsam mit den Pfeilschwanzkrebsen bilden sie den Unterstamm der Kieferklauenträger (Chelicerata). Zu den Spinnentieren gehören die Webspinnen, aber auch Weberknechte, Skorpione, Pseudoskorpione und Milben (inklusive Zecken).

Körperbau

Ihr Körper ist grob in zwei Teile gegliedert, Prosoma (Vorderleib) und Opisthosoma (Hinterleib). Sie können sowohl deutlich voneinander getrennt (z. B. Webspinnen, Skorpione) oder nicht getrennt sein (Weberknechte, Milben). Markantestes Merkmal sind ihre vier Paar Laufbeine, was sie neben dem meist nur zweigeteilten Körper vor allem von den Insekten unterscheidet. Allerdings haben die Larven vieler Milbenarten nur sechs Beine.

Weitere Extremitäten sind zu Werkzeugen wie Giftklauen, Scheren, Tastern oder Mundwerkzeugen umgebildet. Skorpione besitzen einen langen Schwanz mit Giftstachel. Die meisten Spinnentiere sind Jäger, die ihre Beute mit Gift töten.

Wie alle Gliederfüßer, zu denen auch die Insekten gehören, haben Spinnentiere ein Strickleiternervensystem. Als Augen haben Spinnentiere, im Unterschied zu den Insekten, keine Facettenaugen, sondern mehrere Punktaugen, von denen einige sehr leistungsstark sein können.

Fortpflanzung

Sexualverhalten einer Webspinne (Neriene radiata)

Bei der Fortpflanzung gibt es diverse Variationen. Da fast alle Arten landlebend sind (Ausnahme: Wasserspinne), gibt es sehr häufig eine innere Befruchtung durch penisähnliche Strukturen (etwa bei Weberknechten). Die Männchen anderer Gruppen wie etwa die Skorpione sowie die meisten Milben legen Spermienpakete (Spermatophoren) ab, die von den Weibchen aufgenommen werden. Die Männchen der meisten Webspinnen befüllen ihre Bulbi (lat. bulbus „Kolben, Knolle“) in den Pedipalpen an ihrem eigenen Geschlechtsorgan oder an selbst gewebten Spermatophoren. Die Bulbi werden bei der Paarung in die Epigastralfurche der Weibchen eingeführt.

Systematik

Folgende Ordnungen sind enthalten:

Vereinfachtes Kladogramm nach Schultz, 1997, zitiert in: The Tree of Life Project, Arachnida. Weitere Aufspaltungen sind mit –II– angedeutet.

  Spinnentiere  (Arachnida) 



 Palpenläufer (Palpigradi)


  Tetrapulmonata  

 Webspinnen (Aranea)


   

 Geißelspinnen (Amblypygi)


   
  Thelyphonida  

 –II– Geißelskorpione (Uropygi)


   

Schizomida






   

 Kapuzenspinnen (Ricinulei)


   

 Milben (Acari)




   

 Weberknechte (Opiliones)


   

 Scorpionida –II– Skorpione (Scorpiones)


   

 Pseudoskorpione (Pseudoscorpiones)


   

 Walzenspinnen (Solifugae)






Literatur

  • P. Ax (1999): Das System der Metazoa II. Ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik; Gustav Fischer Verlag.
  • S. J. Braddy, R. J. Aldridge, S. E. Gabbott, J. N. Theron (1999): Lamellate implications. Zoological Journal of the Linnean Society 97: 1–56.
  • P. Weygoldt, H. F. Paulus (1979): Untersuchungen zur Morphologie, Taxonomie und Phylogenie der Chelicerata. I. Morphologische Untersuchungen. II. Cladogramme und Entfaltung der Chelicerata. Zeitschrift für zoologische Systematik und Evolutionsforschung 17: 85–116, 177–200.
  • P. Weygoldt (1998): Evolution and systematics of the Chelicerata. Experimental & Applied Acarology 22: 63–79.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky, München/Wien 1965.

Weblinks

Commons: Spinnentiere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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