Sri-Lanka-Leopard
Sri-Lanka-Leopard | ||||||||||||
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Sri-Lanka-Leopard im Zoo von Jihlava (Tschechien) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Panthera pardus kotiya | ||||||||||||
Deraniyagala, 1956 |
Der Sri-Lanka-Leopard (Panthera pardus kotiya, früher auch Ceylon-Leopard) ist eine in Sri Lanka beheimatete Unterart des Leoparden[1], die erstmals vom sri-lankischen Zoologen P. E. P. Deraniyagala im Jahr 1956 beschrieben wurde.
Von der IUCN wird der Sri-Lanka-Leopard als endangered (stark gefährdet) eingestuft.
Name
Der wissenschaftliche Name Panthera pardus kotiya leitet sich von dem ehemaligen singhalesischen Begriff für Leoparden (kotiyā) ab. In Sri Lanka wird heute das Wort kotiyā im Allgemeinen als Bezeichnung für Tiger verwendet. Leoparden werden heutzutage als diviyā bezeichnet.
Noch häufig wird die alte Bezeichnung Ceylon-Leopard verwendet, das sich aus dem früheren, aus Kolonialzeiten stammenden Namen von Sri Lanka ableitet. Nach der Unabhängigkeit kam es 1972 zur Umbenennung des Staates. Seitdem hat sich vermehrt der Name Sri-Lanka-Leopard durchgesetzt.
Merkmale
Der Sri-Lanka-Leopard ist im Vergleich zu seinen Verwandten in anderen Ländern in der Regel etwas größer gebaut, was auf fehlende Nahrungskonkurrenten, wie etwa Löwen oder Tiger, zurückgeführt wird. Das Tier erreicht eine Körperlänge von etwa 110 bis 150 cm und eine Schulterhöhe von bis zu 75 cm. Die Größe variiert relativ stark zwischen männlichen und weiblichen Tieren. So ist das Körpergewicht bei Weibchen etwa 30 kg, bei Männchen 55 bis 70 kg.
Verbreitung
Der Sri-Lanka-Leopard ist nur auf der Insel Sri Lanka heimisch. Aufgrund seiner Flexibilität ist er sowohl im tropischen Regenwald, als auch in Steppen und Savannen anzutreffen.
Es wird davon ausgegangen das noch im 19. Jahrhundert eine große Zahl von Leoparden die Insel beheimatet haben, da allein zwischen 1872 und 1899 offiziell 8473 Tiere erlegt wurden. Noch am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Anzahl auf 1660 geschätzt.[2]
Vor allem in den Nationalparks des Landes, wie etwa im Yala-Nationalpark oder im Wilpattu-Nationalpark, gibt es heute noch eine recht große Anzahl von Leoparden. Aktuelle Schätzungen gehen von einem Bestand von bis zu 600 freilebenden Tieren aus. Als Gründe für den rapiden Rückgang der Population zählen die Zerstörung ihres Lebensraums wie etwa durch Abholzung; eine vereinzelte, illegale Jagd wegen des Leopardenfells und die Verwendung von Pestiziden, die sich in der Nahrungskette anreichern.[3]
In Zoologischen Gärten und Tierparks werden weltweit nur 58 Exemplare dieser Art gehalten, die einzigen Tiere in Deutschland sind zwei Exemplare im Tierpark Hamm.[4] Der Tierpark ist bemüht sich an der Erhaltungszucht zu beteiligen. Ein drittes Tier verstarb am 18. März 2011.[5]
Verhalten
Ernährung
Der Leopard nutzt in Sri Lanka eine hohe Bandbreite als Nahrung. So gehören zu seinen Beutetieren Hirsche und Primaten, aber auch kleinere, wie Vertreter einiger Reptilien- und Vogelarten. Je nach Nahrungsangebot beansprucht ein einzelnes Tier ein Revier von etwa 50 km².
Fortpflanzung
Der Sri-Lanka-Leopard erreicht mit etwa 24 bis 30 Monaten die Geschlechtsreife. Aufgrund des einzelgängerischen Lebens der Leoparden kommen die beiden Geschlechter nur im Frühjahr, ihrer Paarungszeit in Sri Lanka, zusammen. Nach einer Tragezeit von 90 bis 110 Tagen werden die Jungen von der Mutter aufgezogen. In einem Wurf sind meist nicht mehr als zwei bis drei Jungen.
Die Lebenserwartung beträgt etwa 15 bis 22 Jahre, in freier Wildbahn ist sie mit etwa 12 Jahren jedoch erheblich geringer.
Konflikte mit Menschen
Traurige Berühmtheit erlangte der Ort Punani in der Ostprovinz Sri Lankas, wo einem menschenfressenden Leoparden mindestens 12 Menschen zum Opfer fielen, bis das Tier schließlich 1924 erschossen werden konnte.
Galerie
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ WWF: Leoparden
- ↑ Manrecap: The Leopard
- ↑ Manrecap: The Leopard
- ↑ www.tierpark-hamm.de: Sri-Lanka-Leopard
- ↑ http://www.wa.de/nachrichten/hamm/stadt-hamm/leopard-tierpark-hamm-gestorben-1172652.html www.wa.de Leopard im Tierpark Hamm gestorben