Telmatosaurus
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Telmatosaurus | ||||||||||||
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Schädelzeichung von Telmatosaurus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberkreide (Coniacium bis Maastrichtium) | ||||||||||||
88,6 bis 65,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Telmatosaurus | ||||||||||||
Nopcsa, 1903 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
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Telmatosaurus („Sumpfechse“) war eine Gattung der Vogelbeckendinosaurier aus der Gruppe der Hadrosauridae. Fossilfunde stammen aus der Oberen Kreide von Rumänien, Frankreich und Spanien. Es ist lediglich die Typusart T. transylvanicus wissenschaftlich beschrieben,[1] die somit eine der seltenen Hadrosaurierarten in Europa darstellt.[2]
Merkmale
Telmatosaurus ist bekannt aus fünf bis zehn Schädeln, die in Teilstücken gefunden wurden, sowie einigen zusammenhängenden Teilen des Postcranialskeletts wie Wirbeln, Brustbeinteilen und Knochen der Extremitäten.[2]
Er war mit ungefähr fünf Meter Länge ein relativ kleiner Hadrosaurier.[2] Er hatte einen langgezogenen Schädel wie Gryposaurus, besaß allerdings im Gegensatz zu diesem keinen „Entenschnabel“ sondern eine lang ausgezogene Schnauzenregion.[2]
Aufgrund von Eifunden könnte Telmatosaurus 14 runde Eier mit einem Durchmesser von etwa 150 mm in vier linearen Clustern von jeweils zwei bis vier Eiern gelegt haben, wobei die einzelnen Ablagestellen jeweils etwa 0,5 m voneinander entfernt abgelegt wurden.[2]
Fundstellen
Die Typusart Telmatosaurus transylvanicus wurde im Jahr 1900 von Franz Nopcsa von Felső-Szilvás als Limnosaurus transylvanicus beschrieben.[3] 1903 änderte Nopcsa die Gattungsbezeichnung in den noch heute gültigen Namen Telmatosaurus.[4]
Der Erstfund stammte aus dem Gebiet bei Sânpetru im Kreis Hunedoara im westlichen Rumänien. In dem Gebiet, bei dem es sich zur Kreidezeit um eine Iselregion handelte, wurden in zahlreichen Grabungen eine Reihe von weiteren Dinosaurierskelette entdeckt, darunter der Sauropode Magyarosaurus, der Theropode Megalosaurus hungaricus, der Ankylosaurier Struthiosaurus transsylvanicus und der wahrscheinlich in die Iguanodontia einzuordnende Rhabdodon priscus.[5]
Zwei weitere Fundstellen fossiler Telmatosaurus-Überreste fanden sich in Frankreich. In der Grès de Saint-Chinian im Département Hérault wurde Telmatosaurus gemeinsam mit Megalosaurus pannoniensis (Theropoda), Hypselosaurus priscus (Sauropoda), Rhabdodon priscus und Rhodanossaurus lugdunensis (Ankylosauria) gefunden. Auch in der Grès à Reptiles im Département Var wurden Megalosaurus pannoniensis, Hypselosaurus priscus und Rhabdodon priscus gemeinsam mit Telmatosaurus gefunden, hinzu kam hier der Sauropode Titanosaurus indicus.[6] Ob es sich auch bei Funden in der Provinz Lleida in Nordspanien um Telamtosaurus handelt, ist unklar; die Überreste wurden auch hier mit Titanosaurus, Hypselosaurus und Rhabdodon priscus sowie einem weiteren Hadrosaurier, der mittlerweile zur Gattung Orthomerus gestellt wurde, gefunden.[7]
Systematik
Telmatosaurus wird als ursprünglichste Art der Hadrosaurier betrachtet und besitzt entsprechend neben den für alle Hadrosaurier geltenden Merkmalen keine abgeleiteten Merkmale anderer Hadrosauriergruppen. Gegenüber dem Gilmoreosaurus, der als zweiter Abzweig der Hadrosaurier betrachtet wird, besitzt er bsp. noch die ursprüngliche relativ breiten Zähne ohne medianen Kamm, die auch bei anderen Iguanodontia vorkommen.[8]
Innerhalb der Gattung wird nur die Typusart Telmatosaurus transylvanicus als gültig betrachtet während die als T. cantabrigiensis Lydekker, 1888/Olshevsky, 1978 beschriebene Art als ein nomen dubium zusammen mit Trachodon cantabrigiensis betrachtet wird. T. dolloi Seeley, 1883 wurde der Art Orthomerus dolloi (ebenfalls ein nomen dubium) zugeschlagen.[2]
Belege
- ↑ nach Weishampel et al. 1992; S. 556
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Telmatosaurus, Datenblatt auf Dinoruss.org
- ↑ Erstbeschreibung als Franz Nopcsa: Dinosaurierreste aus Siebenbürgen. I. Schädel von Limnosaurus transsylvanicus nov. gen. et spec. Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, 68. Band, 1900; S. 555-591.
- ↑ Publiziert als Franz Nopcsa: Telmatosaurus, new name for the dinosaur Limnosaurus. Geol. Mag. (ser 4) 10, 1903; S. 94-95.
- ↑ nach Weishampel et al. 1992; S. 127/128
- ↑ nach Weishampel et al. 1992; S. 126
- ↑ nach Weishampel et al. 1992; S. 127
- ↑ nach Weishampel et al. 1992; S. 555
Literatur
- David Weishampel, Peter Dodson und Halszka Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. University of California Press, 1992. (First Paperback Printing) ISBN 0-520-06727-4.
Weblinks
- Telmatosaurus, Datenblatt auf Dinoruss.org