Wiesenrauten
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Literatur/Interner Fehler
- Seiten mit Skriptfehlern
- Hahnenfußgewächse
Wiesenrauten | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Thalictrum tuberosum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Untertribus | ||||||||||||
Thalictrinae | ||||||||||||
Raf. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Thalictrum | ||||||||||||
L. |
Die Wiesenrauten (Thalictrum) ist die einzige Pflanzengattung der Untertribus Thalictrinae innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie kommt fast weltweit vor.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Die Wiesenrauten-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden verholzende Rhizome oder Wurzelknollen als Überdauerungsorgane.
Die Laubblätter sind grundständig und wechselständig am Stängel verteilt angeordnet. Die unteren Laubblätter sind gestielt und die obersten sind ungestielt. Die Blattspreiten sind ein- bis vierfach dreizählig oder ein- bis vierfach gefiedert. Selten, beispielsweise bei Thalictrum rotundifolium ist die Blattspreite einfach. Die Abschnitte oder Fiederblättchen sind herzförmig-nierenförmig, verkehrt-eiförmig, lanzettlich oder linealisch, manchmal drei- oder mehrlappig, mit glattem oder gekerbten Rand. Nebenblätter können vorkommen, aber auch fehlen.
Blütenstände und Blüten
Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit bis zweihundert in meist endständigen, selten seitenständigen, rispigen, traubigen, schirmtraubigen, doldigen oder monochasial zymösen Blütenständen zusammen; sie können bis zu 41 cm groß sein. Laubblattähnliche Tragblätter stehen, wenn vorhanden, zu zweit bis neunt in einem Wirtel zusammen; sie stehen den Blüten nicht nahe.
Die Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig. Bei vielen Arten sind alle Blüten zwittrig, es gibt auch Arten bei denen zwittrige und eingeschlechtige Blüten auf einem Exemplar vorkommen (Thalictrum smithii). Einige Arten besitzen nur eingeschlechtige Blüten, dabei gibt es einhäusige (monözisch) und zweihäusige (diözisch, Thalictrum dioicum, Thalictrum revolutum) Arten.
Die Blüten sind radiärsymmetrisch. Die Blütenhülle ist einfach und besteht aus vier bis zehn Blütenhüllblättern. Die weißen bis grünlich-gelben oder purpurfarbenen Blütenhüllblätter sind lanzettlich bis nieren- oder spatelförmig mit einer Länge von meist 1 bis 18 mm. Sie fallen früh ab, häufig noch während der Anthese. Kron- oder Nektarblätter fehlen. Die 7 bis 30 fertilen Staubblätter sind länger als die Blütenhüllblätter. Die Staubfäden sind faden- bis keulenförmig oder gegen die Spitze angeschwollen. Jede Blüte enthält 1 bis 50 (selten bis zu 70) freie (nicht verwachsene) Fruchtblätter. Jedes Fruchtblatt enthält nur eine Samenanlage. Ein Griffel ist meist vorhanden oder kann fehlen.
Früchte
Die Sammelfrüchte enthalten einige bis viele gestielte oder ungestielte Nüsschen. Die Nüsschen sind eiförmig bis verkehrt-eiförmig, sichel- oder scheibenförmig, seitlich mit deutlichen Nerven oder Rippen. Sie können in einen bis zu 4 mm langen, geraden oder eingerollten Schnabel enden.
Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen
In der Gattung kommen Cyanogene Glykoside vor. Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7.
Verbreitung
Die Gattung Thalictrum ist fast weltweit verbreitet, hauptsächlich in gemäßigten Gebieten. In Nordamerika sind etwa 22 Arten beheimatet. In China kommen etwa 76 Arten, davon 49 nur dort. In Europa kommen etwa 15 Arten vor.[1]
Die Wiesenrauten-Arten Mitteleuropas sind die Alpen-Wiesenraute (Thalictrum alpinum), die Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium), die Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum), die Stinkende Wiesenraute (Thalictrum foetidum), die Glänzende Wiesenraute (Thalictrum lucidum), die Kleine Wiesenraute (Thalictrum minus) und die Schmalblättrige Wiesenraute (Thalictrum simplex) sowie die eingebürgerte Blaugrüne Wiesenraute (Thalictrum speciosissimum).[2]
Systematik
Die Gattung Thalictrum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum aufgestellt.[3] Typusart ist Thalictrum foetidum L.. Synonyme für Thalictrum L. sind: Anemonella Spach, Piuttia Mattei, Physocarpum Berchtold & J.Presl, Praticola Ehrhart, Ruprechtia Opiz (1852) non C.A.Meyer, Schlagintweitiella Ulbr., Stipularia Delpino, Syndesmon (Hoffmanns. ex Endl.) Britton, Tripterium Berchtold & J.Presl.[4]. [5]
Die Gattung Thalictrum ist die einzige Gattung der Subtribus Thalictrinae aus der Tribus Isopyreae in der Unterfamilie Isopyroideae innerhalb der Familie der Ranunculaceae[4].
Es gibt etwa 120 bis 200 Thalictrum-Arten (Auswahl) [6]:
- Thalictrum acutifolium (Hand.-Mazz.) B.Boivin
- Alpen-Wiesenraute (Thalictrum alpinum L.)
- Thalictrum altaicum Serg.
- Thalictrum appendiculatum C.A.Mey.
- Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium L.)
- Thalictrum atriplex Finet & Gagnep.
- Thalictrum baicalense Turcz. ex Ledeb.
- Thalictrum brevisericeum W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum calabricum Spreng.
- Thalictrum chayuense W.T.Wang
- Thalictrum chelidonii DC.
- Thalictrum cincinnatum B.Boivin
- Thalictrum cirrhosum H.Lév.
- Thalictrum clavatum DC.
- Thalictrum confine Fernald
- Thalictrum coriaceum (Britton) Small
- Thalictrum cultratum Wall.
- Thalictrum dasycarpum Fisch., C.A.Mey. & Avé-Lall.
- Thalictrum decipiens B.Boivin
- Thalictrum delavayi Franch.
- Thalictrum diffusiflorum C.Marquand & Airy Shaw
- Thalictrum dioicum L.
- Thalictrum dipterocarpum Franch.
- Thalictrum elegans Wall. ex Royle
- Thalictrum faberi Ulbr.
- Thalictrum fargesii Franch. ex Finet & Gagnep.
- Thalictrum fendleri Engelm. ex A.Gray
- Thalictrum filamentosum Maxim.
- Thalictrum finetii B.Boivin
- Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum L., Syn. Thalictrum morisonii C.C.Gmel.)[7]
- Thalictrum foeniculaceum Bunge
- Stinkende Wiesenraute (Thalictrum foetidum L.)
- Thalictrum foliolosum DC.
- Thalictrum fortunei S.Moore
- Thalictrum fusiforme W.T.Wang
- Thalictrum galeottii Lecoy.
- Thalictrum gibbosum Lechler
- Thalictrum glandulosissimum (Finet & Gagnep.) W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum globiflorum Ledeb.
- Thalictrum grandidentatum W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum grandiflorum Maxim.
- Thalictrum grandifolium S.Watson
- Thalictrum guatemalense C.DC. & Rose
- Thalictrum hernandezii Tausch ex J.Presl
- Thalictrum honanense W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum ichangense Lecoy. ex Oliv.
- Thalictrum isopyroides C.A.Mey.
- Thalictrum javanicum Blume
- Thalictrum lancangense Y.Y.Qian
- Thalictrum lankesteri Standl.
- Thalictrum laxum Ulbr.
- Thalictrum leuconotum Franch.
- Thalictrum leve (Franch.) W.T.Wang
- Thalictrum longistylum DC.
- Glänzende Wiesenraute (Thalictrum lucidum L.)
- Thalictrum macrocarpum Gren.
- Thalictrum macrorhynchum Franch.
- Thalictrum macrostylum Shuttlew. ex Small & A.Heller
- Thalictrum maritimum Dufour
- Thalictrum microgynum Lecoy. ex Oliv.
- Kleine Wiesenraute (Thalictrum minus L.)
- Thalictrum myriophyllum Ohwi
- Thalictrum occidentale A.Gray
- Thalictrum oligandrum Maxim.
- Thalictrum omeiense W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum orientale Boiss. Accepted
- Thalictrum osmundifolium Finet & Gagnep.
- Thalictrum panamense Standl.
- Thalictrum peninsulare (Brandegee) Rose
- Thalictrum petaloideum L.
- Thalictrum philippinense C.B.Rob.
- Thalictrum platycarpum (Trel.) Greene
- Thalictrum podocarpum Kunth
- Thalictrum polycarpum (Torr.) S.Watson
- Thalictrum przewalskii Maxim.
- Thalictrum pseudoichangense Q.E.Yang & G.H.Zhu
- Thalictrum pubescens Pursh
- Thalictrum pubigerum Benth.
- Thalictrum ramosum B.Boivin
- Thalictrum rariflorum Fries
- Thalictrum reniforme Wall.
- Thalictrum reticulatum Franch.
- Thalictrum revolutum DC.
- Thalictrum rhynchocarpum Quart.-Dill. & A.Rich.
- Thalictrum robustum Maxim.
- Thalictrum roseanum B.Boivin
- Thalictrum rostellatum Hook. f. & Thomson
- Thalictrum rotundifolium DC.
- Thalictrum rubescens Ohwi
- Thalictrum rutifolium Hook. f. & Thomson
- Thalictrum sachalinense Lecoyer
- Thalictrum saniculiforme DC.
- Thalictrum scabrifolium Franch.
- Thalictrum shensiense W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum simaoense W.T.Wang & G.H.Zhu
- Schmalblättrige Wiesenraute (Thalictrum simplex L.)
- Thalictrum smithii B.Boivin
- Thalictrum sparsiflorum Turcz. ex Fisch. & C.A.Mey.
- Blaugrüne Wiesenraute (Thalictrum speciosissimum L.)
- Thalictrum squamiferum Lecoy.
- Thalictrum squarrosum Stephan ex Willd.
- Thalictrum steyermarkii Standl.
- Thalictrum strigillosum Hemsl.
- Thalictrum thalictroides (L.) A.J.Eames & B.Boivin (Anemone thalictroides L., Anemonella thalictroides (L.) Spach, Syndesmon thalictroides (L.) Hoffmannsegg, Thalictrum anemonoides Mich.): Ihre systematische Stellung wurde lange diskutiert und es wurde für sie sogar eine eigene Gattung Anemonella aufgestellt. Sie ist in Nordamerika weitverbreitet und gedeiht in sommergrünen Wäldern, an Ufern und Gebüschen in Höhenlagen zwischen 0 und 300 Meter.
- Thalictrum tenue Franch.
- Thalictrum tenuisubulatum W.T.Wang
- Thalictrum texanum (E.Hall ex A.Gray) Small
- Thalictrum trichopus Franch.
- Thalictrum tsawarungense W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum tuberiferum Maxim.
- Thalictrum tuberosum L.
- Thalictrum umbricola Ulbr.
- Thalictrum uncatum Maxim.
- Thalictrum uncinnatum Rehm.
- Thalictrum uncinulatum Franch. ex Lecoy.
- Thalictrum urbainii Hayata
- Thalictrum venturii B.Boivin
- Thalictrum venulosum Trel.
- Thalictrum vesiculosum Lecoy.
- Thalictrum virgatum Hook. f. & Thomson
- Thalictrum viridulum B.Boivin
- Thalictrum viscosum W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum wangii B.Boivin
- Thalictrum wuyishanicum W.T.Wang & S.H.Wang
- Thalictrum xingshanicum G.F.Tao
- Thalictrum yunnanense W.T.Wang
Quellen
- Marilyn M. Park, Dennis Festerling Jr.: Thalictrum. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York u.a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S. 258–271. online., (Abschnitt Beschreibung, Systematik und Vorkommen).
- Fu Dezhi, Zhu Guanghua: Thalictrum. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2001, ISBN 1-930723-05-9, S. 282–302. , online (engl.) (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung).
Einzelnachweise
- ↑
- ↑ Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2, S. 383–384.
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 545, Digitalisat
- ↑ 4,0 4,1 Eintrag bei GRIN. eingesehen zuletzt am 14. Juni 2011
- ↑ Eintrag bei Tropicos. eingesehen zuletzt am 14. Juni 2011
- ↑ Bewertung gültiger Arten bei The Plantlist. eingesehen zuletzt am 14. Juni 2011
- ↑ Ralf Hand: Revision der in Europa vorkommenden Arten von Thalictrum subsectio Thalictrum (Ranunculaceae). In: Botanik und Naturschutz Hessen, Beiheft. Band 9, 2001, S. 1–358 (Dissertation an der Freien Universität Berlin), online.