Steinkäuze



Steinkäuze

Steinkauz (Athene noctua)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Gattung: Steinkäuze
Wissenschaftlicher Name
Athene
Boie, 1822

Die Steinkäuze (Athene) sind eine Gattung der Eigentlichen Eulen (Strigidae). Die Gattung enthält drei Arten. Es handelt sich um meist kleine dämmerungs- und nachtaktive Eulen. Das Nahrungsspektrum der Steinkäuze ist sehr breit. Insekten können einen sehr großen Anteil in ihrer Ernährung ausmachen. Es sind jedoch in der Regel Kleinsäuger, die energetisch den größten Teil an der Ernährung ausmachen.

In Mitteleuropa lebt nur der namensgebende Steinkauz (Athene noctua), dessen gesamtes Verbreitungsgebiet sich über Eurasien und Nordafrika streckt. In Mitteleuropa besiedelt er ausschließlich Sekundärhabitate. Seine Primärhabitate sind Steppen, Halbwüsten und Wüsten. Die einzige Art, die in der Neuen Welt vorkommt, ist der Kaninchenkauz. Nach Morphologie und Verhalten ist der Kaninchenkauz die am meisten ein Leben am Boden spezialisierte Art. Dies zeigt sich unter anderem an seinen langen Läufen.

Zeitweise gehörte auch der Blewitt-Kauz in diese Gattung, heute steht er jedoch wieder in der monotypischen Gattung Heteroglaux.

Arten

Umbrüche bezogen auf die Artabgrenzung gibt es vor allem beim Steinkauz. Nach klassischer Taxonomie werden wegen Unterschieden im Körperbau und der Gefiederfärbung für den Steinkauz bis zu 13 Unterarten unterschieden. Auf Grund von phylogenetischen Untersuchungen ist diese Einteilung derzeit im Umbruch. So unterscheiden sich die mittel- und südeuropäischen Formen auf Basis des Cytochrom b-Vergleichs deutlich von Formen in Kleinasien und Israel.[1] Nach den bislang vorliegenden Ergebnissen ist es möglich, dass es sich bei den Unterarten noctua, vidalii, indigena, lilith und plumipes um Arten handelt, die einer Superspezies angehören.[2] Claus König und Friedhelm Weick nennen in ihrer 2008 erschienen Eulenmonographie nur noch acht Unterarten und behandeln lilith und spilogastra als eigenständige Arten.[3] Diese werden dann entsprechend geführt als:

Herkunft des Namens

Der Gattungsname Athene geht auf die griechische Göttin der Weisheit, Strategie und des Kampfes, Pallas Athene, zurück, deren Symbol die Eule ist.

Belege

Literatur

  • John A. Burton (Hrsg.): Eulen der Welt - Entwicklung - Körperbau - Lebensweise. Neumann-Neudamm, Melsungen 1986. ISBN 3-7888-0495-5
  • Claus König, Friedhelm Weick: Owls of the World. Christopher Helm, London 2008, ISBN 978-0-7136-6548-2
  • Jürgen Nicolai: Greifvögel und Eulen. Greifvögel, Eulen und Käuze bestimmen, kennenlernen, schützen . Überarb. Aufl. Gräfe und Unzer Verlag, München 1994, ISBN 3-7742-1858-7 (Kompaß-Naturführer).
  • Theodor Mebs, Wolfgang Scherzinger: Die Eulen Europas. Biologie, Kennzeichen, Bestände. Kosmos Verlag, Stuttgart 2008 (aktualisierte und überarbeitete Ausgabe), ISBN 978-3-440-11642-5
  • Dries van Nieuwenhuyse, Jean-Claude Génot, David H. Johnson: The Little Owl - Conservation, Ecology and Behavior of Athene noctua, Cambridge University Press, Cambridge 2008, ISBN 978-0-521-88678-9

Einzelbelege

  1. Mebs et al., S. 314
  2. Nieuwenhuyse et al., S. 24
  3. König et al., S. 436

Weblinks

Commons: Athene – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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