Thiopental
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Strukturformel | |||||||||||||
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Strukturformel ohne Stereochemie | |||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Thiopental | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel |
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Kurzbeschreibung |
gelblich-weißes, hygroskopisches, unangenehm knoblauchartig riechendes Pulver (Thiopental-Natriumsalz) [1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse |
Barbiturate, Injektionsnarkotika | ||||||||||||
Wirkmechanismus |
Inhibition der Formatio reticularis | ||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse |
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Schmelzpunkt |
157–161 °C[1] | ||||||||||||
pKS-Wert |
7,55 (20 °C)[2] | ||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Thiopental (Trapanal), auch Pentothal, als Natriumsalz Natriumpentothal, ist ein kurz wirksames Hypnotikum (Schlafmittel) aus der Reihe der Barbiturate ohne analgetische Wirkung. Es wurde zu Beginn der 1930er Jahre von Ernest H. Volwiler und Donalee L. Tabern für Abbott Laboratories entwickelt.
Anwendung
Thiopental wird in erster Linie in der Anästhesie zur Einleitung einer Narkose beim unkomplizierten – also nicht herz- oder lungenkranken – Patienten verwendet. Darüber hinaus dient es in der Intensivmedizin vereinzelt als Dauerinfusion, als ultima ratio (letztes Mittel) zur Senkung des Hirndrucks oder zur Durchbrechung eines Status epilepticus.
Verwendung bei Hinrichtungen
In den USA wird Thiopental unter anderem auch zur Vorbereitung auf die Hinrichtung durch die Giftspritze sowie im Dezember 2009 in Ohio erstmals auch zur Hinrichtung selbst angewendet.[4]
Nicht zuletzt ist Thiopental als Wahrheitsserum bekannt geworden.
Am 24. Januar 2011 gab der Verband der forschenden Pharmaunternehmen in Deutschland bekannt, Lieferanfragen aus den USA würden durch seine Mitgliedsunternehmen nicht mehr beantwortet, um die als problematisch interpretierbaren Verwendungen von Thiopental auszuschließen.[5]
Am 16. Dezember 2011 trat eine EU-weite, einheitliche Ausfuhrgenehmigungspflicht für Thiopental und alle weiteren kurz- und mittelfristig wirkenden Barbitursäuren in Kraft. Seitdem ist eine Ausfuhr von Thiopental-Natrium aus der EU nur noch mit einer Sondergenehmigung möglich. Die Regelung geht auf eine Initiative von Menschenrechtsgruppen mit Unterstützung durch den amtierenden deutschen Wirtschaftsminister Philipp Rösler zurück. Dieser hatte bereits als Gesundheitsminister die deutschen Arzneimittelhersteller aufgefordert, das Medikament nicht mehr in die USA zu verkaufen. Auch der US-amerikanische Hersteller Hospira stellt Thiopental nicht mehr für Hinrichtungen zur Verfügung; Produktion und Vertrieb wurden im Januar 2011 eingestellt.[6][7]
Dosierung und Eigenschaften
Dosierung siehe Rote Liste gemäß HWG. Wirkeintritt: 20–50 s, Wirkdauer 5–15 min. Eliminationshalbwertszeit 5–10 h, Verteilungshalbwertszeit 8,5 min.
Kontraindikationen
Schwere Herzinsuffizienz, Mitralstenose, Vorliegen einer Porphyrie und schwere obstruktive Lungenerkrankungen (Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung).
Nebenwirkungen
Atemdepression bis zum Atemstillstand (Apnoe), Verkrampfung der Muskeln um die Atemwege (Bronchospasmus) und Histaminfreisetzung, Blutdruckabfall, reflexhafte Pulsbeschleunigung (Reflextachykardie) mit Erhöhung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs und Venenreizung. Paravenöse oder arterielle Injektion kann Gewebsnekrosen verursachen.
Handelsnamen
- Monopräparate
Pentothal (CH), Trapanal (D), diverse Generika (D, A)
Weblinks
- Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Thiopental-Präparate
- Datenblatt Thiopental bei Vetpharm, abgerufen am 18. April 2012.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Thiopental. In: Römpp Online. Version 3.1, Thieme Chemistry, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 2008.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Eintrag zu Thiopental in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) .
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Datenblatt (±)-Thiopental bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ Artikel in abendblatt.de vom 9. Dezember 2009.
- ↑ Artikel auf taz.de vom 24. Januar 2011.
- ↑ G. Bohsem: EU schränkt Lieferung von Todesspritzen-Substanz ein. (HTML) In: Süddeutsche Zeitung. 11. Dezember 2011, abgerufen am 12. Dezember 2011 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ Kein Gift für US-Todesspritzen: Deutschland sagt Nein. (HTML) In: Ärzte-Zeitung online. 24. Januar 2011, abgerufen am 12. Dezember 2011 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).