Tellerkräuter



Tellerkräuter

Claytonia virginica

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Quellkrautgewächse (Montiaceae)
Gattung: Tellerkräuter
Wissenschaftlicher Name
Claytonia
L.

Die Tellerkräuter (Claytonia) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Montiaceae. Nur eine der etwa 26 Arten ist nur außerhalb der Neuen Welt beheimatet.

Beschreibung

Habitus, Laubblätter und Blüten von Claytonia parviflora subsp. utahensis.
Blütenstand mit Blüten von oben und der Seite von Claytonia cordifolia.
Schwarze Samen vom Gewöhnlichen Tellerkraut (Claytonia perfoliata) mit kleinem weißen Elaiosom.

Erscheinungsbild und Laubblätter

Claytonia wachsen meist als einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen; nur Claytonia rubra ist eine zweijährige Pflanze. Die ausdauernde Arten bilden unterirdische Knollen, Rhizome oder sogar leicht holzige unterirdische Stämmchen als Überdauerungsorgane. Die oberirdischen Stängel sind aufrecht bis kriechend mit kahlen Knoten (Nodien).

Die Laubblätter sind zu wenigen bis einigen in grundständigen Rosetten und gegenständig oder selten zu dritt in Wirteln am Stängel verteilt angeordnet. Die Laubblätter können mehr oder weniger sukkulent sein. Die Grundblätter besitzen eine lineale, lanzettliche, verkehrt-lanzettliche, spatelförmige, deltoide, rhomboide oder eiförmige Blattspreite mit stumpfem oder bespitzem oberen Ende. Die zu zweit oder selten zu dritt zusammenstehenden Stängelblätter sind untereinander frei oder teilweise bis vollkommen verwachsen oder vom Stängel durchwachsen (perfoliat) mit lienaler oder eiförmiger Blattspreite.

Blütenstände und Blüten

Die Blüten stehen in endständigen traubigen oder doldigen Blütenständen zusammen. Die Tragblätter sind laubblattähnlich, häutig oder schuppenförmig. Die relativ auffälligen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf ungleichen, lange haltbaren Kelchblätter sind laubblattähnlich und grün. Die fünf Kronblätter sind oft weiß. Es ist nur ein Kreis mit fünf fertilen Staubblättern vorhanden, deren Staubfäden mit der Basis der Kronblätter verwachsen sind. Drei Fruchtblätter sind zu einem kugeligen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen, der drei oder sechs Samenanlagen enthält. Der Griffel endet in drei Narben.

Früchte und Samen

Die dreifächerigen Kapselfrüchte öffnen sich longitudinal vom oberen Ende her und die Ränder der Fächer sind hygroskopisch. Jede Kapselfrucht enthält selten ein bis, meist drei bis sechs Samen. Die schwarzen, glänzenden Samen sind rundlich mit einer glatten oder warzigen Oberfläche und besitzen ein weißes Elaiosom. Die Ausbreitung der Samen erfolgt ballistisch (Ballochorie) oder durch Ameisen (Myrmekochorie), die von den Elaiosomen angelockt werden.

Chromosomenzahlen

Die Chromosomengrundzahlen betragen x = 5, 6, 7, 8.

Verbreitung

Von den etwa 26 Arten sind etwa 25 in Nordamerika, einschließlich Mexiko beheimatet und wenige Arten reichen bis Guatemala in Zentralamerika. Einige Arten reichen vom nördlichen Nordamerika bis ins nördliche Russland. Nur Claytonia joanneana ist nur im Altai in Sibirien und der Mongolei beheimatet. In Europa und Neuseeland sind wenige Arten Neophyten.

Habitus, Laubblätter und Blüten von Claytonia exigua.
Laubblätter, Blütenstände und Blüten von Claytonia lanceolata.
Habitus, Laubblätter, Blütenstände und Blüten von Claytonia megarhiza.
Habitus, Laubblätter, Blütenstände und Blüten vom Sibirischen Tellerkraut (Claytonia sibirica)

Systematik

Die Gattung Claytonia wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 204 [1] aufgestellt. Der wissenschaftliche Gattungsname Claytonia ehrt den Botaniker John Clayton (1694-1773). Als Lectotypus wurde 1913 Claytonia virginica L. von N. L. Britton und A. Brown in Ill. Fl. N.U.S., ed. 2, 2, S. 37 festgelegt. [2] Synonyme für Claytonia L. sind Belia Steller ex J.G.Gmelin, Limnia Haworth. Einige Arten wurden früher in die Gattung Montia gestellt.

Es gibt etwa Claytonia-Arten:

  • Claytonia acutifolia Pall. ex Schult.: Sie kommt in Alaska und im nördlichen Russland vor.
  • Claytonia arctica Adam: Sie kommt in Alaska und im nördlichen Russland vor.
  • Claytonia caroliniana Michx.: Sie kommt in Nordamerika weitverbreitet in Höhenlagen zwischen 0 und 1400 Meter vor.
  • Claytonia cordifolia S.Watson: Sie kommt in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Meter in British Columbia, Kalifornien, Idaho, Montana, Nevada, Oregon, Utah und Washington vor.
  • Claytonia eschscholtzii Cham.: Sie kommt in Alaska und im russischen Fernen Osten vor.
  • Claytonia exigua Torr. & A.Gray: Sie ist mit zwei Unterarten im westlichen Nordamerika beheimatet.
  • Claytonia gypsophiloides Fisch. & C.A.Mey.: Sie kommt nur in Kalifornien in Höhenlagen zwischen 100 und 1200 Meter vor.
  • Claytonia joanneana Roem. & Schult.: Sie ist die einzige Art, die außerhalb der Neuen Welt im Altai in Sibirien und der Mongolei beheimatet ist.
  • Claytonia lanceolata Pursh: Sie ist in Nordamerika weit verbreitet.
  • Claytonia megarhiza (A.Gray) Parry ex S.Watson: Sie ist in Nordamerika weit verbreitet.
  • Claytonia multiscapa Rydb.: Sie kommt in British Columbia, Alaska, Idaho, Montana, Washington, Wyoming und im nördlichen Russland vor.
  • Claytonia nevadensis S.Watson: Sie kommt nur in Höhenlagen zwischen 2000 und 3500 Meter in Kalifornien, Nevada und Oregon vor.
  • Claytonia ogilviensis McNeill: Es ist ein Endemit in Höhenlagen von etwa 1500 Meter in Yukon.
  • Claytonia palustris Swanson & Kelley: Sie kommt nur in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Meter in Kalifornien vor.
  • Claytonia parviflora Douglas ex Hook.: Sie ist mit vier Unterarten im westlichen Nordamerika beheimatet.
  • Gewöhnliches Tellerkraut oder Postelein (Claytonia perfoliata Donn ex Willd.): Das natürliche Verbreitungsgebiet der drei Unterarten reicht vom westlichen Nordamerika über Mexiko bis Guatemala. In Europa, auf Pazifischen Inseln und Neuseeland ist es ein Neophyt.
  • Claytonia rosea Rydb.: Sie kommt in Arizona, Colorado, New Mexico, Utah und im mexikanischen Bundesstaat Coahuila vor.
  • Claytonia rubra (Howell) Tidestr.: Sie ist mit zwei Unterarten im westlichen Nordamerika beheimatet.
  • Claytonia sarmentosa C.A.Mey.: Sie kommt in British Columbia, Yukon, Alaska und im nördlichen Russland vor.
  • Claytonia saxosa Brandegee: Sie kommt nur in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Meter in Kalifornien vor.
  • Claytonia scammaniana Hultén: Sie kommt in Yukon, Alaska und im nördlichen Russland vor.
  • Sibirisches Tellerkraut (Claytonia sibirica L.): Sie kommt in Kamtschatka, British Columbia, Alaska, Idaho, westlichen Montana, Oregon, Washington und nördlichen Kalifornien vor.
  • Knolliges Tellerkraut (Claytonia tuberosa Pall. ex Schult.): Sie kommt in British Columbia, in den Nordwest-Territorien, in Yukon, Alaska und Sibirien vor.
  • Claytonia udokanica Zuev
  • Doldiges Tellerkraut (Claytonia umbellata) S.Watson: Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 100 und 3000 Meter in Kalifornien und Oregon.
  • Claytonia virginica L.: Sie ist in Nordamerika weit verbreitet.
  • Claytonia ×washingtoniana (Suksd.) Suksd.: Es handelt sich um eine fertile Naturhybride zwischen C. sibirica und C. perfoliata. Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 0 und 500 Meter in British Columbia; Kalifornien, Oregon und Washington.

Quellen

  • John M. Miller: Claytonia in der Flora of North America, Volume 4, 2003, S. 465: Online. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
  • John M. Miller & Kenton L. Chambers: Systematics of Claytonia (Portulacaceae), In: Systematic Botany Monographs, Volume 78, 2006, S. 1–236.

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Tellerkräuter (Claytonia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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