Weißhandgibbon
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Weißhandgibbon | ||||||||||||
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Weißhandgibbon (Hylobates lar) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hylobates lar | ||||||||||||
(Linnaeus, 1771) |
Der Weißhandgibbon oder Lar (Hylobates lar) ist eine Primatenart aus der Familie der Gibbons (Hylobatidae). Er gehört zu den bekanntesten Gibbonarten und ist auch oft in deutschen Zoos zu sehen.
Körperbau
Weißhandgibbons haben einen schlanken Körperbau, wie bei allen Gibbons sind die Arme stark verlängert und der Schwanz fehlt. Sie erreichen ein Durchschnittsgewicht von 5,5 Kilogramm und eine Kopfrumpflänge von 45 bis 60 Zentimetern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gibbonarten ist die Fellfärbung sehr variabel. Neben schwarzen und dunkelbraunen Tieren gibt es auch hellbraun-sandfarben gefärbte. Es werden mehrere Unterarten unterschieden, die in der Häufigkeit einer Fellfarbe differieren, so sind im Norden des Verbreitungsgebietes dunkle, im Süden hingegen helle Tiere häufiger. Die Hände und Füße sind weiß, ebenso ein Haarkranz um das schwarze Gesicht. Männchen und Weibchen können in allen Farbvarianten auftreten, die Geschlechter unterscheiden sich auch kaum in der Größe.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Weißhandgibbons erstreckt sich vom südwestlichen China (Yunnan) und dem östlichen Myanmar über Thailand über die ganze Malaiische Halbinsel südwärts mit Ausnahme eines kleines Gebiets im thailändisch-malaysischen Grenzgebiet, wo der Schwarzhandgibbon vorkommt. Darüber lebt die Art auch im Nordwesten der Insel Sumatra. Ihr Lebensraum sind tropische Regenwälder.
Lebensweise
Weißhandgibbons sind wie alle Gibbons tagaktive Baumbewohner. Sie haben dank ihrer langen Arme eine spezielle Form der Fortbewegung entwickelt, die Brachiation genannt wird: mit ihren hakenförmigen Händen bewegen sie sich in großen Schwüngen durch das Geäst. Manchmal gehen sie auch auf den Hinterbeinen auf den Ästen, auf den Boden kommen sie hingegen selten. Weißhandgibbons leben monogam, Paare bleiben zeit ihres Lebens zusammen. Die Familienverbände bewohnen ein festes Territorium, auf das sie Artgenossen durch ihre Duettgesänge aufmerksam machen. Ihre Nahrung besteht in erster Linie aus Früchten, daneben nehmen sie auch Blätter, Knospen und Insekten zu sich.
In der Fortpflanzung stimmen sie mit den anderen Gibbonarten überein: Nach rund siebenmonatiger Tragzeit kommt ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses wird rund zwei Jahre gesäugt, bleibt aber noch bis zum Erreichen der Geschlechtsreife (mit rund acht Jahren) bei seiner Familie. Die Lebenserwartung der Weißhandgibbons liegt in freier Natur bei rund 25 Jahren.
Bedrohung
Weißhandgibbons sind aus verschiedenen Gründen bedroht: einerseits werden sie mancherorts wegen ihres Fleisches gejagt, andererseits werden manchmal Eltern getötet, um die Jungtiere zu Heimtieren zu machen. Die größte Gefahr stellt jedoch der Verlust des Lebensraumes durch die Waldrodungen dar. Nationalparks und Schutzgebiete wurden eingerichtet, oft sind diese jedoch schlecht überwacht. Aufgrund seines großen Verbreitungsgebiets ist der Weißhandgibon weniger bedroht als andere Gibbonarten, die IUCN listet die Art als stark gefährdet (endangered).
Nach Berichten der Universität Zürich vom Mai 2008 sind Weißhandgibbons vermutlich mittlerweile in China ausgestorben. [1]
Literatur
- Ronald M. Nowak: Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer, Berlin 2003. ISBN 3-540-43645-6
Weblinks
- Informationen des Gibbon Research Lab. (Englisch), mit Fotos
- wissenschaftliches Rehabititationsprojekt für in Gefangenschaft aufgewachsene Weißhand-Gibbons in Thailand (Englisch)
- Hylobates lar in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Eudey et al., 2000. Abgerufen am 11. Mai 2006.